TIPP DER WOCHE

Kostenfrei zur PDF-Datei

Für den Dokumenten-Austausch und die Archivierung ist das Format von Adobe Acrobat erste Wahl. Mit PDFCreator lässt es sich gratis nutzen.

Von Matthias Schüssler

Das PDF-Format, 1993 vom Softwareriesen Adobe erfunden, ist heute das Standardformat für den Dokumentenaustausch. John Warnock, Mitbegründer des Softwarekonzerns, realisierte 1993 seine Idee eines universellen Dateiformats, mit dem sich Dokumente unter Wahrung der ursprünglichen Gestaltung auf unterschiedlichen Computersystemen nutzen lassen. Warnock glaubte nicht an die Vision des papierlosen Büros. Aber er war der festen Überzeugung, dass Unternehmen Mittel und Wege brauchen, um gedruckte Informationen auf elektronischem Weg zu übermitteln.

Das Portable Document Format entstand und erfuhr durch das Internet gewaltigen Rückenwind. Das kostenlose Programm zum Betrachten von PDFs, der Adobe Reader, wurde seit dem Start mehr als eine halbe Milliarde mal heruntergeladen. Und längst schätzen auch Privatanwender das Format – weil es kompakt ist, weil nicht nur Anwender von Windows, sondern auch Linux-, Mac- und Unix-Anwender etwas damit anfangen können und weil sich auch eine zehn Jahre alte PDF-Datei noch problemlos öffnen und ausdrucken lässt.

Während Mac OS X ohne Zusatzprogramme PDFs erzeugt, benötigten Windows-Anwender Adobes gut 500 Franken teure Acrobat-Software. Oder eines der vielen günstigen Shareware-Programme. Die haben jedoch häufig qualitative Mängel oder sind schwer zu bedienen. Eine löbliche Ausnahme ist die Entwicklung deutscher Open-Source-Programmierer.

Per virtuellen Drucker zum PDF

PDFCreator richtet sich bei der Installation als «virtueller Drucker» im Betriebssystem ein. Dieser steht in allen Anwendungen für die PDF-Erzeugung zur Verfügung: Um ein Dokument aus Word, Excel oder einem anderen Programm ins Portable Document Format zu überführen, wählen Sie wie gewohnt den Druckbefehl und geben bei Drucke «PDFCreator» an.

Wenig später erscheint ein Dialogfenster, in dem Sie einen Dokumenttitel vergeben und sich als Autor eintragen können. Klicken Sie auf die Schaltfläche «Speichern», müssen Sie zur Vollendung des Prozedere nur noch den Dateinamen angeben.

Über die Schaltfläche «Einstellungen» nehmen Sie Einfluss auf die technischen Merkmale der PDF-Datei. Wählen Sie links in der Rubrik «Formate» den Eintrag «PDF», um dann im rechten Fensterteil die gewünschten Einstellungen festzulegen. Die Hilfedatei beschreibt die einzelnen Optionen.

Besonders nützlich ist der Reiter «Sicherheit». Hier vergeben Sie ein Passwort, wenn Sie nicht möchten, dass jeder Ihre PDF-Datei einsehen kann. Unter «Verweigere Benutzern» sprechen Sie den Empfängern Ihrer Datei das Recht ab, das Dokument zu drucken, Texte oder Bilder zu entnehmen oder Änderungen durchzuführen.

Ganz nebenbei wandelt PDFCreator Dokumente auch in Grafikdateien um. Das ist eine praktische Möglichkeit, Excel-Diagramme oder in Word gezeichnete Organigramme oder Zeichnungen in qualitativ einwandfreie JPG-, Tiff-, PNG- oder Bitmap-Dateien umzuwandeln – zumal Microsoft Office eine entsprechende Exportmöglichkeit schmerzlich vermissen lässt. Wichtig für den Grafikexport ist die Auflösung, die Sie wiederum via «Einstellungen» bei «Formate» treffen. Bei hohen Qualitätsansprüchen erhöhen Sie den Wert bei der Auflösung von 150 auf 300 dpi.

www.pdfcreator.de.vu Kostenloser Download (11,2 MB, ab Windows 95):
http://switch.dl.sourceforge.net/sourceforge/pdfcreator/PDFCreator-0_9_0_GPLGhostscript.exe

SCREEN TA

Sicherheit wird gross geschrieben: Optionen für vertrauliche PDFs.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 3. April 2006

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