Photoshop

Photoshop die Peitsche geben

(msc) Die aktuelle Hardwaregeneration ist schnell und leistungsfähig. Da mag man sich fragen, ob sich Bemühungen überhaupt lohnen, die Performance von Adobes Bildbearbeitungsprogramm zu verbessern. Wir meinen: ja, denn es gibt eine Reihe von Massnahmen, die das Arbeitstempo von Photoshop positiv beeinflussen. Und das in durchaus spürbarem Mass.

Adobe hält in der Support-Datenbank ein überaus langes Dokument bereit, das erklärt, wie man Photoshop zu Höchstleistungen anspornen kann. Der Beitrag ist unter www.adobe.com/support/techdocs/318243.html im Original zu finden. In diesem erfährt man übrigens auch, dass eine Photoshop-Datei maximal zwei Gigabyte gross sein kann und nicht mehr als 300’000 auf 300’000 Pixel umfassen darf.

  • Eine Banalität, die man sich durchaus wieder einmal ins Gedächtnis rufen soll, ist der folgende Hinweis: Als Arbeitsvolume sollte man eine schnelle, defragmentierte Festplatte mit grosser Kapazität wählen. Tödlich für die Performance ist, wenn die «Scratch Disk» auf ein Netzlaufwerk oder ein Wechselmedium, z.B. eine ZIP-Disk gelegt wird. Minimal benötigt Photoshop 280 MB, als Maximum sind bei Photoshop 64 Exabytes (64 Mia. GB) möglich. Am besten ist die Leistung, wenn als Arbeitsvolume eine RAID0-Partition angegeben wird. Die Arbeitsvolumen werden über Bearbeiten > Voreinstellungen > Zusatzmodule und virtueller Speicher verwaltet.
  • Während das Defragmentieren der Festplatte für «Otto Normalanwender» oft nicht viel bringt, kann es Photoshop-Usern einen Geschwindigkeitsvorteil bringen. Noch wichtiger ist hingegen, die temporären Dateien zu löschen: Die können, gerade beim Arbeiten mit Photoshop, oft sehr gross werden und wertvolle Festplatten-Kapazität blockieren. Daher gilt: Der temporäre Ordner des Betriebssystems sollte möglichst leer sein. Um die temporären Dateien zu löschen, verwendet man die Datenträgerbereinigung (Programme > Zubehör > Systemprogramme) oder sucht nach Dateien des Typs *.tmp.
  • Nebst Photoshop sollten möglichst keine anderen Anwendungen benutzt werden. Das bedeutet zum einen, dass alle nicht benötigten Programme vor intensiven Photoshop-Sessions beendet werden sollten. Zum anderen ist es aber auch wichtig, alle nicht benötigten Hintergrundprogramme zu deaktivieren. Dies macht man bei Windows durch das Deaktivieren von so genannten Systemstartelementen. Bei Windows XP oder 98 benützt man dazu das Systemkonfigurationsprogramm, das man über «Start > Ausführen» und die Eingabe «msconfig -6» startet. Weitere Infos zum Umgang mit dem Systemkonfigurationsprogramm gibt es unter www.kummerbox.ch/dyn/digital/kummer/360366.html
  • Bei Windows lädt man sich für die Bereinigung der Systemstartelemente das Freeware-Tool Autoruns herunter: www.sysinternals.com/ntw2k/freeware/autoruns.shtml
  • Wer sich mit Windows 2000 und XP auskennt, kann zudem überflüssige Dienste abschalten – dies ist allerdings nur einem erfahrenen User zu empfehlen, da es zu unerwarteten Effekten kommen kann, wenn wichtige Dienste nicht mehr zur Verfügung stehen.
  • Photoshop beschleunigt die Anzeige von Bildern mit Hilfe eines einen Caches (Zwischenspeichers). Die Einstellungen werden unter «Bearbeiten > Voreinstellungen > Arbeitsspeicher & Bildcache» getroffen und haben grossen Einfluss auf die Performance. Die Zahl bei «Cache-Stufen» gibt an, wie viele Arbeitsschritte zwischengespeichert wird. Die Standardeinstellung ist «4». Mit der Einstellung «1» wird das Caching abgeschaltet und nur die aktuelle Bildschirmdarstellung zwischengespeichert. Mit «8» ist die Maximaleinstellung, die zu deutlichen Verzögerungen beim Öffnen von Bildern führt.
  • Für die Voransicht in der Kanäle-, Pfade, und Ebenen-Palette benötigt Photoshop Arbeitsspeicher und Rechenzeit. Es kann sich also positiv auf die Performance auswirken, wenn die Paletten geschlossen werden. Bei Speicherknappheit lohnt es sich, über das Flyout-Menü der Palette die kleinsten Miniaturen zu wählen oder die Voransicht ganz abzuschalten.
  • Die Wasserzeichen-Filter von Digimarc verzögern das Öffnen von Bildern, indem jedes beim Laden auf eingebettete Copyright-Hinweise untersucht wird. Wenn diese Funktion nicht benötigt wird, sollte man sie abschalten. Dazu sucht man den Ordner «Digimarc» (bei Photoshop 7 z.B. unter C:\Programme\Adobe\Photoshop 7.0\Zusatzmodule\Digimarc) und setzt eine Tilde an den Anfang des Dateinamens («~Digimarc»).
  • Falls es das Bild und die Aufgabe gestattet, lässt sich die Performance verbessern, indem die Bilddatei verkleinert wird. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten: 16-Bit-Farbkanäle verringern auf 8 bit, Kanäle löschen oder verschmelzen, von CMYK auf RGB wechseln, Bildauflösung optimieren, etc.
  • Besonders die Ebenen haben eine grosse Auswirkung auf die Performance und die Dateigrösse: Daher gilt: So viele Ebenen wie nötig, so wenige wie möglich!
  • n Die Option «Kompatibilität für Photoshop-PSD-Dateien immer maximieren» (Bearbeiten > Voreinstellungen > Dateien verarbeiten) erhöht den Speicherbedarf, indem nebst der Version mit den Ebenen auch eine Composite-Version des Bildes abgespeichert wird. Diese Option ist nützlich beim Datenaustausch, zum Beispiel wenn PSD-Dateien nebst Photoshop auch mit anderen Anwendungen geöffnet werden sollen. Für den Eigenbedarf und bei Speicherknappheit darf man sie getrost abschalten.
  • Mausaktionen sind mitunter effizienter als die Verwendung der Befehle Kopieren und Einfügen: Letztere verwenden die Zwischenablage des Betriebssystems und stellen die Daten in einem allgemeingültigen Format bereit. Tauscht man Daten per Drag und Drop zwischen Dokumenten aus, wird die Zwischenablage nicht beansprucht.
  • Um die Performance des Dateibrowsers zu verbessern, sollte man sich kleine Vorschauen anzeigen lassen und die Qualitätseinstellungen herunterschrauben, ferner kann man das Rendern von Vektordateien und die Hintergrundbearbeitung abschalten.

Wer die Digimarc-Plug-Ins deaktiviert, braucht künftig beim Öffnen von Bildern weniger lange zu warten.

Quelle: Publisher, Montag, 25. April 2005

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Thema: Prepresstipps
Nr: 6390
Ausgabe: 05-3
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