Den beliebten Sites auf der Spur

Die Website Furl.net verwaltet Internetlesezeichen online, und sie verrät die Vorlieben anderer Surfer.

Von Matthias Schüssler

Wenn man als Surfer auf eine interessante Website stösst, die eine Rückkehr wert ist, dann legt man ein Lesezeichen an. Je nach Browser heissen die privaten Lieblingslinks auch Bookmarks oder Favoriten – allen Adresssammlungen gemein ist, dass sie auf dem eigenen Computer gespeichert sind.

Ein anderer Ansatz pflegt Furl.net: Diese Webseite verwaltet Lesezeichen online. Das hat den Vorteil, dass die Lieblingsadressen zur Verfügung stehen, ob man nun am eigenen oder an einem fremden Computer arbeitet.

Das ist aber nur ein Vorteil: Legt man in Furl.net ein Lesezeichen an, dann ist dieses grundsätzlich öffentlich. Jedermann kann in meiner Lesezeichensammlung stöbern. Auf der Frontseite von Furl werden besonders beliebte und neu hinzugefügte Websites aufgelistet und die Gesamtheit der Lesezeichen steht als Adresskatalog zur Verfügung. Furl ist also gewissermassen ein «Social Bookmarks Manager», mit dem nicht jeder für sich Internettrouvaillen hortet, sondern die anderen Surfer an den eigenen Fundstücken teilhaben lässt. Obwohl Furl den Gemeinschaftsgedanken hoch hält, kann ein Lesezeichen auch als privat deklariert werden und ist dann unter «My archive» abrufbar.

Die Arbeit mit Furl ist zunächst ungewöhnlich, sie ist aber grundsätzlich schlüssig und daher schnell zu kapieren. Als neuer Benutzer richtet man sich zuerst sein Konto ein und installiert dann die Browsererweiterung.

Wie man Webseiten furlt

Die Furl Tools stehen für alle gängigen Browser und für Windows und Mac zur Verfügung, und sie erlauben es, Adressen ohne grosse Umstände der Sammlung hinzuzufügen (die Betreiber von Furl verwenden dafür das Verb «to furl»). In Firefox benützt man dazu einfach den Befehl «Extras > Furl this page», und vergibt dann eine Kategorie, eine Bewertung und einen kurzen Kommentar für die hinzugefügte URL. (URL ist die technische Bezeichnung für Internetadresse. Das Kürzel steht für «Uniform Ressource Locator» oder salopp übersetzt für «Ortsangabe digitaler Ressourcen».)

Über die Seite «My Tools > Import» kann man alle vorhandenen Lesezeichen in die Furl-Sammlung importieren. Der umgekehrte Weg ist ebenfalls möglich, sodass die Furl-Lesezeichen den Weg zurück in den Browser finden.

Für Leute, die häufig an unterschiedlichen Computern arbeiten, und Surfer mit Gemeinschaftssinn ist Furl eine nützliche Sache. Schade, dass die Site bislang nur in Englisch zur Verfügung steht.

www.furl.net, oder als Alternative http://del.icio.us

SCREEN TA

Öffentliche Lesezeichen-Sammlungen mit Furl.net.

Überprüfen: Ist dieser Dienst erwähnenswert: Urlpartner.de

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 7. März 2005

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