CSS

Zum Hacker-Profi reifen

(msc) Anleitungen zum Knacken von Webservern, zum Einstieg in fremde Rechner oder zu anderen Cyberverbrechen bieten wir natürlich nicht. Es geht um CSS-Hacks; und die sind harmlos. Bei CSS-Hacks werden die Schwachstellen gezielt ausgenutzt, die dieser oder jener Browser beim Formatieren von Websites per Cascading-Style-Sheet zeigt. Das Ziel: Die Möglichkeiten der neuen Browser ausnutzen, ohne die Benutzer älterer Browser auszuschliessen. Ein Beispiel für einen CSS-Hack ist die im Publisher 04-1 auf Seite 44 beschriebene Möglichkeit, Stylesheets über das @import-Statement einzulesen. Dieses wird von neueren Browsern unterstützt, von älteren Modellen wie dem Netscape-4-Gruftie aber ignoriert. Auf diese Weise lässt sich CSS mit neuen Browsern ohne Rücksicht auf die Browser-Oldies nutzen. Mit CSS-Hacks lassen sich Stylesheets als ganzes verstecken. Es ist aber auch möglich, einzelne Stildeklarationen zu verstecken, sodass sich diese nur in Browsern auswirken, die auch korrekt damit umgehen.

Ein weiteres Beispiel für einen CSS-Hack bietet das Media-Attribut. Es ist ein optionales Attribut des Style-Tags und erlaubt es vorzugeben, für welches Ausgangsmedium die Tags gelten. media="all" gilt für alle Ausgangsmedien, media="print" für den Druck auf Papier, media="handheld" für die PDAs etc. Ältere Netscape-Versionen verstehen nur das Attribut Screen – jeder Style mit einer anderen Angabe wird ignoriert:

<link rel=»stylesheet» type=»text/css» href=»AuchNetscape.css» media=»screen»>
<link rel=»stylesheet» type=»text/css» href=»NichtNetscape.css» media=»all»>

Die Styles, die für den Screen definiert sind, werden auch in Netscape 4.x angezeigt, die mit anderen nur in neueren Browsern.

Inzwischen sind die Schwachstellen vieler anderer Browser bekannt; namentlich Safari von Mac OS X. Verschiedene Websites bieten diese Informationen an. Wenn man bei der Gestaltung seiner Websites auf einen bestimmten Browser Rücksicht nehmen muss, findet man auf diesen Sites meist den passenden Hack. Eine umfangreiche Liste der bekannten Hacks gibts hier:
www.dithered.com/css_filters/css_only/index.php

Ob man CSS-Hacks verwenden soll oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Die Befürworter betonen, mit CSS-Hacks könne man die Fehler der Browser für eigene Zwecke nutzen und in einen Vorteil verwandeln. Und mit reinen CSS-Mitteln Layouts gestalten, die auf allen Browsern und Plattformen gut ausschauen – eine Unterscheidung verschiedener Browser-Versionen per Script ist überflüssig. Gegner bemängeln, dass in der Flut der CSS-Hacks Übersichtlichkeit verloren gehe und sich das Verhalten neuer Browser bzw. neuer Browserversionen nicht abschätzen liesse. Ein guter Hintergrundartikel zum Thema bietet (allerdings in Englisch), folgende Website:
www.informit.com/articles/article.asp?p=170511

Quelle: Publisher, Montag, 11. Oktober 2004

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Thema: Web-Tipps
Nr: 5689
Ausgabe: 04-5
Anzahl Subthemen: 3

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