GoLive

Site-Management deluxe

(msc) Ein Webserver beherbergt nebst der eigentlichen Website oft auch jede Menge verwaister Dateien: Bilder, die nicht mehr benötigt werden, Downloads, auf die längst kein Link mehr verweist, obsolet gewordene Seiten und mehr. Diese Dateien belegen unnötigerweise Speicherplatz und enthalten womöglich auch veraltete Informationen, die besser nicht mehr zugänglich wären. Aber solange die Seiten online vorhanden sind, können sie abgerufen werden: Über externe Links, Bookmarks oder Suchmaschinen. Daher sollte der Wartungszyklus eine Aufräumaktion beinhalten. GoLive bietet in der neuesten Version Werkzeuge, um die Dateileichen zu entfernen.

Als erstes sollte die lokale Kopie der Website auf unbenutzte Dateien hin untersucht werden. Dabei hilft die Angabe, die GoLive im Dateien-Fenster der Site-Ansicht in der Spalte «Benutzt» anzeigt. GoLive signalisiert einen Link auf diese Datei mit einem kleinen Punkt gekennzeichnet, bei unverlinkten Dokumenten fehlt dieser. Indem man nach der Spalte «Benutzt» sortiert, sind die unbenutzten Dateien schnell gefunden und aus der Site entfernt. Achtung: Beim Löschen daran denken, dass es Dateien gibt, die zwar unverlinkt sind, aber dennoch nicht gelöscht werden dürfen: Directory-Direktiven in Form von .htaccess-Dateien, über Java-Script aufgerufene Bilder oder HTML-Seiten, von PHP-Scripts verwendete Files, Fehlerseiten oder Formular-Feedback und so weiter.

Wurde die Website lokal vom Ballast befreit, sorgt GoLives Synchronisationsbefehl dafür, dass auf dem Webserver die gleiche schöne Ordnung herrscht. Dazu via Befehl Web-Site > Publish-Server > Verbindung herstellen online gehen und dann den Abgleich über folgenden Befehl initiieren: Web-Site > Publish-Server > Synchronisieren. GoLive vergleicht darauf die lokal gespeicherte Site mit der auf dem Webserver und signalisiert jeden Unterschied durch ein Symbol in der Mitte der beiden Verzeichnisäste. Für jede Unstimmigkeit legt der Webmaster per Mausklick eine Massnahme fest. Dazu stehen vier Befehlsschaltflächen am unteren Rand des «Synchronisieren»-Fensters zur Verfügung: Up- und Download, Löschen und überspringen.

Falls sehr viele Unterschiede aufgeführt werden, dürfte das daran liegen, dass die Dateien auf dem Server und lokal unterschiedliche Zeitstempel haben. Dies passiert, weil Webserver und lokaler Rechner selten synchron ticken. Um die Zeitdifferenzen auszugleichen, speichert GoLive von jeder Datei nebst dem lokalen Zeitstempel auch den des Webservers. Wenn man Dateien mit einem anderen FTP-Server hochlädt, kann GoLive nicht anhand der Zeitinformation erkennen, ob die lokale Version einer Datei identisch mit der auf dem Webserver ist. Möchte man die Synchronisierungsfunktion nutzen, sollte man Dateien konsequent mit GoLive hochladen, weil das Programm dann anhand die Änderungszeit der Dateien den Vergleich durchführen kann. Konfiguriert wird die FTP-Funktion von GoLive unter Web-Site > Einstellungen, dann links in der Kategorie «Publish-Server».

Wenn man sicher ist, dass Webserver und lokale Site identisch sind, kann man über den Befehl Web-Site > Publish-Server > Alle Änderungszeiten synchronisieren die Zeitinformationen «gleichschalten».

Um die Synchronisierungsfunktion sinnvoll nutzen zu können, sollte man die Unsitte unterlassen, Administratives in der lokalen Verzeichnisstruktur unterzubringen. Hier gehört nur hin, was auch auf dem Webserver zu finden sein muss. Dateien, die der eigenen Dokumentation dienen oder zu unfertiger Arbeit gehören, können unter «Extras» im Site-Fenster von GoLive untergebracht werden. Und wenn mans doch nicht lassen kann, sollte man bei privaten Dateien im Inspektor bei «Veröffentlichen» die Option «nie» setzen.

Quelle: Publisher, Dienstag, 15. Juni 2004

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Thema: Web-Tipps
Nr: 5652
Ausgabe: 04-3
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