PRO MESSE-TEILNAHME

Plattform für den Austausch

Mit Alexander Stüger* sprach Matthias Schüssler

Microsoft hat letztes Jahr noch 1,4 Millionen Franken für den Messeauftritt ausgegeben. Wie viel Geld steckt Ihr Unternehmen dieses Jahr in den Stand?

Unsere Investition beträgt rund 300 000 Schweizerfranken.

Sie müssen keinem einzigen Messebesucher erklären, wer Microsoft ist. Sie könnten sich das Geld sparen.

Die Bekanntheit von Microsoft stützt sich sehr auf den Desktop-Bereich. Microsoft hat aber ein wesentlich breiteres Angebot und Knowhow. Unsere Mitarbeiter können den Messebesuchern konkrete und individuelle Lösungen aufzeigen.

Mit welchen Leuten kommen Sie in Kontakt?

IT-Interessierte und IT-Entscheidungsträger aus den verschiedensten Industrien, die sich für praxisorientierte Lösungen interessieren.

Könnten Sie diese Zielgruppe nicht genauso gut per Internet ansprechen? Und das viel billiger?

Nein. Wir nutzen die Messe als Plattform für das Gespräch mit unseren Endkunden. Massgeschneiderte Gesamtlösungen lassen sich nicht über das Internet anbieten.

Ist es eine Prestigefrage, Präsenz zu markieren?

Nein. Wir nehmen teil, weil wir unsere Produkte der richtigen Zielgruppe präsentieren können.

Ob die Orbit sich als Anlass für grosse Unternehmen präsentiert oder KMU und Privatanwender anpeilt – Ihr Stand hat Besucher …

Microsoft hat seinen Auftritt dem neuen Messekonzept angepasst. Unsere Business-Solution-Abteilung zeigt vor allem Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen.

… aber kaum ein anderes Unternehmen ist in der glücklichen Lage, jede Neuausrichtung mitmachen und allen Zielgruppen etwas bieten zu können. Ist die Zeit der grossen Publikumsmessen vorbei?

Eine Messe ist dann attraktiv, wenn Sie von Herstellern, Vertreibern, Anbietern, Interessenten, Käufern gleichzeitig als Plattform benutzt wird, um sich gegenseitig auszutauschen.

Diese Voraussetzung scheint nicht mehr gegeben. Was könnte die Messeleitung besser machen?

Es ist schwierig für eine Messeleitung, alle Mitspieler im Griff zu halten. Die Messe ist vergleichbar mit einem Ökosystem mit komplexen Wechselbeziehungen. Bleibt eine der Gruppen fern, entsteht ein Ungleichgewicht, und das ganze System kommt ins Wanken. Momentan besteht nur noch ein kleiner Vorteil gegenüber anderen Marktbearbeitungsmethoden.

Alexander Stüger ist General Manager von Microsoft Schweiz

Alexander Stüger.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 22. September 2003

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Thema: Pro und Kontra
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