Umleitung auf das Abstellgleis

Über eine einfache Textdatei lassen sich Internetadressen gezielt blockieren.

Von Matthias Schüssler

Wenn vernetzte Computer miteinander kommunizieren, helfen ihnen IP-Adressen, den gesuchten Rechner zu lokalisieren. Eine Zahlenkombination wie «192.168.0.10» ist zweckmässig für Computer, doch als Mensch mag man sie sich nicht merken. Daher gibt es die Möglichkeit, der IP-Adresse einen Namen zuzuordnen: Im Internet sind das die bekannten Domain-Bezeichnungen wie tagesanzeiger.ch. Wer im Internet surft, braucht sich nicht um die IP-Adressen zu kümmern. Das Domain Name System sorgt ohne Zutun des Surfers dafür, dass der Domain-Name in die richtige Adresse übersetzt wird.

Als Benutzer kann man auf seinem Computer eigene Zuordnungen einrichten. Wer beispielsweise einen Windows-PC per Kabel mit dem iBook verbindet, ordnet der Adresse des Apple-Computers den Namen «ibook» zu und braucht sich künftig keine IP-Adresse mehr zu merken. Dazu öffnen Sie mit einem Texteditor die Datei «Hosts», die Sie bei Windows 98/ME unter «c:\windows» finden, bei XP und 2000 unter «c:\windows\system32\drivers\etc». Tragen Sie erst die Adresse und, von einem Tabulator abgetrennt, den Namen ein: «192.168.0.10 ibook».

Es gibt eine zweite Anwendungsmöglichkeit: Die Blockierung von Webadressen. Indem ein Domain-Name auf dem lokalen Computer einer nicht existenten Adresse zugeordnet wird, ist dieser Rechner nicht mehr erreichbar. Werden auf Ihrer Lieblingswebsite beispielsweise relativ aufdringliche Werbebanner vom Server ad.de.doubleclick.net eingeblendet. dann tragen Sie diese Adresse in die «Hosts»-Datei ein (siehe Screenshot). Im Internet Explorer gelangen Sie an die Adresse des Banners, indem Sie es mit der rechten Maustaste anklicken und den Befehl «Verknüpfung kopieren» auswählen.

Auf diesem Weg haben Sie einen eigenen Werbeblocker programmiert – simpel, gratis und wirkungsvoll.

Eine «Hosts»-Datei, in der bereits viele Server von Webpiraten, Banner-Einblendern und Dialer-Anbietern eingetragen sind, gibts unter folgender Adresse:

mvps.org/winhelp2002/hosts.htm

SCREEN TA

Die «Hosts»-Datei erlaubt es, eigene Rechnernamen zu vergeben und unliebsame Webadressen lahm zu legen.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 8. September 2003

Rubrik und Tags:

Faksimile

Metadaten
Thema: Tipp der Woche
Nr: 4909
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 300
Ort:
Tabb: FALSCH