Die Guten in die Inbox und Spam-Mails ins Kröpfchen

Keine Mailbox bleibt verschont – immer grösser wird die Zahl der unerwünschten Nachrichten. Da hilft nur eins: Spam ausfiltern.

Von Matthias Schüssler

In Hotmail werden täglich 2,4 Milliarden Spam-Nachrichten gelöscht, sagt die Betreiberin Microsoft – das sind 80 Prozent aller elektronischen Briefe. Der verbleibende Rest ist nicht frei von Werbemails. Vom Ärgernis Spam (engl. «Dosenfleisch») bleibt keine Mailbox verschont.

Auch wenn die Politiker inzwischen in verschiedenen Ländern an Gesetzen gegen Spam arbeiten, bleibt bis zu griffigen und globalen Rechtsmitteln gegen die Spammer nur die Selbsthilfe. Die wirkungsvollste Abwehrmassnahme ist ein Filter. Er schafft Unerwünschtes automatisch aus der Inbox und aus den Augen.

Welches der beste Weg ist, die guten und schlechten Mails zu trennen, hängt vom Mailprogramm und vom Provider ab. Die meisten Mailprogramme enthalten einen Mechanismus zum Sortieren von neu eingegangenen Mails. In Outlook, Outlook Express, Eudora und sogar im alten Netscape 4.x können Sie Filter-Regeln aufstellen. Der Vorteil: Sie brauchen keine Zusatzsoftware. Daher eignet sich diese Methode auch für den PC am Arbeitsplatz, an dessen Konfiguration der Benutzer nichts verändern darf. Der Nachteil: Der Benutzer muss selbst die Filter-Merkmale definieren. Daher schlüpfen viele Spam-Mails durch die Maschen.

Wirkungsvoller sind die lernfähigen Spamfilter von Mozilla 1.3 oder Apple Mail. Über eine Schaltfläche lässt der Benutzer das Programm wissen, ob eine Nachricht «Spam» oder «Kein Spam» ist (Apple Mail spricht von «Junk»). So verfeinert das Programm seine Kriterien und unterscheidet zunehmend zielsicher.

Wer kein lernfähiges Mailprogramm hat, lässt die Filterarbeit extern erledigen. Das Tool Spamihilator klinkt sich in den Datentransfer und lässt nur Unverfängliches durch. Das gleiche tun Spam-Filter in Schutzprogrammen wie Norton Internet Security von Symantec. Dieser ist wirkungsvoll, doch nicht einfach einzurichten. Und auch Norton braucht Nachhilfe, damit er richtig separiert. Schliesslich trennen auch Provider – u. a. Bluewin, Hotmail und GMX – auf Wunsch die Spreu vom Weizen: Aktivieren Sie diese Option via Website Ihres Providers.

Spezieller Schutz für Kinder

Wenn Kinder ein eigenes Mailkonto benützen, darf kein einziges Pornomail durchschlüpfen. Das wird wirkungsvoll verhindert, wenn Mails nur von Bekannten angenommen werden. Eudora, Outlook, Spamihilator und auch die Webfilter von Hotmail oder GMX lassen mit restriktivster «Nur Freunde»-Option ausschliesslich Nachrichten von Absendern durch, die im Adressbuch zu finden sind.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 2. Juni 2003

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