Der Briefkasten für Globetrotter

E-Mails auch unterwegs zu empfangen, ist – mit dem richtigen Mailaccount – keine Hexerei.

Von Matthias Schüssler

«Ich bin bald wieder im Ausland und möchte meine E-Mails auf einem fremden PC, zum Beispiel in einem Internetcafé, lesen können. Was muss ich tun?», möchte Computerbund-Leser Peter Specker von der «Kummerbox» wissen.

Über eine E-Mail-Adresse lässt sich einfach Kontakt zu Weltenbummlern halten. Man braucht keine Briefe postlagernd zu versenden, um den Globetrotter über die Vorkommnisse in der Heimat auf dem Laufenden zu halten – der Internet-Briefkasten lässt sich von einem beliebigen Internetcafé leeren. Öffentliche Surfgelegenheiten gibts längst weltweit: Netcafeguide.com listet beispielsweise 3000 Cybercafés in 148 Ländern auf.

Mail-Abruf über den Browser

Um E-Mail-Nachrichten auf einem fremden PC abzurufen, benützen Sie kein E-Mail-Programm, sondern den Webbrowser: Ein E-Mail-Programm muss richtig konfiguriert werden, damit es die Nachrichten abruft. Ausserdem kopiert das Mail-Programm beim Abrufen die Nachrichten auf den lokalen Computer und löscht sie auf dem Mailserver – beides ist beim Mailen im Internetcafé nicht erwünscht. Wenn Sie Mails über den Browser abfragen, dann müssen Sie lediglich Ihren Benutzernamen, das Passwort und in einigen Fällen den Pop-Host angeben (z. B. bei Tiscalinet, wenn Sie auf die Mails Ihrer eigenen Domain zugreifen).

Nicht alle E-Mail-Anbieter bieten ein Web-Interface für die Abfrage der von ihnen betreuten Mailboxen. In diesem Fall können Sie sich für Ihre Reise ein Account bei einem Freemailer einrichten: Ein sehr gutes Web-Interface bietet GMX; für Weltenbummler nützlich sind beispielsweise die Weiterleitungs-Funktionen. Ein weiteres, überaus nützliches Feature von GMX: Es lassen sich Mails auch von anderen Pop-Servern abholen. Dadurch können Sie Mails auch von Anbietern abfragen, die selbst kein Web-Interface besitzen.

Wichtig: Wenn der Browser vorschlägt, den Benutzernamen und Ihr Passwort zu speichern, müssen Sie dies unbedingt ablehnen – sonst hat nachher jeder Cybercafé-Gast von diesem Computer aus Zugriff auf Ihre Mailbox. Falls Sie vertrauliche Nachrichten gelesen oder verschickt haben, sollten Sie den Cache des Browsers löschen – denn dort werden Web-Seiten zwischengespeichert, unter Umständen also auch Ihre Mails. Internet-Explorer: «Extras->Internetoptionen->Reiter «Allgemein»->Dateien löschen». Netscape: «Bearbeiten->Einstellungen->Kategorie «Erweitert»->Cache->Speicher-Cache löschen».

Eine Auswahl von Freemail-Anbietern und die Adresse des Cybercafé-Verzeichnisses:

www.gmx.ch
www.tiscalinet.ch
www.hotmail.com
www.bluemail.ch
www.netcafeguide.com

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 12. Februar 2001

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