Die Schlacht der Konsolen
Nintendos GameCube soll den Konkurrenten das Fürchen lehren.
Von Matthias Schüssler
Die Spielkonsolen der nächsten Generation werden grosse Umsätze bringen – und eine gewaltige Marketingschlacht. Denn nach den Ankündigungen von Microsoft und Nintendo gehen Experten mittlerweile nicht mehr von einer dominierenden Marktstellung der Playstation 2 aus: Das Rennen im Markt der 128-bit-Konsolen ist offen. Nintendo auf alle Fälle wetzt den Säbel für den Kampf um die Gunst der TV-Gambler. Die Firma tritt mit dem GabeCube gegen Sonys Playstation, Segas Dreamcast und Microsofts X-Box an. Die Konsole, die vor der offiziellen Ankündigung den Codenamen «Dolphin» trug, hat die Form eines Würfels und ist etwa halb so gross wie ein Schuhkarton. Sie ist mit einem 405-Megahertz-Prozessor von IBM ausgestattet und wird in Japan im Juli 2001 zu haben sein. Das Datum des europäischen Verkaufsstartes steht noch nicht fest.
Hundert Marios
Der Hersteller demonstrierte die Leistungsfähigkeit des Nintendo-64-Nachfolgers mit mehr als hundert Marios, die gleichzeitig auf dem Bildschirm umherwuselten. Der IBM-Prozessor kann 13 Milliarden Flusskommaberechnungen in der Sekunde durchführen (13 Gigaflops) und damit maximal zwölf Millionen Polygone pro Sekunde erzeugen. Die Zahl der Polygone ist ein Leistungsmerkmal bei der 3D-Grafik. Nach Angaben der Hersteller wird die Playstation 2 75 Millionen, die X-Box sogar zweihundert Millionen Mehrecke zeichnen können.
Natürlich entscheidet aber nicht nur die reine Rechenleistung über Erfolg oder Misserfolg. Wichtig ist auch die Zahl der verfügbaren Spiele. Hier steht die Playstation 2 am besten da, die auch die Spiele des Vorgängers schluckt.
Der Spielbub wächst
Weniger Konkurrenz erwächst Nintendos Klassiker, dem Gameboy. Dieser wird demnächst als Gameboy Advance in einer neuen Fassung erhältlich sein. Der Kleine kommt mit einem um die Hälfte grösseren Bildschirm und wird vierzig Prozent schneller sein als der Vorgänger. Gameboys können per Internet und Mobiltelefon oder mit einem Spezialkabel für Zweikämpfe oder Turniere verbunden werden.
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BILD NINTENDO