Zeit der Reife

Im Spätsommer und Herbst reifen nicht nur die Trauben in den Rebbergen, sondern auch die Programme auf den Festplatten – eine Konsolidierungsphase ist angesagt. Von verschiedenen Adobe-Programmen gibt’s Update-Patches, welche verbliebene Fehler beseitigen und in kleinem Mass auch neue Funktionalität bieten. Ausserdem bieten wir diverse Tips und Tricks, welche auch Ihre Fertigkeiten im Umgang mit den Programmen reifen lassen.

PageMaker 6.5: Update auf PM 6.52

Ein neuerliches Update für den PageMaker 6.5 steht ins Haus, welches einerseits die Versionsnummer um einen Hundertstel hochzählt und andererseits eine Reihe von Problemen beseitigt.

Das Update funktioniert mit 6.5- und 6.51-Installationen auf Windows 95 und NT und ist auf folgende Sprachversionen anwendbar: Portugiesisch, Dänisch, Holländisch, Englisch, Spanisch, und last but not least Französisch, Deutsch und Italienisch.

Schnell verkettete Rahmen erzeugen

Rahmen lassen sich mit dem neuen Update schon beim Zeichnen mit dem Vorgänger-Frame verketten: Wenn beim Erzeugen eines neuen Textrahmens die Control-Taste gedrückt wird, ist der neue Rahmen automatisch mit dem zuvor gezeichneten verbunden, das manuelle Verknüpfen entfällt. So lassen sich zügig eine ganze Reihe von verknüpften Textrahmen erstellen. Bei Polygon-Rahmen, die durch Klicken auf die Textobjektanfasser erstellt wurden, funktioniert’s allerdings nicht.

Ausserdem bestanden Probleme mit Rahmen, die über mehrere Seiten hinweg verknüpft sind. Der Layouter hatte zum Teil massive Schwierigkeiten, den Bildschirm neu aufzubauen.

Grosse EPS-Bilder auf den Masterseiten werden den Textaufbau auf den zugeordneten Seiten der Publikation nicht weiter verlangsamen.

Weniger Postscript-Fehler

Beim Drucken mit der Option «Probezusammenstellungen auf Drucker» im Dialogfeld «Vorgaben des Farbverwaltungssystems», oder beim Exportieren in PDF mit dem «Ausgabefarbmodell» CIE, kommt es im nicht-upgedateten PageMaker zu einem «rangecheck»-PostScript-Fehler.

Die Option «Überfüllen von Farbtönen» im Dialogfeld «Farboptionen» arbeitete bis anhin ungenau; es konnte passieren, dass die Farbe im Überfüllungsbereich den falschen Prozentsatz zugewiesen bekam. In PageMaker 6.52 ist dieser Fehler behoben. Ausserdem gibt’s keinen «Kernel»-Fehler mehr beim Ausdruck von Dokumenten, die eine Schrift mit einem Dateiheader von mehr als 8 KByte enthalten.

Weiter war der Hilfslinien-Manager Objekt von Verbesserungen. Es kommt nun nicht mehr vor, dass beim Arbeiten mit diesem Hilfsmittel die Seite nicht mehr umgeblättert werden kann.

Hyperlink-Informationen sind in der ungepatchten Version gefährdet. Änderungen, die direkt vor einer «Speichern unter»-Aktion angebracht werden, sind in der neu angelegten Datei nicht vorhanden. Ausserdem gehen die Links verloren, wenn eine Drag und Drop-Aktion zwischen zwei Dokumenten abgebrochen wird.

Ein grober Bock in Windows NT

Die europäisch-sprachigen Programmversionen haben unter Windows NT die Unart, unter gewissen Umständen nicht zu starten. Hatte sie der NT-Administrator installiert, dann kann ein «einfacher» Benutzer das Programm nicht starten.

Lohnt das Update?

Wir empfehlen Ihnen, das PageMaker-Update auf 6.52 durchzuführen. Einige Fehler – Fehlfarben, PostScript-Fehler beim Einsatz von bestimmten Schriften, Rahmenfunktion, die zu korrupten Dokumenten führt – können ärgerliche Folgen haben. Und – wenn ein Fehler aufgetreten ist, kommt das Update womöglich zu spät.

Sie finden die Datei bei publisheR online. Sie heisst «pm652upd. exe» und ist 1396 KByte gross.

Filter-Optionen anzeigen

PageMaker 6.5 besitzt die Freundlichkeit, bei EPS-Dateien ohne Vorschau eine solche zu erstellen. Dabei ist er ziemlich grosszügig und macht die Vorschau in gewissen Fällen etwas gar hochauflösend. Doch Abhilfe ist möglich. Wählen Sie dazu im Positionieren-Dialog die Option «Filtervorgaben anzeigen» oder halten Sie beim Klick auf den OK-Knopf die Umschalttaste gedrückt. Es erscheint ein Dialog mit Filter-Optionen.

Sie haben nun die Möglichkeit, die Vorschau zu beeinflussen oder ganz unter den Tisch fallen zu lassen. Weiter können Sie bestimmen, welche allfällig im EPS enthaltenen Farbarten in die Farbliste übernommen werden sollten (Prozess-/Volltonfarben). Sie können mit diesem Dialog die Auswertung von OPI-Kommentaren (OPI = Open Prepress Interface) beeinflussen.

U.a. folgende Importfilter besitzen einen Optionen-Dialog: Word 6–7, Nur Text, HTML, GIF und Excel.

Kopieren Kopieren

Sie duplizieren ein Objekt auf die Schnelle, indem sie beim Bewegen mit der Maus die Control- und Alt-Taste gedrückt halten.

Rahmen kennen kein Erbarmen

Doch auch in der Version 6.52 enthält die Rahmenfunktion noch den einen oder anderen «Käfer». So kann es durchaus vorkommen, dass Sie beim Versuch, Rahmentext zu editieren, mit abgebildeter Fehlermeldung beglückt werden. In einem solchen Fall gibt es zwei Vorgehensweisen: Entweder schneiden Sie alle verknüpften Rahmen aus und fügen sie sofort wieder ein oder Sie lösen den Text mit dem Befehl «Einstellung» – «Rahmen» – «Aus Verkettung entfernen» aus den störrischen Rahmen, um ihn dann unmittelbar wieder neu einfliessen zu lassen.

Sammelpalette: Vorsicht Falle

Die Sammelpalette ist ein hilfreiches Utensil, insbesondere wenn man mit Rahmen von der Stange arbeitet (siehe auch publisher Nr. 1/97). Doch eine Verhaltensweise der Sammelpalette kann nur als lästig bis schädlich bezeichnet werden: Zieht man ein Element aus der Sammelpalette auf das Dokument, wird dieses offenbar via Zwischenablage ins Dokument eingefügt – und eventuell zwischengespeicherter Text auf Nimmerwiedersehen gelöscht. Hatte man die Absicht gehabt, zuvor ausgeschnittenen Text in ein neu aus der Sammelpalette gezogenen Kasten zu plazieren, dann klappt das nicht: Nach der Paletten-Aktion ist der Kasten in der Zischenablage und derjenige glücklich, welcher vor der Aktion zwischengespeichert hatte.

Was Sie schon immer über Farben wissen wollten…

Hi-fi (High-Fidelity; hohe Farbtreue)- Farbdruck gibt dem Designer eine grössere Auswahl an Farben als der traditionelle CMYK-Druck. Eines der bekanntesten Sechsfarben-Drucksysteme ist das Hexachrome-System von Pantone.

Wie profitiert man als Desktopper von diesem Farbsystem? PageMaker ab Version 6 ist eins der wenigen Programme, das solche Hexachrome-Farben verarbeiten und separieren kann, wenn das Kodak Color-Management-System installiert ist. Das Adobe-PDF «High-Fidelity Color Production Guide» erklärt (in Englisch), den Umgang mit dem Pantone Hexachrome-System und gibt wertvolle Tips zur Zusammenarbeit mit Dienstanbietern.

Die Acrobat-Datei «hificolr.pdf» finden Sie im Bereich «Tips» und da in der «PageMaker 6»-Sektion. Grösse des 17-seitigen PDFs: 406 KByte.

Dimensions

Mac-Update auf 3.0.1

Die Mac-Version überlebt unter gewissen Umständen nicht mal den Programmstart – es friert ein, sobald es die Schriften überprüfen will. Das Update ist anwendbar auf die Englische, Deutsche und Französische Version von Dimensions.

Das Update heisst «di3-301d.sea. hqx»; 436 KByte müssen sich durch die Leitung quetschen.

Acrobat 3

Ein Versions-Schrittchen für mehr Sicherheit

Wie im letzten publisher angekündigt, hat sich Adobe angeschickt, die Sicherheitslücken bei Acrobat zu stopfen. Im Zusammenhang mit den «Actions» war die Befürchtung aufgetreten, bösartige Mitmenschen könnten die Interaktionsfeatures von Acrobat zum Zwecke des Zuleidewerkens missbrauchen.

Mit Netz und doppeltem Boden

Die neue Version des Readers – Version 3.01 – wird nun in fraglichen Fällen eine Dialogbox präsentieren, die dem Benuzter anzeigt, welche Aktion ausgeführt werden soll und ihm die Möglichkeit gibt, diese zu verhindern.

Office-Makros

Insbesondere für Windows 95-Anwender könnte es sich lohnen, den Fünf-Mega-Brocken aus unserem Download-Bereich herunterzuladen. Das Update bietet nämlich neue Funktionalität für Microsoft Office 97. Das Plug-In für den Internet-Explorer erfuhr eine Nachbearbeitung: Die Übermittlung von PDF-Formularen an den Server klappt jetzt besser und für alle unterstützten Browser wurden Ikönchen für die Funktionen «Text kopieren», «Seite kopieren» und «Text suchen» hinzugefügt. Für Windows 3.1-Benützer wurde die Druckfunktion auf Nicht-Postscript-Druckern verbessert.

Mac: Nun läuft Acrobat 3 auch mit System 7

Für die Mac-Benützer hat sich auch einiges getan: Neben den bereits erwähnten Funktionen zur Sicherheit und für die Browser enthält die Version 3.01 ein verbessertes «ExportPS»-Plug-In. Ausserdem ist der neukompilierte Reader nun auch auf System 7 lauffähig; zuvor musste man System 7.1 auf der Mac-Harddisk haben.

Die Dateien befinden sich im Bereich «Acrobat Macintosh», resp. «Acrobat Windows» und heissen «ardr301d. bin», resp. «AR32D301.EXE». Ein bisschen Geduld müssen Sie für den Download aber mitbringen: Die Dateien sind 5 164 288 und 4 209 320 Byte gross.

Matthias Schüssler

Quelle: Publisher, Montag, 1. September 1997

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Metadaten
Thema: Updates, Tips und Tricks
Nr: 151
Ausgabe: 97-3
Anzahl Subthemen:

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Tabb: FALSCH