So löschen Sie Apps, die Sie nicht mehr brauchen

Viele Nutzerinnen und Nutzer halten auch einen digitalen Frühlingsputz ab: Statt Wischmob und Seifenwasser kommen Reinigungsprogramme zum Einsatz. Sie versprechen mehr Tempo und Stabilität, wenn das Betriebssystem ordentlich durchgeschrubbt wird. Allerdings sind die Resultate meist so bescheiden, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Denn während selbstreinigende Backöfen nicht immer überzeugen, sind Handys, Tablets und Computer inzwischen recht gut darin, sich selbst sauber zu halten.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Es lohnt sich, ein- oder zweimal pro Jahr nach nicht mehr benötigten Apps Ausschau zu halten und diese zu löschen. Das räumt Speicherplatz frei, und es erhöht die Sicherheit. Jedes Programm kann Sicherheitslücken aufweisen, die das System angreifbar machen. Und es gibt Apps, die uns tracken, selbst wenn sie nur selten zum Einsatz kommen. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist schliesslich mehr Übersicht im Startmenü bzw. auf dem Homescreen.

Aber wie finden Sie die Apps, die schon länger nicht mehr benutzt worden sind? Bei Apple-Geräten erscheint in den Einstellungen unter «Allgemein› iPhone-/iPad-Speicher» nach einer Wartezeit eine Liste. Sie zeigt für jede installierte App an, wann diese zum letzten Mal verwendet worden ist. Sie ist nach Grösse sortiert, aber anhand der Jahreszahl sehen Sie schnell, welche Apps seit ein, zwei Jahren oder länger unbenutzt sind. Tippen Sie einen Eintrag an, können Sie die App löschen oder auslagern. Beim Auslagern bleiben Nutzerdaten und Konfiguration erhalten, sodass Sie bei einer Neuinstallation mit dem alten Stand weitermachen können.

Bei Android ist es etwas knifflig: Bei Android 13 werden selten benutzte Apps automatisch gestoppt. Welche das sind, ist unter «Apps› Nicht verwendete Apps» ersichtlich. Bei allen neueren Android-Versionen hilft die Files-App weiter: In der Rubrik «Bereinigen» finden Sie den Eintrag «Nicht verwendete Apps löschen». Wenn Sie oben rechts aufs Sortiersymbol tippen, können Sie die Liste nach «Älteste zuerst» sortieren: So stehen die am längsten unbenutzten Apps zuoberst. Sie können sie auswählen und in einem Rutsch entfernen.

Bei Windows werden sie in den Einstellungen fündig. Unter «System› Speicher» klicken Sie den Punkt «Bereinigungsempfehlungen» und dann «Nicht verwendete Apps» an. Die ältesten Apps erscheinen zuoberst, und Sie können sie markieren und bereinigen, also löschen. Allerdings listet Windows hier nur Apps auf, die aus dem Store geladen wurden. Um anderweitig bezogene Software aufzuräumen, sehen Sie sich in den Einstellungen bei «Apps» unter «Installierte Apps» die Liste durch. Sie können diese zwar nicht nach der letzten Benutzung, aber immerhin nach dem Datum der Installation sortieren. So sehen Sie am Ende der Aufzählung, welche Apps schon lange vorhanden und nicht mehr aktualisiert worden sind.

Eine kleine Warnung: Bei Windows ist der Zweck nicht für jede App ersichtlich. Falls Sie bei einzelnen Einträgen nicht wissen, wozu sie dienen, lassen Sie sie besser intakt.

Und zu guter Letzt der Mac. Bei der neuesten Version 13 (Ventura) werden Sie in den Einstellungen unter «Allgemein› Speicher» fündig. Bei älteren Versionen klicken Sie stattdessen im Apfel-Menü auf «Über diesen Mac» und dann auf «Speicher». Sie gelangen in beiden Fällen zu einer Gesamtschau von Empfehlungen, wie Sie Speicherplatz freischaufeln. Über «Programme» liefert Ihnen der Mac eine Liste der installierten Anwendungen, die Sie nach Grösse oder auch nach «Letzter Zugriff» sortieren. Auf diese Weise sehen Sie sofort Löschkandidaten, die Sie über die Schaltfläche unten rechts auch sogleich beseitigen.

Matthias Schüssler ist Digitalredaktor der SonntagsZeitung.