Schüssler

Vier bezaubernde Apps für Sternengucker

Am Nachthimmel gibt es, auch ohne den Dreikönigsstern, jede Menge zu entdecken: Sternen und Sternbilder, Planeten, die Raumstation ISS und immer mehr Satelliten. Für Orientierung sorgen Astronomie-Apps, von denen es inzwischen eine beachtliche Anzahl gibt. Eine der schönsten Apps heisst Sky Guide und ist für das iPhone erhältlich.

Die App zeigt die Sternbilder anhand liebevoller Grafiken. Die sind hübsch, helfen indes auch bei der Identifikation. Der virtuelle Himmel passt sich der Tageszeit an. Planeten, Satelliten und Bezugspunkte werden beschriftet, und es gibt auch den «AR»-Modus: Er blendet die Himmelsobjekte und die Bezeichnungen im Livebild der Kamera ein. Das erleichtert ungeübten Beobachtern die Orientierung, auch wenn es nicht immer einfach ist, die Darstellung am kleinen Display mit dem Schauspiel am Firmament in Übereinstimmung zu bringen.

Um die Bewegungen der Sterne und Planeten zu verstehen, beschleunigen Sie den Zeitablauf. Sie haben auch die Möglichkeit, den Beobachtungsstandort auszuwählen. Im «Kalender» zeigt die App eine Art «Programmvorschau» für den nächtlichen Himmel an: Sie erklärt, welche Objekte wann am Himmel stehen, und sie liefert auch einen Ausblick auf die nächsten Tage und besondere Ereignisse. So erfahren wir, dass sich in den nächsten Tagen Mond, Saturn bzw. Mond und Jupiter am Himmel begegnen und sich für eine Beobachtung anbieten.

Fürs Android-Telefon und das iPhone bietet sich Stellarium an. Diese App ist die mobile Variante der gleichnamigen Open-Source-Software, die seit zwanzig Jahren für Windows, Mac und Linux entwickelt wird und auch als virtuelles Teleskop fungiert. Mit ihr holen Sie entfernte Himmelsobjekte gross auf den Bildschirm: Wenn Sie zoomen, dann erscheint der Jupiter, der zuvor nur als heller Punkt zu sehen war, mit seinen Wolkenbändern und Monden.

Stellarium zeigt Ihnen den Himmel nicht nur von der Erde aus. Am Desktop-PC wählen Sie Ihren Beobachtungspunkt beliebig. Der virtuelle Standort ist nicht auf die Erde beschränkt. Sie können sich auch auf einen Planeten in unserem Sonnensystem oder auf einen Stern in der Galaxis teleportieren und «von aussen» auf die Erde oder die Sonne sehen.

Stellarium hat einen riesigen Funktionsumfang. Um sich den zu erschliessen, fahren Sie mit der Maus in die linke untere Bildschirmecke. Es erscheint ein Menü mit den wichtigsten Befehlen, und über die «F1»-Taste erhalten Sie Hinweise auf die wichtigsten Tastaturkürzel.

Mit Solar System Scope bewegen Sie sich frei durchs Sonnensystem. Oder Sie reisen hinaus in den interstellaren Raum, bis unsere Galaxie mit ihrer Spiralgestalt sichtbar wird. Diese App simuliert mit den Mitteln eines Computerspiels das Sonnensystem mit den hochauflösend dargestellten Planeten und dem Asteroidengürtel: Mit zwei Fingern vergrössern und verkleinern Sie die Ansicht, und mit einem Finger drehen und kippen Sie sie. Sie tippen Planeten oder Monde an oder wählen Objekte über das Menü links, um mehr über sie zu erfahren.

Ein astronomischer Gemischtwarenladen ist die Nasa-App. Sie liefert, in Englisch, Mitteilungen zu den Projekten der Weltraumagentur, hält eindrückliche Bilder und Videos sowie Textbeiträge bereit – namentlich zur Artemis-Mission, bei der 2025 wieder Menschen auf dem Mond landen sollen. Die App macht einen etwas angestaubten Eindruck. Trotzdem gibt es viel zu entdecken, auch interaktive Anwendungen, etwa 3-D-Modelle von Raumfahrzeugen oder das Sky-View-Modul, mit dem sich die ISS, das Hubble-Teleskop und die Landsat- und Terra-Satelliten verfolgen und am Himmel aufspüren lassen.

Matthias Schüssler ist Digitalredaktor der SonntagsZeitung.

Quelle: Sonntagszeitung, Sonntag, 25. Dezember 2022

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