Antworten zu Apple One

Tricks zu Apples neuem Abo-Dienst

Seit letzter Woche kann man bei Apple Musik- und Filmstreaming, die Game-Flatrate und zusätzlichen iCloud-Speicher im Paket bestellen. Wir beantworten die Frage, wann sich das lohnt – und wo die Tücken lauern.

Matthias Schüssler

Apple-Managerin Lori Malm hat den neuen Abodienst im September in einer Live-Übertragung vorgestellt.

Letzte Woche hat Apple sein Sammel-Abo namens Apple One lanciert. Das umfasst den Musikstreamingdienst, das Film- und Serienangebot von Apple TV+, die Spiele-Flatrate Arcade und ein Speicher-Update für die iCloud.

In den USA gehören zwei weitere Angebote zum Bundle. Erstens News+, die Flatrate für Zeitungen und Magazine, zweitens Fitness+, ein Sportprogramm mit Videos, das mit der Apple Watch zusammenspannt. Letzteres hat Apple ebenfalls am Event am 15. September angekündigt. Der Start soll noch dieses Jahr erfolgen, vorerst aber nur in Australien, Grossbritannien, Irland, Kanada, Neuseeland und den USA.

Ein paar Franken sparen

Apples neues Abo-Bundle kostet für Einzelperson 18.50 Franken pro Monat. Das ergibt gegenüber den Einzelpreisen eine Einsparung von 7 Franken. Das Abo wird auch in einer Variante für Familien mit maximal sechs Leuten angeboten. Dann kostet es 25.50 Franken pro Monat und bringt eine Einsparung von 9 Franken.

Die wichtigste Frage lautet natürlich: Lohnt sich das Abo?

Sie lässt sich ganz einfach beantworten: Das Abo ist nur für Leute sinnvoll, die bereits alle vier Dienste abonniert haben – sie können monatlich ein paar Franken sparen. Wer nur einen Teil der Apple-Dienste benötigt, bleibt mit den Einzel-Abos flexibler. Denn natürlich sind Bundle-Abos auch immer dazu gedacht, Nutzer langfristig zu binden.

Der neue Abo-Dienst lässt sich am iPhone abonnieren.

Wenn Sie das Abo abschliessen möchten, dann tun Sie das am einfachsten am iPhone: Öffnen Sie die Einstellungen, tippen Sie zuoberst auf Ihr Nutzerbildchen. Es erscheint die Übersicht zu Ihrer Apple-ID, in der Sie auf den Eintrag «Abonnements» tippen. Hier erscheint zuoberst der Eintrag «Hole dir Apple One», über den Sie das Abo abschliessen. Sollte der Knopf fehlen, müssen Sie sicherstellen, dass die iPhone-Software auf dem neuesten Stand ist.

Beim Speicher wird die Sache kompliziert

Apple One hat das Ziel, die Nutzung der Abos zu erleichtern. In einem Fall wird es allerdings komplizierter statt einfacher – nämlich dann, wenn Sie bereits für zusätzlichen iCloud-Speicher bezahlen.

Kostenlos stehen pro iCloud-Konto 5 GB zur Verfügung, was nur für sehr bescheidene Ansprüche ausreicht. Apple bietet daher die Möglichkeit an, gegen eine monatliche Gebühr mehr Speicher zu buchen. Es gibt drei Stufen: Für 50 GB zahlt man einen Franken pro Monat, für 200 GB drei Franken und für zwei TB zehn Franken.

Bei Apple One sind seinerseits 50 GB mit dabei. Das Frage wirft die Frage auf, wie Apple mit den separaten Speicherabos verfährt und was passiert, wenn ein Nutzer beispielsweise bereits mehr Speicher abonniert hat, als er mit dem Bundle erhält.

Diese Angelegenheit behandelt Apple in einem reichlich komplizierten Supportdokument. In ihm werden drei Fälle unterschieden:

  • Wenn Sie mit Apple One mehr Speicher erhalten, als Sie bisher verwendet und bezahlt haben, dann wird das Einzel-Abo für den zusätzlichen Speicher storniert – allerdings erst nach der kostenlosen Testphase von Apple One.
  • Wenn beide Abos gleich viel Speicher erhalten, laufen sie beide während der Testphase weiter. Hinterher fällt das Speicher-Upgrade weg.
  • Der interessanteste Fall ist indes der dritte: Was passiert, wenn Abo One weniger Speicher enthält, als Sie bisher genutzt und bezahlt haben? Dann laufen beide Abos weiter, wobei Sie die Speicherreserven von beiden Plänen zur Verfügung haben.

Es ginge auch einfacher

So kompliziert das ist: Apple eröffnet den Intensiv-Nutzern immerhin eine Möglichkeit, an mehr iCloud-Speicherreserven als bislang heranzukommen. Bis jetzt war bei zwei Terabyte (TB) Schluss. Per sofort haben Nutzer die Möglichkeit, mit der Kombination aus beiden Abos die Kapazität zu erweitern. Das Maximum ist vier TB, doch das gibt es bislang erst in den USA. Dort wird Apple One auch in einer Premier-Variante für 29,95 US-Dollar pro Monat angeboten, die zwei TB Speicher beinhaltet.

Fazit: Das ist reichlich kompliziert – und ein bisschen störend ist auch, dass Apple für die Kombination aus iCloud-Speicher und One keinerlei Rabatt gewährt. Generell wäre es einfacher, wenn Apple flexiblere iCloud-Upgrades bereithalten würde. Und anstelle des neuen Bundle-Abos könnte der Konzern treuen Kunden einfach einen Preisnachlass gewähren, wenn sie mehr als einen Dienst abonniert haben.

Quelle: Newsnetz, Mittwoch, 4. November 2020

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