So können Sie E-Mails verschwinden lassen

Fast wie bei «Mission Impossible»: E-Mails, die sich nach einer gewissen Zeit in Luft auflösen. Plus: Drei weitere Tipps für den Umgang mit der elektronischen Post.

Matthias Schüssler

Im Beitrag Das E-Mail stirbt einen langsamen Tod hatten wir konstatiert, dass das klassische Kommunikationsmittel des Internets zwar weiterhin fleissig genutzt wird, aber trotzdem an Bedeutung verliert: Chat-Apps wie Whatsapp, Facebook-Messenger laufen ihm den Rang ab – vor allem bei den jungen Nutzern.

Doch die elektronische Briefpost hat auch weiterhin ihre Fans, nicht zuletzt Google. Der Konzern entwickelt seine G-Mail-Plattform kontinuierlich weiter. Sie erhält demnächst ein neues Design, das man bereits jetzt schon nutzen kann – wie das funktioniert und wie es aussieht, zeigt unser Video.

G-Mail wird besser

Wie die G-Mail-Entwickler in ihrem Blog verraten, wird es schon bald neue Vertraulichkeitsfunktionen geben. Sie erlauben es, ein Mail mit einem Verfallsdatum auszustatten. Nach der angegebenen Zeitdauer löst es sich in Luft auf, fast so wie die sich selbst zerstörenden Botschaften in «Mission Impossible». Auch die Weiterleitung lässt sich einschränken. Zu beachten gilt, dass der Empfänger die Nachricht gleichwohl auf mehrere Arten aufbewahren kann, zum Beispiel als Screenshot.

G-Mail bekommt nicht nur eine neue Optik, sondern wird künftig auch sensible Nachrichten besser schützen.

Die intelligenten Antworten helfen dabei, Nachrichten schnell zu beantworten. Es gibt sie seit einiger Zeit in der mobilen App von G-Mail. Demnächst werden sie auch in der Webmail-Anwendung zur Verfügung stehen.

Es gibt weitere Methoden, dem E-Mail zu einem zweiten Frühling zu verhelfen. Diese stellt das Video ebenfalls vor:

Anhänge. Die Web-Anwendung Wetransfer.com erleichtert den Datenaustausch und schaltet ein Problem aus, an dem die Auslieferung oft scheitert: nämlich die Grösse. Viele Mailanbieter setzen ein Limit, das man als Anwender aber meistens nicht kennt. Neue Nachrichten mit grösseren Anhängen werden auch dann abgelehnt, wenn die Mailbox des Empfängers fast voll ist.

Der Trick bei Wetransfer liegt darin, dass Anhänge nicht direkt mit der Nachricht, sondern als Link verschickt werden. Das hat noch weitere Vorteile: Der Empfänger kann die Daten herunterladen, wenn es ihm gelegen kommt – zum Beispiel, wenn er WLAN statt Mobilfunk zur Verfügung hat. Und die mitgeschickten Dateien belasten die Mailablage nicht unnötig.

Wetransfer ist in der Basisnutzung gratis. Für einen Passwortschutz, Dateigrössen bis 20 GB und für personalisierte Mails zahlt man 120 US-Dollar pro Jahr.

Archivierung. Das für Privatanwender kostenlose Programm Mailstore importiert Nachrichten aus diversen Mailprogrammen (Thunderbird, Windows Mail, Outlook) und ebenso aus Webmail-Konten von G-Mail, GMX, Outlook, Exchange und vielen anderen Anbietern. Archive mit Hunderttausenden Nachrichten lassen sich sehr schnell durchsuchen und bei Bedarf auch wieder in ein beliebiges Mailprogramm importieren. Das verhindert, dass Nachrichten verloren gehen – und es ist möglich, selbst gigantische Archive ganz ohne Cloud auf einem USB-Stick immer mit dabeizuhaben.

Selbst Hunderttausende von Mails werden in Mailstore sicher archiviert und blitzschnell durchsucht.

Spamvermeidung mit Wegwerf-Mailadressen. Webdienste wie Mailinator.com stellen öffentliche Mailboxen zur Verfügung, die man immer dann nutzen kann, wenn man seine richtige Adresse nicht angeben möchte. Das ist typischerweise dann der Fall, wenn man zum Beispiel für einen Download ohne ersichtlichen Grund nach seiner Mailadresse gefragt wird – die Wahrscheinlichkeit, dass man hinterher mit Spam eingedeckt wird, ist in solchen Fällen sehr gross.

Deswegen halten es viele Mailnutzer auch nicht für verwerflich, in solchen Fällen den Datensammlern die richtige Mailadresse vorzuenthalten. Übrigens: Mit der Browser-Erweiterung Bloody Vikings! (Verfluchte Wikinger!) wird die Nutzung von Wegwerf-Mailadressen nochmals markant einfacher.

Eine Notlüge ist erlaubt, wenn man aus nichtigen Gründen seine Mailadresse herausrücken soll.

Da stand doch letzthin ein Abgesang aufs E-Mail in der Zeitung?
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 13. Mai 2018

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