Arbeiten, so wie Sie es möchten

Windows und der Mac erlauben es Ihnen, Programmfenster nach Ihren Wünschen zu organisieren. Was diese Hilfsmittel bringen und welche besseren Alternativen es gibt.

Matthias Schüssler

Da kann der Bildschirm noch so gross sein: Wer ein halbes oder ganzes Dutzend Programmfenster offen hat, ist manchmal mehr mit der Organisation seiner Arbeitsumgebung beschäftigt als mit Arbeiten selbst.

Die Softwarehersteller haben das Problem erkannt. Sowohl Microsoft als auch Apple bieten Instrumente an, mit denen man seine Programme nach Aufgabenbereich ordnen und so mehr Übersicht bekommen kann. Die Idee ist bei beiden Betriebssystemen ähnlich und funktioniert so, als ob Sie im Büro für unterschiedliche Tätigkeiten separate Schreibtische zur Verfügung hätten. Sie können auf einer Bildschirmansicht zum Beispiel die Office-Programme platzieren. In einer zweiten Ansicht betreiben Sie Bildbearbeitung oder gestalterische Tätigkeiten. Und eine dritte Ansicht ist für Spiele und Multimedia reserviert.

Alle nötigen Informationen griffbereit

Selbstverständlich gibt es auch andere Organisationsmöglichkeiten: Sie dürfen Programme auch nach Projekt aufteilen oder einen Desktop einrichten, zu dem Sie wechseln, wenn Sie bei Ihrer Arbeit durch einen Anruf unterbrochen werden und schnell bestimmte Informationen zur Hand haben sollten.

Dieses Fensterchaos bei Windows lässt sich beheben, indem weniger wichtige Programme wegbefördert werden.

Windows erlaubt es ab Version 10, mehrere Desktops einzurichten. Wie genau es geht, führt das Video vor: Durch Drücken der Windows- und der Tabulator-Taste erscheint am unteren Bildschirmrand eine Leiste, über die Sie einen neuen Desktop einrichten. Programme verschieben Sie per Maus von einem Desktop zu einem anderen. Um den Desktop zu wechseln, betätigen Sie wiederum die Windows- und die Tabulator-Taste. Noch schneller geht es allerdings, wenn Sie die Ctrl- und die Windows-Taste gedrückt halten. Die Pfeiltasten nach links und rechts bringen dann die entsprechenden Desktops zum Vorschein.

Wenn Sie einen Desktop schliessen, dann werden die dort geöffneten Programme übrigens auf den ersten Desktop zurückgeschickt.

Gesamtschau aller Fenster

Beim Mac heissen die Arbeitsbereiche Spaces. Um einen Space einzurichten oder zu wechseln, verwenden Sie Mission Control. Das ist Apples luxuriöse Systemfunktion, die ursprünglich für den Programmwechsel zuständig war, inzwischen aber auch Vollbild-Apps, Split-Views und Arbeitsumgebungen organisiert. Sie verschieben Fenster per Maus von einem Space zum anderen.

Wer hier den Überblick bewahren will, muss die Spaces-Funktion des Mac kennen.

Wie Sie mit Mission Control arbeiten, ist Ihren Vorlieben überlassen: Wie das Video zeigt, können Sie diese Funktion mit einer Geste auf dem Trackpad, per Maus oder mit einem Tastaturkürzel aktivieren. Praktisch ist ausserdem, dass Sie unterschiedliche Hintergrundbilder einrichten dürfen: Für die Bildbearbeitung ist beispielsweise ein neutraler Hintergrund hilfreich, da er weniger Ablenkung verursacht. Und übrigens können Sie ein Programm, das Sie immer in einer bestimmten Umgebung verwenden möchten, automatisch in einem bestimmten Space starten lassen.

Fenster vor dem Chef verstecken

Sowohl bei Windows als auch beim Mac eignen sich die virtuellen Desktops auch hervorragend, um Dinge vor neugierigen Kollegen oder dem Chef zu verstecken: Denn wenn Sie das Chat-, Facebook- oder Ebay-Fenster auslagern, ist die Gefahr gering, es versehentlich zu aktivieren.

Ob die virtuellen Desktops einem die Arbeit erleichtern, hängt stark von der Arbeitsweise ab. Eine hervorragende Alternative ist Groupy. Dieses Programm ermöglicht es, beliebige Fenster zu gruppieren. Sie können zum Beispiel alle Explorer-Fenster automatisch in einer Ansicht zusammenfassen und über die Reiter oberhalb der Titelleiste zwischen den Ordnern wechseln.

Der praktische Fensterverbund

Es ist auch möglich, unterschiedliche Programme zu gruppieren, beispielsweise die Textverarbeitung, das Notizprogramm und den Browser: So haben Sie alle Programme beieinander, die Sie für Recherche, Dokumentation und fürs Schreiben benötigen.

Groupy kann Programme des gleichen Typs auch automatisch zusammenfassen, und stellt umfangreiche Anpassungsoptionen zur Verfügung. Viele weitere Tipps und Tricks finden Sie in dieser Besprechung. Es gibt Anzeichen dafür, dass Microsoft in künftigen Updates eine vergleichbare Funktion direkt in Windows einbaut. Bis dahin lohnt sich Groupy aber allemal.

Groupy kombiniert Fenster und macht sie über Reiter zugänglich.

Groupy (Stardock.com) kostet 10 US-Dollar. Die Testversion ist gratis.

Mehr Desktop für mehr Effizienz: Wie sich die Organisation der Programme am PC und Mac verbessern lässt. Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 28. Januar 2018

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