Wie Sie sich zuverlässig vor Sicherheitslücken schützen

2017 gab es unzählige Bedrohungen für unsere Smartphones und PCs. Da gilt es, Massnahmen zu ergreifen, um gut geschützt ins neue Jahr zu starten.

Matthias Schüssler

Wir reden Ihnen ein wenig ins Gewissen: Was Sie tun müssen, um sicher zu bleiben.

Video: Matthias Schüssler

Letztes Jahr jagte eine Sicherheitslücke die nächste. Die knackbare WLAN-Verschlüsselung im Oktober. Ein Programm zur Wahrung der Privatsphäre mit einer Hintertür. Das extrem leicht auszutricksende Login bei Mac-Computern Ende November.

Trauriger Höhepunkt im Dezember waren Meltdown und Spectre. Diese Fehler steckten nicht in einem Betriebssystem oder einer App, sondern im Prozessor selbst. Und sie stellen eine frappante Gefahr für die Datensicherheit dar. Selbst das immer besonnene Fachmedium Heise.de musste zu Superlativen greifen: Meltdown und Spectre sind ein Security-Super-GAU.

Die bewährten Strategien helfen auch 2018

Was also tun, um trotzdem sicher zu bleiben? Die gute Nachricht ist, dass bewährte Strategien auch weiterhin helfen. Im Video stellen wir diese Verhaltensweisen vor, die vor den bekannten Gefahren für Daten und digitale Sicherheit schützen – und Sie, so gut das denn überhaupt möglich ist, gegen die bis jetzt noch unentdeckten Sicherheitslücken wappnen. Das sind die drei Punkte:

Updates. Apple, Microsoft, die Browser-Hersteller und App-Produzenten haben in der letzten Zeit bei akuten Sicherheitslücken in aller Regel schnell reagiert und Aktualisierungen bereitgestellt, um die Lücken zu schliessen oder zumindest das Missbrauchspotenzial zu verringern. Doch damit das etwas bringt, müssen wir Anwender diese Updates möglichst schnell installieren. Die Betriebssysteme und Apps informieren über Updates, die dann möglichst schnell eingespielt werden sollten.

Die Updates sind oft lästig, aber sie müssen sein.

Sie können auch jederzeit nachsehen, ob Updates verfügbar sind, wenn Sie nach einer neuerlichen Meldung über einen neu entdeckten Fehler verunsichert sind. Wie das beim iPhone, bei Android, bei Windows und Mac passiert, zeigt das Video.

Ohne Updates ist Endstation

Bei älteren Geräten kann es passieren, dass keine Updates mehr zur Verfügung stehen, was die Gefahr für Daten und Privatsphäre massiv erhöht. Bei älteren PCs lässt sich diese durch einen Umstieg auf Linux bannen. Doch bei veralteten Android-Geräten hilft nur eine Anschaffung. Falls Sie nicht sicher sind, ob es für Ihr Modell noch Updates gibt, sehen Sie im Internet nach, oder stellen Sie eine Anfrage beim Support des Herstellers.

Jedes Betriebssystem hat bei den Updates seine Eigenart.

Daten sichern. Die Speicherung von Daten, Dokumenten, Fotos und Videos an einem anderen Speicherort ist eine absolut zwingende Vorsichtsmassnahme. Denn wenn die Schutzmassnahmen versagen und eine Schadsoftware zuschlagen kann, dann sind die Folgen unabsehbar. Ein Schädling wie «WannaCry» macht Dokumente unzugänglich, um Lösegeld zu erpressen. Andere Viren sind so schwer zu entfernen, dass nur eine komplette Neuinstallation die Sache rettet. In all diesen Fällen muss eine Möglichkeit bestehen, die Daten von einem sicheren zweiten Speicherort zurückzuholen.

Das Backup ist auch die einzige Methode, die vor Datenverlusten durch Hardwaredefekte schützt. Und nur das Backup hilft weiter, wenn ein Sicherheitsupdate nicht für mehr Schutz sorgt, sondern das Gerät unbrauchbar macht. Auch das ist kürzlich vorgekommen.

Backups sind einfach anzufertigen – man muss es nur tun

Das Video zeigt die Datensicherungsmöglichkeiten beim iPhone, bei Android-Telefonen, bei Windows und Mac. Das ist beim iPhone die Sicherung via iCloud oder iTunes und bei Android über die Einstellungsoption «Sichern & zurücksetzen». Bei Googles Betriebssystem haben sich auch Apps wie My Backup Pro (6.70 Franken im Play Store) bewährt.

Bei Windows bietet sich der «Dateiversionsverlauf» an, der am einfachsten mit dem Begriff «Sicherungseinstellungen» über das Suchfeld aufgerufen wird. Er speichert die Daten auf ein externes Speichermedium, zum Beispiel auf einer USB-Festplatte. Beim Mac verfährt die Time Machine in den Systemeinstellungen genauso.

Bei Windows und Mac kann es ausserdem sinnvoll sein, eine Sicherung des Systems durchzuführen. Diese ermöglicht eine schnelle Wiederherstellung, falls der Computer durch ein fehlerhaftes Update oder durch ein anderes Problem so beschädigt wird, dass er nicht mehr startet. Bei Windows hat sich Paragon Backup & Recovery bewährt (siehe Wie man Datenpannen sehr schnell überbrückt).

Die Software von Paragon kehrt für den Fall eines Totalschadens vor.

Beim Mac ist Carbon Copy Cloner (40 Franken für die Vollversion bei bombich.com) eine sichere Wahl. Die Backup-Methoden werden ebenfalls im Video vorgestellt. Weitere Tipps gibt es hier.

Carbon Copy Cloner kann auch ein totes Mac OS wiederbeleben.

Vorsicht und Zurückhaltung. Zwar ist leider auch so, dass man sich mit absolut untadeligem Verhalten Schadprogramme einhandeln kann. Längst verbreiten sich Viren nicht mehr nur über Mailanhänge oder über dubiose Programme, die man irgendwo im Netz gefunden hat. Dennoch erhöht es die Sicherheit, beim Surfen eine gewisse Vorsicht walten zu lassen und fragwürdige Mails im Zweifel zu löschen.

Und da jedes Programm und jede App potenzielle Sicherheitslücken enthält, ist es sinnvoll, nur die Software zu installieren, die man auch wirklich braucht. Wer sich zusätzlich absichern möchte, kann zum Beispiel einen besonders sicheren Browser verwenden.

Quelle: Newsnetz, Sonntag, 14. Januar 2018

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