Update macht Windows 10 sicherer – oder unbrauchbar

Microsoft stopft die gravierenden Prozessor-Lücken. Doch das wichtige Update hat Nebenwirkungen. Plus: Erstaunliches Comeback der Audio-Kassette.

Matthias Schüssler

Digital kompakt: 8. Januar 2018

+++ Windows-Update mit Nebenwirkungen +++ Starker Anstieg der Kassettenverkäufe +++ Google sperrt Adressen präventiv und im grossen Stil +++ Sicherheitslücken beim Marketing-Tool

Windows-Update mit Nebenwirkungen. Mitte letzter Woche hat Microsoft ein Update veröffentlicht, das die als Meltdown und Spectre bekannten Prozessor-Sicherheitslücken bei Windows schliesst. Allerdings hat das Nebenwirkungen, berichtet Heise.de: Das Update KB4056892 kann Antivirenprogrammen ins Gehege kommen, weswegen vor der Installation des Updates unbedingt Sicherheitsprogramme von Kaspersky, Avast und Co. aktualisiert werden müssen. Weiterhin gibt es offenbar Probleme mit Computern mit AMD-Prozessoren, die nach dem Update nicht mehr starten oder hängen bleiben. Auch Abstürze mit Firefox und Chrome sind zu verzeichnen.

Starker Anstieg der Kassettenverkäufe. Der Verkauf von Audiokassetten ist im letzten Jahr in den USA um 74 Prozent gestiegen: 129’000 Stück wurden verkauft, so viele wie seit 2010 nicht mehr. «The Verge» führt dieses Comeback auf den «Guardians of the Galaxy»-Film von 2014 zurück, in dem die gute alte Kassette eine wichtige Nebenrolle spielt. Der Soundtrack dieses Films und anderer nostalgischer Produktionen wie «Stranger Things» von Netflix sind auf Kassette erhältlich. Allerdings ist die Kassette im Vergleich zum Vinyl nach wie vor unbedeutend: Gemäss den Zahlen von Marktforscher Nielsen wurden in den USA letztes Jahr 13,1 Millionen Schallplatten abgesetzt.

Google sperrt Adressen präventiv und im grossen Stil. Google sperrt Links präventiv, um Ärger mit der Film- und Musikbranche zu vermeiden. Das schreibt Heise.de mit Bezug auf Caleb Donaldson. Der Urheberrechtsanwalt bei Google führt in einem Beitrag aus, dass von den Rechteinhabern übermittelte Adressen gesperrt werden, noch bevor sie überhaupt in den Suchindex aufgenommen wurden. Wegen des Digital Millennium Copyright Act (DMCA), eines US-amerikanischen Urheberrechtsgesetzes, muss Google Links entfernen, wenn entsprechende Löschgesuche eingehen. Die Film- und Musikindustrie nutzt diese Möglichkeit intensiv: Bei Google gehen pro Tag Take-Down-Gesuche zu drei Millionen Adressen ein.

Sicherheitslücken beim Marketing-Tool. Wer bei Facebook Werbung schaltet, dem stellt das soziale Netzwerk ein umfangreiches Marketinginstrument zur Verfügung. Dieses erlaubt den unbefugten Zugriff auf die Telefonnummer von Facebook-Nutzern. Das Verfahren, das Forscher aus den USA, Deutschland und Frankreich in einem Bericht beschreiben, ist allerdings aufwendig. Gemäss Facebook wurde die Lücke inzwischen beseitigt und nicht ausgenutzt. Doch wie ein Sicherheitsexperte bei Wired.com sagt, sei Facebooks Marketing-Tool so reich an Funktionen, dass weitere Lücken wahrscheinlich seien.

Quelle: Newsnetz, Montag, 8. Januar 2018

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