Apple hält das Interesse wach

Das neue Mac-Betriebssystem Mavericks ist gratis – und bringt wenig Neues.

Von Matthias Schüssler

Im Herbst reifen auch die Betriebssysteme. Nach iOS 7 und Windows 8.1 kündigte Apple letzte Woche sein neues OS X an – mit einem Paukenschlag. Software-Chefentwickler Craig Federighi verkündete am Apple-Event in San Francisco, das Update namens Mavericks sei per sofort kostenlos zu haben.

Dass Apple OS X verschenken würde, hatte das Publikum nicht erwartet, obwohl die Preise sukzessive gefallen sind. 2005 musste man für Tiger (10.4) stolze 189 Franken hinlegen. Mountain Lion (10.8) kostete im letzten Jahr noch 20 Franken. Der Schritt zum Nulltarif ist logisch: Apple verdient an der Hardware. Mit seinen Software-Updates hält das Unternehmen das Interesse wach und die Entwicklungszyklen kurz.

Mavericks (10.9) bringt vergleichsweise bescheidene Neuerungen. Spektakulär ist einzig die Karten-App. Sie führt Weltstädte im «Fly-over»-Modus in annähernd fotorealistischer 3-D-Darstellung vor. Doch Zürich lässt sich auf diese Weise bislang nicht erschliessen. Die Apple-Maps sind auch in den Kalender und in die Kontakte-Apps integriert.

Der Finder lässt einen mehrere Ordneransichten als Reiter arrangieren. Das ist übersichtlicher, als mit separaten Fenstern zu hantieren (was aber möglich bleibt). Der Befehl «Fenster > Alle Fenster zusammenführen» versammelt alle Ordneransichten an einem Ort.

Ruhig stellen und Strom sparen

Die Etiketten zur farblichen Markierung von Dateien sind im Finder altbekannt. Nun heissen sie Tags, und es ist möglich, dass eine Datei mehrere Tags aufweist – also mit «Wichtig» und «Privat» markiert ist. Der Finder listet alle Dateien mit einem Etikett in einer Ansicht, auch wenn diese in verschiedenen Ordnern liegen. Und: Dokumente können beim Erstellen in der Anwendung getagt werden. Dazu klickt man am oberen Rand des Fensters auf das Dreiecksymbol hinter dem Dateinamen und vergibt die Tags im Pop-up-Fenster.

Neu ist der Generator für sichere Passwörter. Mavericks synchronisiert gespeicherte Zugangsdaten auch via iCloud. Mit der «Nicht stören»-Option wird die Mitteilungszentrale während der Nacht ruhig gestellt. Und: Die neue App iBooks zeigt bei Apple gekaufte E-Books am Computerbildschirm an.Mavericks’ Stärke sind die neuen Stromsparfunktionen, die längeres Arbeiten im Batteriebetrieb erlauben. Dazu gehört ein Mechanismus namens App Nap und das Komprimieren des Arbeitsspeichers. Über das Batteriesymbol in der Menüleiste ist sofort ersichtlich, welches Programm besonders viel Strom verbraucht. Die unter Dienstprogrammen zu findende Aktivitätsanzeige schlüsselt im Reiter «Energie» den Energieverbrauch der aktiven Apps auf.

Apples 3-D-Karten sind jetzt auch am Mac zu bewundern – im Gegensatz zu Paris ist Zürich aber bislang noch «flach». Screenshot: TA

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 28. Oktober 2013

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