Der grüne Daumen des Digitalzeitalters

Ein Sensor informiert eine App über die Bedürfnisse von Topfpflanzen.

Von Matthias Schüssler

Das Internet der Dinge ist eine Vision, bei der jeder Alltagsgegenstand online kommuniziert. Es gibt inzwischen einige Vorboten dieser Vision, beispielsweise die Waage von Withings.com, die das Gewicht des Benutzers automatisch bei Twitter bekannt macht. Das Zürcher Unternehmen Koubachi, das von Absolventen der ETH Zürich, der HSG und der Technischen Universität München gegründet wurde, bringt Topfpflanzen ins Netz – salopp gesprochen. Als Vermittler zwischen Pflanzenwelt und digitaler Sphäre dient ein Sensor, der wie ein auf dem Kopf stehender Golfschläger aussieht. Der Sensor steckt im Topf der Pflanze und misst die Bodenfeuchtigkeit, die Lichtintensität und die Temperatur.

Per WLAN werden diese Daten einmal täglich an die App auf dem iPhone gesendet. Dort ist die Pflanze mit ihrer Gattung, dem Standort und einem Spitznamen erfasst. Die sogenannte Plant Care Engine weiss, welche Bedürfnisse die Pflanze hat, und weist den Nerd unter den Hobbygärtnern darauf hin, wann er seine botanischen Mitbewohner giessen, düngen, besprühen oder an die Wärme stellen sollte.Es gibt den Koubachi-Sensor in einer Variante für innen (99 Franken) und für aussen (119 Franken bei Digitec.ch). Die Inbetriebnahme könnte besser erklärt sein, ist aber einfach zu erledigen: In der (im Store erhältlichen) App trägt man seine Pflanze ein und weist ihr den Sensor zu. Dann verbindet man das iOS-Gerät per WLAN direkt mit dem Sensor, um ihm die Zugangsdaten zum Heimnetz zu übermitteln – und dann kann er auch schon im Topf eingesteckt werden.

Der Sensor, der weiss, wann gegossen werden muss. Foto: PD

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 29. April 2013

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