TIPP DER WOCHE

Das bessere Office läuft auf Mac

Microsoft Office für den Mac ist in der neuen Version 2004 erschienen. Wer viele Daten zu verwalten hat, sollte aufrüsten.

Von Matthias Schüssler

Vergleicht man die aktuellen Versionen von Microsofts Bürosoftware miteinander, dann läuft Office für den Mac dem Windows-Pendant klar den Rang ab. Office 2003 für Microsofts eigenes Betriebssystem erschien letzten Oktober und war für die Anwender unterm Strich eine Enttäuschung. Das brandneue Office 2004 für die Konkurrenz-Plattform Mac OS X dagegen kann sich sehen lassen.

Der Grund für diesen auf den ersten Blick erstaunlichen Befund liegt in der unterschiedlichen Ausrichtung der beiden Programme. Office 2004 für den Mac ist nach wie vor für den Einsatz auf einem Einzelplatzrechner zugeschnitten. Die Plattform für das Geschäftsumfeld soll jedoch Windows sein. Office 2003 spielt seine Stärken in Unternehmen aus, die ihre Arbeitsabläufe vorzugsweise mit Microsoft-Produkten organisieren und auf eine Windows-Infrastruktur setzen. Office für Windows muss sich bei den Entscheidungsträgern in den Unternehmen verkaufen; Office für Mac bei denen, die hinterher selbst damit arbeiten müssen.

Dass die tägliche Arbeit mit Office durchaus einfacher sein könnte als bisher, beweisen die direkt aus dem Leben gegriffenen Verbesserungen. Der so genannte Projektkatalog soll die Mühen der Datenverwaltung lindern: Er ordnet chronologisch die Dokumente, an denen in der letzten Zeit gearbeitet wurde. Um auf der Suche nach Tabellen oder Texten fündig zu werden, braucht sich der Benutzer nicht an Dateinamen oder Speicherorte zu erinnern, sondern lediglich an den ungefähren Zeitpunkt der letzten Bearbeitung. Auch das Projektcenter zielt darauf ab, dass der Benutzer stets die richtigen Informationen vor Augen hat: In Entourage erscheinen im gleichen Fenster alle Dateien, E-Mails, Aufgaben, Kalender- und Adressbucheinträge, die zum gleichen Projekt gehören. Die projektbezogene Organisation macht Sinn; nur schade, dass nur Office-Ressourcen ins Projektcenter Eingang finden, und iCal oder Apple Mail aussen vor bleiben.

Intensive Nutzer sollten updaten

Zwei praktische Neuerungen sind die Seitenlayout-Ansicht in Excel und die Notizblock-Ansicht in Word. Erstere vereinfacht das Drucken von Excel-Tabellen, indem jederzeit ersichtlich ist, welche Zeilen und Spalten zusammen auf einem Blatt gedruckt werden. Die Notizblock-Ansicht von Word entspricht einem Sudelheft, in das man seine Gedanken unstrukturiert niederschreibt und später per Maus sortiert und bei Bedarf in ein «ordentliches» Dokument umwandelt. Das Windows-Programm OneNote funktioniert analog, muss jedoch separat gekauft werden.

Fazit: Von Office 2004 profitiert, wer Word, Entourage, Excel und Powerpoint intensiv nutzt und viele Daten im Griff haben muss. Bei sporadischem Gebrauch tuts auch die Vorgängerversion.

Office 2004 für Mac OS X kostet 855 Fr. (Vollversion), 487 Fr. (Update) und 255 Fr. (Schüler-/Lehrer-Version).

SCREEN TA

Die Informationsflut im Projektcenter bewältigen.

SCREEN TA

Für Gedanken, die noch reifen müssen: Der Notizblock von Office.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 14. Juni 2004

Rubrik und Tags:

Faksimile

Metadaten
Thema: Tipp der Woche
Nr: 5479
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 2
Textlänge: 300
Ort:
Tabb: FALSCH