Feriengrüsse per Mobiltelefon

Wer keine Postkarten schreiben will, nimmt das Fotohandy mit in die Sommerferien und schickt MMS-Grüsse in die Heimat.

Von Matthias Schüssler

Zum Ferienritual gehört, Freunde und Verwandte mit der sprichwörtlichen Postkartenidylle einzudecken. Die Bildmotive der Grussbotschaften zeigen den Urlaubsort in bestem Licht – in Realität ist der Strand womöglich überfüllt, das Wetter mässig und das Hotel ein Sanierungsfall. Ein selbst geknipstes Foto vermittelt einen stimmigeren Eindruck. Ferien sind ein Fall für die Kamerahandys: Knipsen, senden und die Lieben zu Hause sehen, wie es wirklich ist. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, rückt man sich selbst und die frisch erworbene Ferienbräune ins Bild.

Ein MMS abzuschicken, ist nicht ganz so einfach, wie Postkarten in Briefkästen einzuwerfen. Als wichtigste Voraussetzung muss das Mobiltelefon für den Versand von Multimedia-Mitteilungen eingerichtet sein. Überprüfen Sie vor der Abreise, ob Mitteilungen verschickt werden können. Haben Sie kein vorkonfiguriertes MMS-Handy erworben, dann rufen Sie die Hotline Ihres Mobilfunkbetreibers an und lassen den Dienst freischalten. Auch bei Fragen oder Problemen ist diese Nummer die richtige Anlaufstelle. Weitere dazu im «Tipp der Woche» vom 19. Mai.

Als zweite Voraussetzung müssen an der Feriendestination Datenübertragungen per GPRS möglich sein. Es ist zwar möglich, MMS per Datenanruf (oft CSD für Circuit Switched Data genannt) zu verschicken. Da auf diesem Weg ein normaler Telefonanruf aufgebaut wird, fällt der normale Gesprächstarif für die Dauer der Verbindung an, und die Kosten lassen sich im Voraus schlecht abschätzen. Auch CSD muss erst konfiguriert werden, wobei wiederum die Kunden-Hotline weiterhilft.

MMS zum konkurrenzfähigen Preis

Steht im Ferienland GPRS zur Verfügung, dann ist dieser General Packet Radio Service die bessere Wahl: Er ist nicht nur schneller, sondern auch günstiger. Da im Handy die Grösse der Nachricht abgefragt werden kann, lässt sich der Preis recht genau eruieren: Der Preis setzt sich aus der Gebühr für das MMS und den Kosten für die Datenübertragung im Ausland zusammen. Ein Beispiel: Ein Kunde der Swisscom, der ein MMS mit Text und zwei Bildern von 30 KB nach Hause schickt, bezahlt der Swisscom für das MMS 50 Rappen. Für die GPRS-Übertragung berechnet die französische Mobilfunkgesellschaft SFR France 57 Rappen: Macht total 1.07 Franken.

Welches Netz im Ferienland GPRS anbietet, ist per Hotline oder im Internet zu erfahren. Damit das Handy sich beim gewünschten Roamingpartner einbucht, tragen Sie ihn in die Liste der bevorzugten Netze ein: Das Handbuch zum Telefon erklärt, wie das gemacht wird.

Tipp: Um Kosten zu sparen, können Sie die Handypostkarte an mehrere Empfänger gleichzeitig schicken: Die GPRS-Gebühr fällt dann nur einmal an. MMS können auch an E-Mail-Adressen gesandt werden – so kommen auch Leute ohne MMS-Handys in den Genuss der bunten Ferienbildchen!

Swisscom: 0800 55 64 64 oder www.swisscom-mobile.ch/gprs

Orange: 0800 700 700 oder www.orange.ch/coverage/introaming/members, dann «Express (GPRS)»

Sunrise: 0800 22 44 22 oder http://mobile.sunrise.ch/private/pri_roa/pri_roa_int.htm

BILD KEYSTONE

Mit MMS-Handy könnte er von dieser Ferienbekanntschaft berichten.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 16. Juni 2003

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Thema: Zweitgeschichte
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