Meilensteine in Corels bewegter Geschichte

Am 16. Januar 1989 liefert Corel die erste Version seines Grafikpakets aus. Das Produkt war unter dem Codenamen «Waldo» von dem Unternehmen entwickelt worden, das Michael Cowpland im Jahr 1985 im kanadischen Ottawa gegründet hatte.

Pat Beirne war Programmierer der ersten Stunde, heute amtet er als Chefentwickler. Er sagt, er und sein Team wären damals froh gewesen, wenn von CorelDraw 1 zweitausend Stück über den Ladentisch gegangen wären.

Der Robotergreifarm «Waldo» war «Codenames-Namensgeber» für CorelDraw 1.

Im November 1990 legt das Entwicklerteam die nächste Version nach, welche bereits die bekannten und typischen Corel-Werkzeuge wie Extrudieren, Überblenden, perspektivisches Verzerren oder die Hüllenfunktion mitbringt.

Version 2.5 des Grafikpakets erscheint für IBMs OS/2 und mit der Version 3.0 wagt sich Corel in die Unix-Gefilde vor. Beiden Experimenten ist kein Erfolg beschieden.

Geburt der Suite 1992: Rechtzeitig zum Erscheinungstermin von Windows 3.0 ist CorelDraw 3 erhältlich. Mit der dritten Version führt Corel das «All-in-one»-Konzept ein und bietet eine breite Palette an Werkzeugen für die Pixel- und vektorbasierte Bildbearbeitung. Die Suite wird zu einem «kompetitiven» Preis verkauft.

Die typischen Corel-Werkzeuge wie die Extrusionsfunktion wurden für die Version 2 erfunden.

1995 erscheint Windows 95, und auch da ist Corel zur Stelle, die erste grosse Anwendung für Microsofts 32-bit-Betriebssystem beizusteuern. CorelDraw besteht inzwischen nicht nur aus der Kernanwendung zur Bearbeitung von Vektorgrafiken, sondern aus Photopaint für Pixelbilder, dem Präsentationsprogramm Presents, dem Modeller Dream 3D, einem Script-Editor, einem Bearbeitungsprogramm für dreidimensionale Logo, Corel Memo für die Ergänzung der Grafiken mit Notizen, einem Manager für Schriften, OCR-Trace für die Erkennung von Schrift und Vektorformen und einem Screenshot-Programm. Allerdings war CorelDraw 6 eine unstabile Anwendung, weswegen Corel von einer Anwaltskanzlei aus Philadelphia verklagt wurde.

1996 wagt sich Corel erstmals auf die Plattform vor, welche für die Grafikbranche an sich die nahe liegende ist: Die «CorelDraw 6»-Suite für den PowerMac wird lanciert.

In der Version 7 der Suite für Windows halten 1996 die interaktiven Werkzeuge Einzug. Eine Technologie namens «Barista» soll es dem Benutzer erlauben, Dokumente mittels Java im Internet-Browser darzustellen.

Im Oktober 1997 kommt Corel-Draw 8 auf den Markt und bringt u. a. den «Workspace Manager» und ein Kreationswerkzeug für nahtlose Texturen.

Im Januar 1999 feiert Corel den zehnten Geburtstag ihres bekanntesten Produkts – und den Verkauf von zehn Millionen Exemplaren der Grafiksoftware weltweit. Überaus stolz sind die Kanadier über den Umstand, dass die Euromünzen mit ihrer Software gestaltet wurden.

Im April 1999 erscheint CorelDraw 9, neu mit «Publish-to-PDF».

Im November 2000 hält mit der zehnten Version von Corel das Programm Rave Einzug in die Suite. Mit diesem Tool lassen sich Filme im Flashformat fürs Web erstellen.

CorelDraw für OS/2 war ein Flop – kein Wunder, da sich auch IBMs Betriebssystem nicht durchsetzen konnte. Neben der Windows-Plattform schaffte es Corel-Draw nur auf dem Mac, Fuss zu fassen.

Verschiedene Corel-Hilfsmittel kamen und gingen: Das Modellingprogramm Dream 3D gehört zu den vergangenen und vergessenen Komponenten.

Am meisten Geld generiert hat Corel vor der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung: Das Grafikprogramm war das Werkzeug, mit dem die Münzen entworfen wurden.

Quelle: Publisher, Dienstag, 8. Oktober 2002

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Thema: Software
Nr: 4273
Ausgabe: 02-6
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