Web-Seiten-Bau mit Gratis-Editor

LiveSite ist ein Web-Editor, der kostenlos zu haben ist und solides Webdesign ermöglicht.

Von Matthias Schüssler

Ob Statussymbol, Tummelfeld für Design-Freaks oder Hobbyprogrammierer, virtuelles Ferienfotoalbum oder Plattform fürs selbst gestrickte Romanepos, die eigene Bildergalerie – Privat-Homepages können für viele Ideen herhalten.

Um sich nicht mit passivem Surfen zu begnügen, sondern dem globalen Datennetz selbst ein paar Seiten hinzuzufügen, ist ein Web-Editor vonnöten. An Auswahl mangelt es nicht (siehe Kasten), und selbst mit kostenloser Software kann das Internet aufwarten. LiveSite erlaubt die Seitenbearbeitung in einer Layoutansicht. Der Benutzer muss nicht wie bei anderen preisgünstigen oder kostenlosen Bearbeitungsprogrammen in einem Codefenster arbeiten, sondern sieht seine Web-Seite stets so, wie sie im Browser dargestellt wird. Dem mit LiveSite arbeitenden Designer bleibt es erspart, die kryptische Web-Seiten-Programmiersprache HTML zu lernen – ironisch veranlagt, wie Computerfreaks sind, bezeichnen sie solche Programme mit einem kryptischen Kürzel: «WYSIWYG» («What you see is what you get» oder: Das Resultat entspricht der Entwurfsdarstellung).

Kein Bolide, eher ein Smart

LiveSite ist zwar kein so leistungsfähiger «WYSIWYG-Bolide» wie Dreamweaver oder GoLive und bietet keine Unterstützung für elaborierte Web-Techniken. Seitenformatierung mittels CSS (Cascading Style Sheets) ist ebenso wenig möglich wie das (programmunterstützte) Aufmöbeln der Homepage per JavaScript. Die Fortgeschrittenen-Features überlässt die Gratissoftware den «Grossen», schlägt sich bei den «Pflicht-Funktionen» aber ordentlich. Sie kann Links setzen, Bilder einfügen, Tabellen erstellen und bearbeiten und Formulare einrichten. Die Bedienung ist hinreichend einfach. Als praktisch erweist sich der Page Explorer, welcher den Aufbau einer Seite abbildet, indem er die HTML-Elemente hierarchisch listet. Klickt man ein solches Element mit der rechten Maustaste an, kann man dessen Einstellungen anpassen, beispielsweise eine Tabelle wunschgemäss formatieren oder Verknüpfungen modifizieren.

Die wenigen Steine, welche das Programm dem Benutzer in den Weg legt, lassen sich via Hilfedatei ausräumen: Beispielsweise der reichlich komplizierte Import einer bestehenden Seite in sein eigenes Projekt. Dies ist über den Menüeintrag «File->New->Page» und einen Klick auf die Schaltfläche «Browse» zu bewerkstelligen. Ein «Öffnen»-Befehl würde dem Benutzer Klicks ersparen.

Nützliche Zusatzfunktionen

LiveSite bietet neben der Seitengestaltung auch Funktionen für die Site-Verwaltung, kann Seitenverknüpfungen auf ihre Korrektheit überprüfen und stellt die Struktur der Site in einem Übersichtsfenster dar. Sogar eine rudimentäre FTP-Funktion für das Veröffentlichen der Website hat der Hersteller eingebaut.

SCREEN TA

Web-Editor für Einsteiger: Office-Anwender finden sich schnell zurecht.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 10. September 2001

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Nr: 3663
Ausgabe: 01-910
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