Begriffsstutziger Dr. Watson

Seit einiger Zeit kann ich Dateien, die mir mit einem Mail gesandt wurden (zum Beispiel einen Ferienreisebericht mit Bildern), nicht mehr öffnen. Es kommt die Fehlermeldung, die Datei sei fehlerhaft oder keine Dr.-Watson-Datei. Da der Computer von mehreren Leuten im Haushalt benutzt wird, habe ich das Gefühl, das irgendetwas verändert wurde.

HANSPETER LANG, PER INTERNET

Vermutlich liegen Sie mit dieser Annahme richtig. Der Verdacht liegt nahe, dass jemand den Dateityp des Reiseberichts mit dem Windows-Systemprogramm Dr. Watson verknüpft hat. Dies führt zu der beschriebenen Fehlermeldung, denn Dr. Watson kann nur Protokolldateien über Windows-Abstürze öffnen, mit Textdokumenten oder Bildern dagegen nichts anfangen.

Sie müssen deshalb die Verknüpfung zum richtigen Programm neu anlegen: Speichern Sie das Dokument, welches Sie öffnen möchten, auf der Festplatte. Halten Sie die Shifttaste gedrückt, und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Datei: Im Kontext-Menü erscheint nun der Befehl «Öffnen mit…». Wenn Sie diesen Befehl wählen, können Sie im Dialogfeld das Programm angeben, mit dem Windows den markierten Dateityp öffnen soll. Wenn Sie die Option «Diesen Dateityp immer mit diesem Programm öffnen» anklicken, merkt sich Windows diese Kombination von Dateierweiterung und Programm.

Eine alternative Methode, die noch mehr Einstellmöglichkeiten bietet, führt im Explorer über das Menü «Ansicht->Ordneroptionen». Im Register «Dateitypen» lassen sich die Zuordnungen nach Belieben ändern – so unter anderem auch das für einen bestimmten Dateityp angezeigte Symbol.

Die Art und Weise, wie Windows sich merkt, welche Dateien es mit welchem Programm öffnen muss, stammt noch aus alten DOS-Zeiten und sorgt in der Praxis immer wieder für Probleme: Die Zuordnung findet anhand der Dateierweiterung statt – meist drei Buchstaben, die nach dem Punkt im Dateinamen folgen. Dabei kann jedes Installationsprogramm diese Verknüpfung nach Lust und Laune beeinflussen und durcheinander bringen. Mit der eben beschriebenen Vorgehensweise können Sie auch in so einem Fall wieder Ordnung schaffen. (schü)

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 15. Mai 2000

Rubrik und Tags:

Faksimile

Metadaten
Thema: Kummerbox
Nr: 471
Ausgabe: 00-515
Anzahl Subthemen: 1

Obsolete Datenfelder
Bilder: 1
Textlänge: 250
Ort:
Tabb: FALSCH