Was taugt der Supercomputer aus der Cloud?

Statt teure Hardware zu kaufen, kann man sie bei Bedarf auch einfach mieten. Wir zeigen, wie das funktioniert, und geben Tipps.

Matthias Schüssler

Die Cloud kann nicht nur als Datenspeicher verwendet werden. Es ist sogar möglich, seine ganze Computer-Power aus der Datenwolke zu beziehen. Vor Ort ist ein leistungsschwaches Gerät ausreichend, das als Terminal dient: Es zeigt Desktop und Anwendungen an und nimmt Eingaben per Tastatur und Maus entgegen. Das kann ein alter PC oder Laptop sein – oder sogar ein Tablet.

Diese Auslagerung der Hardware ist durch das Cloud-Gaming populär geworden. In den letzten Jahren sind diverse Dienste auf der Bildfläche erschienen, die es den Spielern ersparen, selbst teure Gaming-Maschinen oder Konsolen anzuschaffen. Ende 2019 hat Google mit seinem Dienst Stadia Bewegung in den Markt gebracht. In der gleichen Woche hat auch der Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise sein eigenes Angebot namens Game Cloud lanciert.

Für Gamer – und für ganz normale Nutzer

Mit einem Desktop-Computer in der Cloud kann man spielen – man muss aber nicht. Er taugt auch für beliebige Anwendungen und eignet sich besonders gut für leistungshungrige Programme, zum Beispiel aus den Bereichen Bildverwaltung, Video, 3-D-Grafik und Medienproduktion.

Wie das in der Praxis funktioniert, führen wir im Video vor. Wir stellen den französischen Cloudanbieter Shadow vor. Er wurde 2017 lanciert und expandiert Anfang April in die Schweiz. Dort mietet man einen Computer ab 17 Franken pro Monat mit Full-HD-Grafik. Es gibt noch zwei leistungsfähigere Konfigurationen mit 4k-Grafik für 35 bzw. 55 Franken pro Monat.

Eine ernsthafte Alternative

Der Windows-10-Desktop aus der Cloud: Das mag nach einer abgefahrenen Hightech-Spielerei für Computerfreaks klingen. Doch unser Test zeigt, dass das auch für normale Anwender eine hervorragende Alternative zu neuer, teurer Hardware sein kann. Gerade wenn die anspruchsvollen Anwendungen nur gelegentlich zum Einsatz kommen, lohnt es sich nicht, Leistungsreserven auf Vorrat einzukaufen.

Wir erklären im Video auch detailliert, wo die potenziellen Problemquellen liegen: Einerseits ist man abhängig von einer guten Internetverbindung. Andererseits ist der Datentransfer zwischen dem Cloud-Desktop und dem lokalen Computer noch nicht ganz so einfach, wie er sein könnte.

Es bleibt auch die Frage nach dem Datenschutz: Als europäisches Unternehmen untersteht der Anbieter dem relativ strengen europäischen Datenschutz. Trotzdem bleibt es eine Tatsache, dass man seine Daten in fremde Hände gibt.

Das WLAN muss mitspielen

Nebst Shadow finden Sie in diesem Beitrag Hinweise auf andere Anbieter, auch auf solche, die nicht pro Monat, sondern nach Nutzung abrechnen. Und da für den Cloud-Desktop die WLAN-Verbindung möglichst störungsfrei arbeiten muss, beachten Sie bitte unseren Beitrag WLAN mit maximalem Tempo.

Sogar per Tablet lässt sich der Supercomputer aus der Cloud verwenden.
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Montag, 24. Februar 2020

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Thema: Patentrezept
Nr: 15468
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