Neue Tipps für alte Hasen!

Dirty old types

Bei Designern allseits beliebt ist der «Trixie»–Font des Schriftenbüros FSI FontShop International, der wie Lettern einer alten Schreibmaschine wirkt. Falls Sie diese Schrift nicht besitzen, können Sie den Effekt mit dem Illustrator nachahmen.

Zuerst setzen Sie den Text ab, vorzugsweise in Courier. Dann wandeln Sie diesen in Pfade um. Die unpräzise Positionierung der Buchstaben, welche von der lottrigen Mechanik der alten Schreibmaschine herzurühren scheint, imitieren Sie mit dem Befehl Objekt – Transformieren – «Einzeln transformieren». Wichtig: Sie arbeiten mit der Einstellung «Zufallswert». Weitere Einstellungen für eine Schriftgrösse von 48 Punkt siehe Screenshot. Optional können Sie nun einen einzelnen Buchstaben noch gezielt aus der Reihe tanzen lassen. Wir haben die E mit dem Befehl Objekt – Transformieren – Bewegen um zwei Millimeter nach oben bewegt. Die verschmutzten Typen werden über den Effekt Filter – Verzerrungsfilter – «Scribble und Tweak» erzeugt. Arbeiten Sie hier mit dem Tweak–Effekt bei kleinen Werten bei den Horizontal– resp. Vertikalverzerrungen und wenden Sie den Filter mehrmals an, bis die Schrift genügend verdreckt ist – mindestens drei– oder viermal.

Gleichmässiges Zerlegen

Um Objekte gleichmässig in Streifen zu zerlegen, ist die folgende Vorgehensweise ganz hilfreich – und auch Tabellen oder andere gleichmässige Raster lassen sich so schnell erstellen. Wir zeigen es anhand des Apfel–Symbols von Apple, das wir als Vektor–Outline in einem Symbolfont vorliegen haben und nun gerne in die farbige Variante umsetzen möchten.

Zuerst legen Sie mit dem Zeichenstift je eine horizontale Linie an der oberen resp. unteren Kante des in Pfade umgewandelten Objekts an. Dann markieren Sie die beiden Linien, wählen das Angleichungswerkzeug und markieren je einen Endknoten an beiden Linien. Im nun erscheinenden Dialog geben Sie die Anzahl Zwischenstufen ein (für die sechs Bänder des Apple–Logos also fünf Stufen). Nun wählen Sie die entstandenen Linien und den zu zerlegenden Körper und verwenden den Pathfinder–Effekt «Fläche aufteilen». Dann können Sie die einzelnen Teilflächen wunschgemäss einfärben.

Doppelt unterstreichen in PM

Standardmässig beherrscht PageMaker keine doppelte Unterstreichung.

Nur über das Absatzformat (Schrift – Absatz – Linien – Linie unter dem Absatz) lässt sich die letzte Zeile eines Absatzes unterstreichen. Für das oben abgebildete Beispiel haben wir unter Linienformat «Eigene… » und dann die doppelte Linie und eine Linienstärke von 1,5 Punkt gewählt («Transparenter Hintergrund» aktiviert). Der Abstand (einzugeben unter Optionen) wurde bei «Fuss» mit einem Millimeter unter der Grundlinie angegeben.

Damit die Unterstreichung nicht durchläuft, sondern nur die wichtigen Worte hervorhebt, müssen Sie den Einzug definieren. Hier bleibt es Ihnen nicht erspart, in einer grossen Zoomstufe die entsprechenden Werte für den linken und den rechten Einzug zu ermitteln.

PageMaker: Negativ!

Negative Schriften lassen sich in PageMaker leicht erzielen, indem den Zeichen die Farbe [Papier] zugewiesen wird. Das einzige Problem: Der Schrift muss ein schwarzes Kästchen hinterlegt werden, ansonsten die Schrift den Lesern für ewig verborgen bleiben wird. Dieses Kästchen muss für jede negativ gesetzte Textstelle mühselig hinterlegt werden und wandert bei einem veränderten Zeilenumbruch auch nicht mit.

Der Trick: Anstelle des Kästchens weisen Sie dem Absatz eine Grundlinie zu (Schrift – Absatz – Linien – Linie unter dem Absatz). Die Linie wird als eigenes Linienformat definiert (vgl. auch Tipp «Doppelt unterstreichen in PM»), wobei die Liniendicke so gewählt wird, dass sie die Schriftgrösse leicht übersteigt (für unsere 18–Punkt–Überschrift ist das eine Liniendicke von 20 Punkt).

Einschränkung: Dies funktioniert nur für einzeilige Überschriften.

Sonderzeichen

Falls Sie eine Übersicht mit allen Zeichen eines Fonts ausdrucken möchten, finden Sie eine Vorlage unter ..Pm65ExtrasCharset.t65.

Risikoloser Formatwechsel

Dieser Tipp ist wirklich Gold wert! Wenn Sie einem Absatz ein anderes Druckformat zuweisen, gehen viele der individuell zugewiesenen Formatierungen verloren – so beispielsweise eine abweichende Schriftart. Dies kann unter Umständen mühselige Konsequenzen haben: Bei einer Aufzählung muss sämtlichen Aufzählungszeichen wieder der richtige Symbolfont, beispielsweise ZapfDingbats, zugewiesen werden. Halten Sie dagegen beim Zuweisen des Druckformats die (l/ÿ) Shift–Taste gedrückt, dann bleiben mehr individuelle Formatierungen erhalten – so unter anderem auch die Schrift.

Verlorene Bildverknüpfungen

Es ist eine schöne Angewohnheit, die Bilder getrennt von den Satzdateien in einem eigenen Unterverzeichnis zu haben. Falls Sie jedoch Satzdateien oft zur Weiterverwendung ausser Haus geben, dann sollten Sie sich überlegen, die Bilder ins gleiche Verzeichnis wie die Satzdateien abzulegen – Links zu Grafiken gehen somit nicht mehr verloren und die zeitraubende Neuverknüpfung fällt weg.

Falls Sie Bilder und Satzdateien weiterhin getrennt halten möchten, können Sie PageMaker dazu bewegen, vor der Weitergabe an einen Dritten alle Bilder in die Satzdatei abzulegen: Option – Plug–ins – Globale Verknüpfungsoptionen. Wenn Sie nun bei «Optionen für Grafiken ändern» den Punkt «Kopie in Satzdatei ablegen» anwählen, wird kein Bild mehr fehlen.

Infos auf Farbauszügen

Falls Sie zusätzliche Informationen auf den Farbauszügen ausgeben möchten, formatieren Sie die entsprechende Schrift (welche natürlich ausserhalb der Passer platziert werden sollte) mit der Farbe [Passkreuze]. Diese erscheint auf allen Auszügen, gleichgültig, ob CMYK oder Schmuckfarbe.

Quelle: Publisher, Montag, 2. November 1998

Rubrik und Tags:

Metadaten
Thema: Tipps und Tricks
Nr: 268
Ausgabe: 98-5
Anzahl Subthemen: 8

Obsolete Datenfelder
Bilder: 56
Textlänge: 250
Ort:
Tabb: FALSCH