Windows XP: Schön und stabil

Seit einer Woche ist Windows XP auf dem Markt: Ein lohnendes Update, zumindest für Besitzer neuerer PCs

ZÜRICH Vor knapp einer Woche gab Microsoft in New York eine rauschende Party. Der Grund für die Festfreude bei rund fünfhundert geladenen Gäste – unter ihnen New Yorks Bürgermeister Rudolph Giuliani – hiess Windows XP.

Die neue Version des Betriebssystems sei ein Meilenstein, liess Bill Gates in seiner Rede verlauten. Dieses grosse Wort ist für einmal gerechtfertigt, denn Windows XP bringt für die Heimanwender einen echten Fortschritt: mehr Stabilität und viel weniger Abstürze. Windows 95, 98 und selbst die vor gut einem Jahr erschienene Millennium Edition (ME) basieren alle auf dem DOS-Betriebssystem, welches in seiner Urform 1981 erstmals für die Steuerung von Personalcomputern eingesetzt wurde. Dank des DOS-Unterbaus benötigen diese Windows-Versionen weniger Arbeitsspeicher und können auch uralte Anwendungen und Games ausführen. Bei Windows XP hingegen kommt der viel modernere und robuste Kern von Windows 2000/NT zum Einsatz.

Die grüne Box reicht aus

Wer also einen einigermassen neuen Computer hat (Minimumanforderung: Prozessor mit 300 MHz, 128 MB Arbeitsspeicher und 1,5 GB freier Platz auf der Festplatte) und ihn nicht in erster Linie als Spielekonsole nutzt, sollte einen Umstieg in Erwägung ziehen. Für den privaten Einsatz reicht die Home Edition in der grünen Box vollkommen aus; die blaue Schachtel mit der Professionalausgabe benötigen nur Geschäftsanwender und Poweruser.

Windows XP – das Kürzel steht für Experience, also Erlebnis oder Erfahrung – bietet nicht nur mehr Stabilität, sondern auch eine überarbeitete Oberfläche. Diese hat zwar eine nicht zu übersehende Ähnlichkeit zum neuen Betriebssystem von Apple, MacOSX, ist aber trotzdem eine willkommene Verschönerung des bislang eher tristen Erscheinungsbilds. Neben vielen neuen Kommunikations-Tools profitiert der Familien-PC weiter von der verbesserten Benutzerverwaltung: Jeder Anwender kann sich seine eigene Arbeitsumgebung massschneidern. Und das Beste: Wer möchte, kann seine persönlichen Dokumente so schützen, dass kein anderer Benutzer diese öffnen kann.

Weiter enthält Windows XP besonders für ungeübte Anwender viele Erleichterungen. Das Arbeiten mit Digitalkameras, mit Musik und Video macht Microsoft deutlich einfacher – und wer trotz allen Assistenten nicht mehr weiterweiss, kann sich per Internet von einem Freund helfen lassen, der kurzfristig die Steuerung des Computers übernimmt und vorführt, wie das Problem zu lösen ist.MATTHIAS SCHÜSSLER

ø Windows XP Home Edition: Vollversion 399 Fr., Update 189 Fr.; Professional: Vollversion ca. 670 Fr., Update 399 Fr.

Grosse Windows-Party in New York: Der Microsoft-Vorsitzende Bill Gates und Bürgermeister Rudolph Giuliani waren vor Ort, um Windows XP (rechts) zu feiern. BILDER: JEFF CHRISTENSEN/ZÜRICHEXPRESS

Quelle: Zürich-Express, Mittwoch, 31. Oktober 2001

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Thema: Markt
Nr: 3732
Ausgabe: 01-1031
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