Gundetswil-Bertschikon: Spiel, Spass und ansehnliche Preise am Gemeindesportplausch

Am schönsten war das Schwanensee-Ballett

Seit 1988 findet er statt und ist bereits Tradition: Der Gemeindesportplausch für Bertschikon und Umgebung – er findet in Gundetswil statt – für Kinder und Erwachsene. Dreissig Teams kämpften letzen Sonntag bei schönstem Wetter in den Stafetten um Punkte und in der Kostümprämierung um die Gunst der Jury.

(msc) Die Betonung beim «Sportplausch» soll zweifellos beim «Plausch» liegen, versicherte OK-Mitglied René Rottmeier. Dieses Ziel hat das OK-Team – es setzt sich aus Privaten zusammen, denn der «Sportplausch» kommt ohne die Initiative von Behörden zustande – offensichtlich erreicht: Die Teams haben ihren Eifer und ihren Tatendrang weniger ins Training für Fussballturnier, Stafetten und Schubkarrenlauf gesteckt, sondern ins Basteln von farbenfrohen, originellen Kostümen. Deshalb war der Höhepunkt des «Sportplauschs» die Prämierung der Kostüme, für die zahlreichen Zuschauer ein wirklicher Augenschmaus. Bei Kategorie Männer gewann, nicht überraschend angesichts der graziösen Erscheinung, welches ein behaartes Mannsbild im Röckchen einer Prima Ballerina abgibt, das «Schwanensee-Ballett», auf Platz zwei hob die Jury «Fürtüfel 2000». Manch ein tropfnasser Zuschauer wünschte sich jedoch insgeheim, die Juroren hätten die chaotische Feuerwehrtruppe weiter hinten plaziert, denn diese macht ihrer Freude über den gute Rang Luft, indem sie mit der Feuerspritze jeden duschte, der nicht schnell genug flüchten konnte.

Bei der Kategorie Frauen gewannen die «Waldfeen», bei den Kindern im Alter von 5 9 Jahren eine auch Steven Spielberg unbekannte Gattung von Dinos, die «Bertschikonusauri». In der Kategorie Kinder von 9 16 Jahren waren es «d Wäspi», welche ihre Konkurrenten ausgestochen hatten. Für die ganz Kleinen unter fünf, welche noch nicht an den normalen Wettkämpfen teilnehmen konnten, gab es verschiedene Spiele wie Büchsenwerfen, Haifischball und Morenkopfschiessen, Malen und «Pedalofahren».

Rekordbeteiligung

Mit 180 Teilnehmern, 108 Kinder und 72 Erwachsene aus den beteiligten Gemeinden Gundetschwil, Bertschikon, Kefikon, Liebesberg, Zünikon und Gündlikon, gab es heuer eine Rekordbeteiligung. Ebenfalls neu in diesem Jahr wurde ein Pin geschaffen, in limitierter Auflage und mit neunfarbigem Logo. Jeder Teilnehmer erhielt einen der Pins, ferner eine Uhr, ebenfalls mit dem «Sportplausch»-Logo, einerseits, weil das Motto des Anlasses war: Mitmachen ist wichtiger als Gewinnen, aber auch um die eher hohe Teilnahmegebühr von 48 Franken für Kinder und 72 Franken für Erwachsene zu rechtfertigen.

Gutes Verhältnis zwischen Alteingesessenen und Neuzuzügern

Dass in Gundetswil immer wieder begeisterungsfähige und phantasievolle Fronarbeiter zu finden sind, welche sich in ihrer Freizeit für einen Anlass wie den «Sportplausch» einsetzen, führt René Rottmeier auf das gute Verhältnis zwischen Alteingesessenen und Neuzuzügern zurück. Es seien finanziell bessergestellten Zuzüger aus der Stadt, welche, gewohnt an eine breite Palette von Freizeitmöglichkeiten, das Bedürfnis und die Ideen für solche Anlässe mitgebracht haben. Doch ihnen sei nicht – wie in anderen Gemeinden Misstrauen entgegengebracht worden, im Gegenteil: «S giiget eifach» zwischen «Eingeborenen» und Neuzuzügern, wie Schulpfleger Rottmeier schmunzelt.

Auch die sportlichen Leistungen wurden ausgezeichnet, es zählten die vier Disziplinen Fussball, Glücksspiel, Stafetten und Schubkarrenlauf. Bei letzterem hatten gerade jene Kleineren einen Vorteil, die ihre Wendigkeit vorteilhaft zu nutzen wussten und verhindern konnten, dass die Bälle, die auf vier auf dem Spielfeld positionierten Kübeln verteilt werden mussten, aus der Schubkarre hüpften. Die Sieger bei den jüngeren Kindern waren die «Flügepilz», bei den Älteren – Yabbadabbadoo – «Fred Feuerstein». Bei den Frauen gewannen die «Superwomen», bei den Männern «Sackstark-Sackgebühr». Bei gleicher Punktzahl gab die Punktzahl, welche beim Glücksrad erzielt worden war, den Ausschlag. Der beste Preis jedoch war nicht an eine Leistung gebunden, sondern wurde verlost: Glückliche Gewinnerin der dreitägigen Reise nach Venedig war die Gundetswilerin Karin Derungs.

Quelle: Der Landbote, Dienstag, 30. August 1994

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Thema: Schulsporttag
Nr: 65
Ausgabe: 94-201
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