Fritzbox 5530 im Test: Ein günstiger Router für das schnelle WLAN

Die Fritzbox 5530 unterstützt Wi-Fi 6, den neuen und schnelleren Datenfunkstandard. Ein Test mit einem herkömmlichen Router soll zeigen, wie gross der Geschwindigkeitsgewinn ist.

Matthias Schüssler

Früher war der Internetprovider der Flaschenhals beim Surftempo – heute ist es oft das eigene Modem.

Die Verbindung ins Netz ist nur so schnell wie ihr langsamster Abschnitt. Dieses Nadelöhr steckte lange Zeit zwischen dem Hausanschluss und dem Internetprovider: Wer sich noch erinnert, wie wir uns in der Anfangszeit mittels Analogmodem über die Telefonleitung eingewählt haben, der weiss auch noch, wie langsam eine Website mit einer Übertragungsrate von 33 Kilobit pro Sekunde lädt.

Mit Glasfaser fliessen die Daten auf dieser Strecke mehrere Tausend Mal so schnell. Damit verschiebt sich der Flaschenhals, zumindest bei Geräten, die nicht über ein schnelles Netzwerkkabel direkt am Modem hängen. Denn bei diesem Tempo kommt das WLAN nicht mehr mit.

Bringt die Fritzbox 5530 einen Tempogewinn?

Um das zu ändern, gibt es den neuen Standard Wi-Fi 6, den die Hersteller seit gut einem Jahr in den neuen Geräten verbauen. Um ihn zu verwenden, braucht man erstens ein Endgerät, das Wi-Fi 6 unterstützt, zweitens den passenden Router. Ein entsprechend gerüstetes Modell ist die Fritzbox 5530 von AVM, die für um die 170 Franken erhältlich ist.

Eine Augenweide ist die Fritzbox nicht, aber sie bringt mehr Surftempo ins Homeoffice.

Was dieser Router an Tempogewinn bringt, soll ein Vergleichstest zeigen. Er findet unter realen Bedingungen statt, nämlich in meinem Homeoffice, in dem für die WLAN-Verbindung keine idealen Verhältnisse herrschen: Es gibt keine Sichtverbindung zum Router, was ideal wäre, aber von einer Betonmauer verhindert wird. Mit dem alten, gut vier Jahre alten Netzwerkgerät beträgt die maximale Geschwindigkeit knapp 100 Megabit pro Sekunde – die Internetleitung gibt mit einem Gigabit pro Sekunde das Zehnfache her.

Als Endgerät kommt ein neuer Laptop (HP Spectre x360 Convertible 14) mit Windows 11 zum Einsatz. Ausgetauscht wird nur der Router, ansonsten bleiben im Test alle Komponenten gleich. Sobald die Fritzbox 5530 online ist, vermeldet Windows 11 sogleich, die Internetverbindung sei jetzt «noch besser» – das Betriebssystem ist offensichtlich erfreut über die Aufrüstung.

Das Verdikt ist eindeutig

Das bin ich auch, denn eine neuerliche Geschwindigkeitsmessung ergibt ein klares Verdikt: Die Download-Geschwindigkeit wird jetzt mit 647 Mbps angegeben und für den Upload 688 Mbps. Das ist gegenüber von vorher 71 bzw. 99,5 Mbps das Neun- bzw. Siebenfache.

Die Speedtest-App lässt keinen Zweifel: Wi-Fi 6 ist mehr als nur ein Marketing-Hype.

Mit anderen Worten: Ein neuer Router mit Wi-Fi 6 eröffnet eine echte Chance für mehr Tempo im Homeoffice; zumindest, wenn auch die Laptops und Tablets mitspielen. Ein handfester Nachteil besteht allerdings darin, dass die meisten Internetprovider (anders als mein Provider Init 7) dem Kunden beim Router keine Wahl lassen, sondern nur ihre eigenen Geräte zulassen: Wer auf Wi-Fi 6 aufrüsten möchte, sollte nicht auf eigene Rechnung einen Router kaufen, sondern beim Kundendienst seines Anbieters nachfragen, ob er ein passendes Modell bereithält oder ob die Möglichkeit besteht, einen eigenen Router zu verwenden.

Was die Fritzbox 5530 angeht, ist es unkompliziert, sie in Betrieb zu nehmen: Sie ist mit einem WLAN-Zugang vorkonfiguriert, sodass man sie auch drahtlos, d.h. ohne Verbindung mit einem Ethernetkabel, konfigurieren kann. Es ist möglich, die vorherigen WLAN-Zugangsdaten einzutragen, sodass man diese bei den Endgeräten nicht ändern muss. Allerdings sollte man sich das ursprünglich eingestellte Passwort aufschreiben, weil man das beim Ändern der Einstellungen unter Umständen braucht.

 

Quelle: Newsnetz, Dienstag, 22. Februar 2022

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