Vorabversion im Test

Windows 11 nimmt Gestalt an

In knapp einem Monat lanciert Microsoft das neue Betriebssystem. Wir haben uns die aktuelle Beta-Version angeschaut – und frappante Veränderungen festgestellt.

Matthias Schüssler

Windows-Chef Panos Panay hat das neue Betriebssystem im Juni erstmals vorgestellt.

Windows 11 kommt schneller als erwartet: Bei der ersten Ankündigung im Juni war von einem Veröffentlichungstermin um Weihnachten herum die Rede gewesen. Doch nun ist klar: Die offizielle Vorstellung erfolgt bereits am 5. Oktober. Der Verkaufsstart ist mutmasslich am 20. Oktober, also in knapp einem Monat.

Die passende Gelegenheit, sich vor Augen zu führen, wie sich das neue Betriebssystem entwickelt. Eine aktuelle Vorab-Variante des Systems zeigt, dass Microsoft gegenüber der ersten Betaversion keine fundamentalen Veränderungen, dafür einige Feinkorrekturen vorgenommen hat: Die App zu den Systemeinstellungen hat sich markant verändert, und auch der Windows-Explorer bekommt eine neue, einfachere Oberfläche – das Menüband aus Windows 10 ist Geschichte.

Windows wird für mobile Nutzerinnen vertrauter

Diese Änderungen sorgen dafür, dass Microsofts Ziel für Windows 11 klar vor Augen tritt: Das Betriebssystem soll moderner und zugänglicher wirken – und vor allem auch vertraut für Anwender, die vor allem mit Smartphone und Tablet arbeiten.

Das hat die frappante Auswirkung, dass Windows 11 in Teilen nun sehr stark an die mobilen Betriebssysteme von Apple und Google erinnert: Der Sperrbildschirm sieht fast genauso aus wie bei vielen Android-Smartphones, und in der Einstellungs-App fühlt man sich augenblicklich ans iPad erinnert. Und selbst das neue Startmenü, das vielmehr eine Art Start-Pop-up ist, hat deutlich mehr Ähnlichkeit mit dem Homescreen des iPhones, als das bei Windows 10 der Fall war.

Doch machen Sie sich selbst ein Bild: Unsere Bildstrecke zeigt, wie sich Windows 11 derzeit präsentiert:

Der Sperrbildschirm von Windows 11 sieht exakt aus wie bei einem Handy oder Tablet.

So sieht der Windows-Sperrbildschirm (links) im direkten Vergleich zum iPad aus.

Aus dem Startmenü wird eine Art Start-Pop-up, das in der Mitte der Taskleiste erscheint.

Oben die Suche, in der Mitte Apps und darunter Dokumente bzw. Aktionen: Die Aufteilung von Windows neuem Startbereich erinnert frappant an die Homescreen-Suche beim iPhone.

Das ist die Ansicht aller Apps des Startbereichs von Windows 11.

Die Widgets zeigen per Mausklick Wetter, Börsenkurse, Sportresultate und News an.

Windows 11 macht immer mal wieder Stimmung in eigener Sache – hier etwa bei der Einrichtung des Stores, wo verkündet wird: «Gute Dinge kommen auf Sie zu».

Der Windows-Store wirkt frischer, aber nicht revolutionär neu. Android-Apps, die künftig auch auf Windows laufen werden, sind hier noch nicht zu entdecken.

Der Windows Explorer: Das Menüband ist Geschichte, stattdessen gibt es eine einfache Menüleiste. Über das Menü mit den drei Punkten sind allerdings viele der Befehle weiterhin zugänglich.

Die neue «Erste Schritte»-App soll den Nutzern den Start mit Windows 11 erleichtern. Bei unserem Test ist sie allerdings bei dieser Ansicht hier hängen geblieben.

Windows 11 ist auch eine Promotionsmaschine für andere Microsoft-Produkte, hier das Kommunikationsprogramm Teams.

Immerhin: Durch einen Rechtsklick aufs Icon kann man Microsoft Teams auch ausblenden, wenn man die App nicht benötigt.

Eine sinnvolle Neuerung ist dieses Pop-up, das erscheint, wenn man den Mauszeiger auf dem «Vergrössern»-Knopf verharren lässt. Es macht es einfach, Fenster nebeneinander anzuordnen.

Die App für die Einstellungen hat sich gegenüber den früheren Betas stark verändert.

Die Ähnlichkeit der Einstellungen-App von Windows 11 zum iPad ist nicht zu übersehen.

Auch Windows 11 schleppt Altlasten mit: Die klassische Systemsteuerung ist weiterhin vorhanden und für manche Zwecke nach wie vor nötig.

Fürs Windows-Update gibt es neue Optionen: Auch Office lässt sich nun automatisch aktualisieren, und der Befehl «Bringe mich auf den neuesten Stand» ist nützlich, wenn es schnell eine Sicherheitslücke zu schliessen gilt.

Microsoft entrümpelt bei Windows 11 das Kontextmenü und stellt nur noch die wichtigsten Befehle bereit – was die Verwendung per Touch deutlich vereinfacht. Über den Befehl «Show more options»…

… erscheint das aus Windows 10 bekannte und ziemlich überladene Menü aber wie gehabt.

Neu und überfällig ist die prominente Windows-Datensicherung in den Einstellungen. Natürlich wird als bevorzugte Back-up-Methode Microsofts Cloudablage Onedrive empfohlen. Der Dateiversionsverlauf für die lokale Datensicherung ist noch vorhanden, aber gut versteckt.

Quelle: Newsnetz, Donnerstag, 23. September 2021

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