Sicherheit

Virenscanner als Tempobremse?

Ich habe das Virenprüfprogramm von Gdata installiert. Seitdem habe ich beim Aufstart das Gefühl, der Computer sei bedeutend langsamer geworden. Haben Sie dazu eine Erklärung?

Kurt Rohrbach, Schönenberg

Sicherheitsprogramme fordern ihren Tribut, und zwar in Form von Rechenleistung. Die Überwachung von Dateizugriffen und Dateitransfers ist anspruchsvoll. Für die Anwendungen bleibt netto weniger Rechenleistung übrig. Wie gross der Tribut ist, hängt von der Hardwareausstattung, von der Sicherheitssoftware und, wenn man so sagen kann, von der allgemeinen «Fitness» des Betriebssystems ab. Die Leistungsreduktion kann je nachdem kaum spürbar oder deutlich ausfallen. Bei älteren Rechnern muss man Zugeständnisse machen.

Auffällig ist, dass manche Hersteller ihre Produkte mit den letzten Versionen in Sachen Performance deutlich verbessert haben. Symantec-Produkte haben in älteren Versionen die Computer teilweise massiv gebremst. Inzwischen gehen die Programme deutlich moderater mit den Ressourcen um.

Ob der Rechner durch die Sicherheitssoftware im Rahmen des Erwartbaren gebremst wird oder ob die Leistungsreduktion zu stark ausfällt, kann man meist nicht beurteilen, da Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Ich empfehle daher ein pragmatisches Vorgehen: Versuchen Sie es mit den gängigen Tipps zur Leistungssteigerung – die Kummerbox schickt diese auf Anfrage gern zu. Wenn die nicht helfen, erwägen Sie den Wechsel der Sicherheitssoftware. Bei leistungsschwachen Rechnern hat sich Nod32 (www.eset.ch) bewährt.

Mitunter ist jedoch genau der Wechsel des Sicherheitsprogramms schuld an massiven Performance-Problemen. Nämlich dann, wenn Sie eine neue Antivirensoftware installieren, die alte aber nicht komplett entfernt wurde. In dieser Konstellation geraten sich die Programme in die Quere und zwingen Windows in die Knie. Darum wechseln Sie Ihr Sicherheitsprogramm nur bei triftigen Gründen und deinstallieren Sie das alte Produkt mit grosser Sorgfalt, bevor Sie das neue einrichten!