Schlechtes Jahr für Microsoft

Von Matthias Schüssler

Die Download-Hitparaden erküren für das Jahr 2004 einen eindeutigen Sieger: Sicherheitssoftware. Häufiger als Spiele oder produktivitätssteigernde Tools haben die Internetbenutzer im letzten Jahr Ad-Aware oder Spybot heruntergeladen – also Programme, die Jagd auf Viren, digitale Spione und unerwünschte Werbung machen.

2004 war das Jahr der Spyware, also ausspionierender Software, doch Microsoft liess die Benutzer im Regen stehen. Zwar erschien im August das lang erwartete Service Pack 2 für Windows XP, das für mehr Transparenz sorgt. Doch obwohl laut Schätzungen jeder zweite PC mit Spyware befallen ist, gibt es von Microsoft keine Hilfe für die Benutzer von Windows 98 oder 2000.

Der «Tipp der Woche» stellt ein Programm vor, das für Transparenz sorgt. Microsofts Baseline Security Analyzer ist ein hervorragendes Hilfsmittel – und gleichzeitig ein Zeugnis dafür, dass Microsoft auf die offenen Sicherheitsfragen keine überzeugenden Antworten hat. Das Programm hilft technisch versierten Anwendern weiter – und macht so hauptsächlich Computer sicherer, die schon sicher sind.

Doch das reicht nicht. Als marktbeherrschender Anbieter trägt Microsoft Verantwortung für alle Kunden – auch für die unerfahrenen, für die ohne Sicherheitsbewusstsein und für die, die nicht auf Windows XP updaten wollen. Für 2005 muss sich Microsoft etwas einfallen lassen.

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 27. Dezember 2004

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