Internetzensur in der Türkei auf dem Vormarsch

Der Anonymisierungsdienst Tor ist nicht mehr zugänglich. Plus: Tech-Unternehmen bieten keine Hand für Trumps Muslim-Datenbank.

Von Matthias Schüssler

Digital kompakt: 19. Dezember 2016

+++ Die Türkei blockiert Tor +++ Tech-Unternehmen würden keine Muslim-Registrierung für Trump aufbauen +++ Gelungener Start für «Super Mario Run» +++ Auch Microsoft drängt Flash zurück

Die Türkei blockiert Tor. Der Anonymisierungsdienst Tor ist in der Türkei seit kurzem nicht mehr zugänglich, berichtet Futurezone.at in Berufung auf Turkeyblocks.org. Damit werden die Möglichkeiten, in der Türkei das Internet unerkannt zu benutzen, weiter eingeschränkt. Im letzten Monat wurde der Zugang zu VPN-Diensten und gewissen Social-Media-Sites gesperrt.
Im Bild: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Auch in China ist die Nutzung von Tor nicht bzw. nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Bild: Han Guan/Pool/Reuters

Tech-Unternehmen würden keine Musilm-Registrierung für Trump aufbauen. Im Wahlkampf hatte Präsident Donald Trump von einer Datenbank gesprochen, in der sich alle Anhänger des muslimischen Glaubens würden eintragen lassen müssen. Nun hat Buzzfeed.com nachgefragt, welche Unternehmen dabei technische Hilfestellung leisten würden. Demnach haben Google, Apple, Uber und IBM alle abgewunken. Ein Sprecher von Google antwortete beispielsweise, das sei eine hypothetische Frage, weil dieser Vorschlag im Moment nicht auf dem Tisch liege: «Aber selbstverständlich würden wir das nicht tun.»
Im Bild: Der gewählte Präsident Donald Trump auf seiner Dankestournee. Bild: Lucas Jackson/Reuters

Gelungener Start für «Super Mario Run». «Super Mario Run» von Nintendo könnte den grössten Start in der Geschichte des App Store hinlegen. «The Verge» zitiert den Analysten Apptopia.com, wonach das Spiel innert 24 Stunden 2,85 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Damit ist «Pokémon Go» um Längen geschlagen. Dieses Spiel durfte am ersten Tag 900’000 Downloads verbuchen – nach drei Tagen waren es allerdings 5,6 Millionen. Im Bild: Super-Mario-Fans an der Gamescom 2015 in Köln. Bild: Kai Pfaffenbach/Reuters

Auch Microsoft drängt Flash zurück. Im Edge-Browser will Microsoft Flash-Inhalte nur noch nach expliziter Zustimmung des Benutzers ausführen. Entwickler sollen die Adobe-Technologie durch den HTML5-Standard ablösen, lautet Microsofts Aufforderung in einem Blogpost. Google hatte vor kurzem einen ähnlichen Schritt für Chrome angekündigt. Bild: Microsoft

Quelle: Tages-Anzeiger, Montag, 19. Dezember 2016

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