Instagram, Facebook, Twitter und Co.

So reduzieren Sie Ihren Social-Media-Stress

Freundliche und weniger freundliche Methoden, damit bei Instagram, Facebook und Twitter mehr Ruhe einkehrt.

Matthias Schüssler

Leicht zu beginnen, aber schwer zu beenden: Die endlosen und kräfteraubenden Onlinediskussionen.

Klinken Sie sich aus akuten Situationen aus

Instagram, Twitter, Facebook sind Wespennester: Ein unvorsichtiges Wort, und vorbei ist es mit der Ruhe. Denn selbst wenn kein Shitstorm im wortwörtlichen Sinn entsteht, können sich die Diskussionen mit Kommentaren, Einwänden und Entgegnungen über Stunden hinziehen. Vielleicht sind Sie in der Stimmung, sich daran zu beteiligen. Falls nicht, schalten Sie die Benachrichtigungen vorübergehend stumm: Am nächsten Tag hat sich die Aufregung gelegt. Oder die Beteiligten – inklusive Sie selbst – sehen die Sache nüchterner.

Beim iPhone geht das einfach: Wischen Sie die Meldung von rechts nach links, tippen Sie auf Optionen und dann auf «Heute stumm». Bei Android hängt es vom Hersteller und vom Modell ab, ob sich einzelne Apps für eine gewisse Zeit ruhigstellen lassen: Es funktioniert ab Android Version 12 – mehr zur Konfiguration der Benachrichtigungen erklären wir hier.

Lassen Sie sich nicht auf jede Provokation ein

Wählen Sie Ihre Schlachten weise. Nicht jede Provokation ist es wert, beachtet zu werden. Sie können bei Instagram und Facebook einzelne Beiträge verbergen, indem Sie aufs Menüsymbol beziehungsweise das X in der rechten oberen Ecke des Beitrags tippen.

Bei Twitter schalten Sie Hashtags stumm, die Ihre Nerven über Gebühr beanspruchen. Sie tun das bei «Einstellungen und Support» unter «Datenschutz und Sicherheit > Stummschalten und blockieren».

Beschäftigen Sie sich mit konstruktiven Menschen

Personen, die Sie bei Instagram häufig aufmuntern, sind es wert, als Favorit bestimmt zu werden: Tippen Sie im Beitrag rechts oben aufs Menü, und betätigen Sie das Sternchen im Menü. In der App links oben gibt es beim Instagram-Logo ein Winkel-Symbol, über das Sie zu Ihrem Favoriten-Feed umschalten. Bei Facebook beachten Sie das Menü mit den drei Punkten, das es bei jedem Posting gibt: Über das erscheint ein Menü, das Ihnen die Möglichkeit gibt, unerwünschte Beiträge mit «Weniger anzeigen» abzustrafen – doch positiver ist es, wenn Sie erfreuliche Beiträge mit «Mehr anzeigen» hochstufen.

Bei Twitter hilft eine Liste weiter: Über das Menü im Profil einer Person fügen Sie sie Ihren Lieblingstwitterern hinzu. Und über den Menüpunkt «Listen» heften Sie diese Liste an: Sie erscheint dann auf der Startseite als eigene Rubrik, sodass Sie ohne Umschweife zu dieser Auswahl gelangen.

Eine Liste auf Twitter mit konstruktiven Personen gibt eine neue Sicht auf die Dinge – auch wenn das Ziel eines entspannteren Feeds in dem Fall wohl nicht vollständig erreicht worden ist.
Screenshots: schü

Facebook gibt uns die Möglichkeit an die Hand, Beiträge als positiv oder negativ einzustufen und auszublenden.

Das Geheimrezept für fröhliche Stimmung auf Instagram: Der Favoriten-Feed mit positiv gestimmten Leuten.

Es gibt bei Twitter ausserdem die Circle-Funktion, mit der sich verletzliche Nutzerinnen und Nutzer vor Anfeindungen schützen können. Wie das geht, erklären wir hier.

Reduzieren Sie den Konkurrenzdruck

Ein Stressfaktor sind die ganzen Zahlen rund um unsere Aktivitäten: Twitter hat den jüngst massiv vergrössert, indem bei jedem Beitrag die Zahl der Impressionen angezeigt wird. Da der Algorithmus die beliebten Beiträge bevorzugt, entsteht so leicht der Eindruck, dass alle anderen Nutzerinnen und Nutzer viel beliebter sind. Twitter Demetricator löst dieses Problem: Diese Erweiterung entfernt die Zahl der Views, Likes, Retweets und Antworten. Einen Nachteil hat die Sache: Sie funktioniert nur im Browser (Firefox und Chrome), aber nicht in der mobilen App.

Bei Facebook existiert die Option «Anzahl der Reaktionen verbergen»: Sie findet sich unter «Einstellungen und Privatsphäre» bei «Feed-Präferenzen > Präferenzen für Reaktionen». Sie schalten hier die Anzeige für Ihre Beiträge und/oder für die Beiträge der anderen ab.

Twitter Demetricator blendet die Zahl der Antworten, Retweets, Likes und Impressionen aus.

Bei Facebook lässt sich die Zahl der Likes ausblenden.

Twitter Demetricator blendet die Zahl der Antworten, Retweets, Likes und Impressionen aus.

Effektiv, aber invasiv: Entfreunden und blockieren

Es gibt auch drastischere Instrumente. Zu denen gehören das Entfolgen und das Blockieren. Das ist mit Hemmungen verbunden, weil es nicht sehr sozial wirkt. Aber es ist legitim – und es gibt auch Hilfsmittel dafür.

Eines davon ist die App Follower Reports für Instagram. Es gibt sie fürs iPhone; eine ähnliche App für Android ist Followers & Unfollowers. Mit ihr finden Sie heraus, wem Sie folgen, ohne zurückgefolgt zu werden, und können entscheiden, ob Ihnen die Einseitigkeit dieser Beziehung zusagt. Und vielleicht finden Sie auch spannende Leute, die Ihnen folgen, die Sie aber bis jetzt nicht auf dem Schirm hatten.

Ein radikales Werkzeug gegen Twitter-Stress ist Likers Blocker: Das existiert für Firefox, Chrome und Edge, und es erlaubt es Ihnen, sämtliche Leute, die einen bestimmten Tweet favorisiert haben, zu blockieren. Es ist auch möglich, sämtliche auf einer Liste aufgeführten Personen zu sperren. Das ist gedacht, um gezielte Anfeindungen zu beenden. Es ist eine Methode zum Selbstschutz, die den Angreifer, aber auch dessen Mitläufer und Sympathisanten stoppt.

Man beachte den «Alle blockieren»-Knopf: Likers Blocker liefert Selbsthilfe bei konzertierten Anfeindungen.

Die Radikalkur: Apps löschen und deaktivieren

Und die Frage ist erlaubt: Ist es mir die Sache überhaupt wert? Um sich Klarheit zu verschaffen, deaktivieren Sie Ihren Account. Das ist bei Facebook, bei Instagram und bei Twitter möglich. Der Unterschied zum Löschen besteht darin, dass Sie die Möglichkeit zur Reaktivierung haben, falls Sie es bereuen sollten – bei Facebook und Instagram zeitlich unlimitiert, bei Twitter innerhalb von 30 Tagen.

Quelle: Newsnetz, Donnerstag, 23. März 2023

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