Schüssler

Der Lesemodus macht die Lektüre am Screen angenehmer

Vielen Surferinnen und Surfern ist der Lesemodus nicht vertraut. Dabei ist er ein echter Gewinn: Wie der Name verrät, macht er die Lektüre im Netz angenehmer, indem er die Ablenkung minimiert: Elemente wie die Navigation, Seitenleisten und Werbung, die fürs Lesen nicht nötig sind, werden ausgeblendet und extravagante Schriften durch augenfreundliche ersetzt. Sie dürfen auch die Darstellung Ihren Vorlieben anpassen und Schriftgrösse sowie Zeilenabstand wählen. Zudem geben Sie an, ob Sie lieber dunklen Text auf hellem Grund oder weissen Text auf dunklem Grund sehen möchten.

Es gibt den Lesemodus inzwischen bei allen gängigen Browsern. Am komfortabelsten ist er am Desktop bei Firefox und Safari zugänglich: Achten Sie dort auf das Icon in der Adressleiste, das wie ein stilisiertes Blatt Papier aussieht. Wenn Sie daraufklicken, gelangen Sie zur optimierten Ansicht. Bei Firefox können Sie auch einfach die F9-Taste betätigen. Der Modus steht nicht immer zur Verfügung. Er fehlt etwa auf Youtube, wo er auch nicht viel Sinn ergeben würde.

Nicht sehr lesefreundlich sind Google und Microsoft. Doch sowohl Chrome als auch Edge lassen sich mit der Erweiterung Reader View entsprechend aufrüsten. Sie ist kostenlos unter bit.ly/chrome-readerview erhältlich. Nachdem Sie sie installiert haben, klicken Sie in der Symbolleiste aufs Puzzle-Icon und aktivieren im Menü die optimierte Ansicht.

Microsoft hat allerdings noch ein Ass im Ärmel. Für Websites auf Englisch oder Französisch, leider nicht auf Deutsch gibt es den sogenannten plastischen Reader – mit «plastisch» ist «fesselnd» gemeint. Wenn er verfügbar ist, erscheint er in der Adressleiste in Form eines Buchsymbols mit Lautsprecher. Er bietet vielerlei Lese- und Verständnishilfen: Er markiert auf Wunsch bestimmte Wortarten wie Nomen oder Verben farblich, was bei der Lektüre fremdsprachiger Texte nützlich ist. Mit dem «Bildwörterbuch» erklärt er Wörter in Form von kleinen Zeichnungen.

Auch am Handy ist der Lesemodus eine praktische Sache. Bei Safari am iPhone aktivieren Sie ihn über das «AA»-Symbol in der Adressleiste. Bei Firefox ist der Lesemodus am Android-Telefon und bei iPhone und iPad wie am Desktop über das Seitensymbol in der Adressleiste aktivierbar. Als Chrome-Anwenderin oder -Anwender verwenden Sie am Smartphone am besten eine Dritt-App wie Pocket (für iPhone und Android) oder Instapaper (iPhone/iPad und Android). Für Android hält Google im Store die Lesemodus-App bereit, die nicht nur im Browser, sondern auch in anderen Apps funktioniert.

Der Lesemodus hat noch mehr zu bieten. Beim Drucken verhindert er Papier- und Tintenverschwendung – besonders bei Websites, die keine optimierte Druckansicht bereithalten. Er ist auch hervorragend fürs Speichern geeignet. Wenn Sie eine Seite im Lesemodus geöffnet haben, betätigen Sie «Ctrl» + «p» («Command» + «p» am Mac), um den Druckerdialog zu öffnen. In diesem wählen Sie entweder Ihren Drucker oder aber die Option «Als PDF speichern» aus. Oder Sie kopieren den Text und fügen ihn in eine Textverarbeitung ein: Sie erhalten ein sauber formatiertes Dokument, das Sie mit eigenen Notizen oder Hervorhebungen versehen können.

Oder Sie lassen es vorlesen: Manche Lesemodi halten auch eine Text-to-Speech-Funktion bereit. Eine Computerstimme rezitiert den Inhalt mit wählbarer Geschwindigkeit. Das ist mit Firefox unter Windows und Mac möglich, ebenso bei Chrome und Edge, wenn die erwähnte Reader-View-Erweiterung installiert ist. Der Edge-Browser von Microsoft hat unter Windows eine eigenständige Vorlesefunktion, die über das «A»-Symbol im Adressfeld aktiviert wird.

Matthias Schüssler ist Digitalredaktor der SonntagsZeitung.

Quelle: Sonntagszeitung, Sonntag, 12. März 2023

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