Veraltete Software

Ältere Office-Versionen sollten ersetzt werden

In kleinen Unternehmen und wohl auch in vielen privaten Haushalten sind veraltete Microsoft-Programme im Einsatz. Das ist ein Sicherheitsrisiko, das beseitigt werden sollte: Wir erklären, wie.

Matthias Schüssler

Office 2013 wurde vor zehn Jahren mit einem grossen Event im Bryant Park in New York City lanciert.

Viele KMU setzen veraltete Software ein. Ein Softwareunternehmen aus Tübingen hat vor einem halben Jahr eine Umfrage bei 104 deutschen Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden gemacht und festgestellt, dass diese teils Programmversionen aus grauer Vorzeit einsetzen: Die zehnjährige Version von Office 2013 hat noch einen Anteil von 17 Prozent.

Auf elf Prozent der Computer wurden die Office-Versionen von 2010 und 2007 gefunden, die seit Jahren keine Sicherheits-Updates mehr erhalten. Das ist ein Risiko: Schadsoftware verbreitet sich häufig über Office-Dokumente. Und die Cyberkriminellen greifen oft die alten Programmversionen an, wie der Virenscanner-Entwickler Kaspersky letzten Sommer berichtete.

Eines von vier deutschen KMU, die auf die Kaufvariante von Office setzen, haben eine veraltete Version im Einsatz.

Office 2013 muss ersetzt werden

Auch in der Schweiz dürften noch viele alte Office-Installationen in Betrieb sein: nicht nur bei KMU, sondern auch bei privaten Anwendern. Eine davon, nämlich Office 2013, sollte jetzt aus dem Verkehr gezogen werden. Denn Microsoft stellt die Unterstützung für diese Version am 11. April 2023 ein: Ab dann gibt es keine Updates mehr, auch nicht bei Sicherheitslücken.

Doch wie lässt sich eine alte Office-Version ersetzen? Grundsätzlich stellen sich drei Varianten:

  1. Sie bleiben bei der Kaufvariante von Office. Die neueste Ausgabe ist Office 2021 Home & Student, die bei Microsoft offiziell 160 Franken kostet. Es gibt die Software bei Anbietern, die Volumenlizenzen verkaufen, auch deutlich günstiger.

  2. Sie steigen auf die Abovariante Microsoft 365 um. Diese Variante ist ab 5.90 Fr. pro Monat erhältlich.

  3. Sie kehren Microsoft Office den Rücken und verwenden stattdessen beispielsweise Google Docs oder aber die Open-Source-Office-Variante Libre Office.

Welcher Weg der richtige ist, bleibt eine Frage des persönlichen Geschmacks. Es hängt davon ab, wie intensiv Sie die Cloud nutzen möchten und ob Sie Mietsoftware in Betracht ziehen oder nicht. Die Kaufvariante hat den Vorteil, dass sie etwas zuverlässiger ist. Probleme bei der Lizenzüberprüfung können dazu führen, dass die Software nicht zur Verfügung steht. Sie sind zwar nicht an der Tagesordnung, aber sie kommen vor. Die Mietvariante ihrerseits befreit Sie von Überlegungen, wann eine Software abgelöst werden muss: Sie hält sich automatisch aktuell.

Auch für Office 2021 läuft die Zeit ab

Allerdings bleibt ein Problem mit Office 2021: Microsoft unterstützt diese Version nur fünf Jahre, nämlich bis zum 13. Oktober 2026. Das heisst, wenn Sie sie jetzt kaufen, können Sie sie noch gut dreieinhalb Jahre nutzen. Ob es danach eine weitere Kaufversion geben wird, ist offen. Es gibt jedoch Anzeichen, dass das nicht der Fall sein wird: So hat die Bundesverwaltung Mitte Februar angekündigt, auf Microsoft 365 umzusteigen, weil ab 2026 «die Nachfolgeprodukte nur noch mit Public-Cloud-Anbindung» angeboten würden.

Das heisst: Wer sich grundsätzlich mit der Mietsoftware anfreunden kann, kann den Schritt auf Microsoft 365 auch gleich jetzt vollziehen. Anwenderinnen und Anwender, die davon nichts wissen wollen, haben noch ein bisschen Zeit, sich mit den Alternativen zu Microsoft Office auseinanderzusetzen.

Quelle: Newsnetz, Mittwoch, 1. März 2023

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