Was tun, wenn eine Website nicht lädt?
Sie sollten im Netz dringend eine wichtige Information nachschlagen. Doch statt der gewünschten Website passiert nichts oder es erscheint eine Fehlermeldung. Statt sich zu ärgern, probieren Sie es mit unseren Selbsthilfetricks:
Prüfen Sie Ihre Internetverbindung. Rufen Sie probehalber eine andere Website auf. Wählen Sie am besten eine kleine, privat betriebene Website. Die grossen, internationalen Sites verwenden nämlich oft ein Content Delivery Network (CDN): Das beschleunigt die Auslieferung der Daten, doch wenn die CDN-Unternehmen wie Cloudflare oder Akamai selbst einen Aussetzer haben, dann verabschiedet sich das halbe Web.
Neustarts helfen. Wenn Ihre Verbindung schuld ist, wechseln Sie vom heimischen Anschluss aufs Mobilfunknetz – oder umgekehrt. Es kann helfen, auf einen anderen Browser auszuweichen, das Endgerät neu zu starten und im Fall des heimischen Zugangs den Router aus- und wieder einzuschalten. Falls auch Abwarten und Teetrinken nichts bringt, melden Sie sich beim Kundendienst.
Fühlen Sie der Website auf den Zahn. Dazu statten Sie Downforeveryoneorjustme.com einen Besuch ab. Auf diesem Dienst mit dem unhandlichen Namen geben Sie die Adresse der unerreichbaren Website ein. Sie erfahren, ob das Prüfmodul eine Verbindung aufbauen konnte. Wenn diese Zweitmeinung ebenfalls abschlägig ausfällt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der fragliche Server offline ist.
Für grosse Websites wie Instagram, Whatsapp oder Facebook, aber auch Schweizer Internetprovider und Mobilfunkanbieter und Banken ist Allestörungen.ch eine gute Anlaufstelle: Hier sehen Sie, wenn andere Nutzer Ausfälle rapportieren, und Sie können selbst eine Störungsmeldung deponieren.
Führen Sie ein Ausweichmanöver aus. Falls «Down for Everyone or Just Me» mitteilt, die Website sei erreichbar, gibt es in Ihrer Region einen Datenstau. In diesem Fall hilft ein VPN weiter. Das ist eine Art Internet-Tunnel, über den sie lokale Engpässe umgehen. Wenn Sie das VPN regelmässig nutzen, dann sollten Sie einen bezahlten Dienst wie Mullvad, NordVPN oder CyberGhost verwenden. Für eine temporäre Nutzung ist Protonvpn.com gratis. Ebenso der Opera-Browser, der ein VPN eingebaut hat.
Beheben Sie Probleme mit dem Provider. Falls es häufiger passiert, dass Websites nur via VPN erreichbar sind, dann ist ein Problem mit den DNS-Servern Ihres Internetprovider wahrscheinlich. Diese führen die Adressauflösung durch, indem sie zu einer Adresse wie Sonntagszeitung.ch die passende IP-Adresse liefern. Es ist möglich, auf zuverlässigere DNS-Server zu wechseln – doch die Neukonfiguration ist knifflig. Lassen Sie sich von einem Computercrack in Ihrem Umfeld helfen.
Behelfen Sie sich mit einer Sicherheitskopie. Wenn Netflix oder Ihr Maildienst ausgefallen ist, haben Sie keine andere Wahl, als abzuwarten. Doch für Websites mit statischen Informationen gibt es einen Trick: Google fertigt von grossen Teilen des World Wide Web Zwischenspeicherungen Servern an. Die sind über das kleine Dreiecksymbol zugänglich, die Google in der Resultatliste hinter den meisten Adressen anzeigt: Klicken Sie darauf und wählen Sie den Befehl «Im Cache» aus dem Menü.
Das Netz vergisst doch. Es gibt weitere Zwischenspeicher im Netz, namentlich Archive.org und Archive.is. Auf Letzterem können Sie selbst die Sicherung einer Website initiieren, um sie später jederzeit zur Verfügung zu haben. Denn entgegen der Redewendung, dass das Internet nicht vergisst, kommt es vor, dass Websites nicht temporär, sondern dauerhaft aus dem Netz verschwinden.
Matthias Schüssler ist Digitalredaktor der SonntagsZeitung.