iPhone, Android und Windows

Wie Sie beim Smartphone und Laptop die Akkulaufzeit maximieren

Neben dem Stromsparmodus gibt es die Möglichkeit, energiehungrige Apps aufzuspüren und zu bändigen. Beim iPhone und bei Android hat sich das bewährt – und es ist neuerdings auch bei Windows möglich.

Matthias Schüssler

Zu Hause beim Kaffee ist der leere Akku verkraftbar. Anders sieht es aus, wenn gerade der SBB-Kondukteur vor einem steht.

Ein leerer Akku im falschen Moment war früher ein schlichtes Ärgernis. Heute bringt er uns ernsthaft in Verlegenheit, wenn der Kondukteur mit gezücktem Scanner darauf wartet, dass wir unser digitales Bahnbillett vorweisen. Oder wenn am Gate der Bildschirm blank bleibt, statt den Boardingpass anzuzeigen.

Es gibt zwei Methoden, die vor solchen Pannen schützen. Die erste ist der Stromsparmodus. Er reduziert die Hintergrundaktivitäten des Geräts und fährt die Displayhelligkeit zurück. Das verlängert das Durchhaltevermögen der Batterie markant. Die zweite Methode ist eine Powerbank, also eine mobile Zusatzbatterie. Die gibt es schon für wenig Geld – aber sie nützt nur etwas, wenn man sie auch dabeihat.

Ein nachhaltigerer Weg besteht darin, herauszufinden, welche Apps am meisten Akkustrom ziehen. Falls Sie diese Energiesünder nicht unbedingt benötigen, dann löschen Sie sie. Falls Sie auf die Apps angewiesen sind, gibt es Tricks, sie zum Stromsparen zu bewegen. Oder Sie weichen auf eine Alternative aus. Zum Beispiel hat der Browser, der mit dem Betriebssystem geliefert wird, meist einen geringeren Akkuhunger. Wenn Sie beim iPhone und Mac Safari statt Chrome verwenden und bei Windows von Firefox auf Edge wechseln, wirkt sich das positiv aus.

Ob Handy, Tablet oder Laptop – diese Methoden lassen sich inzwischen bei allen Plattformen umsetzen. Inzwischen ist das sogar bei Windows möglich, da Microsoft bei Windows 11 viele Funktionen nachrüstet, die sich beim Smartphone und Tablet bewährt haben. Und so geht es:

iPhone und iPad

In den Einstellungen bei «Batterie» finden Sie nicht nur den Stromsparmodus, sondern auch eine Auswertung pro App. Achten Sie vor allem auf die Angabe zur Nutzung im Hintergrund: Wenn dort eine hohe Zeitangabe steht, dann deutet das darauf hin, dass die App ein unerwünschtes Eigenleben führt. Ausnahmen sind Apps, die Sie explizit im Hintergrund nutzen, namentlich Musik-, Podcast- oder Hörbuch-Apps.

Um eine App an solchen Hintergrundaktivitäten zu hindern, wechseln Sie in den Einstellungen zu «Allgemein > Hintergrundaktualisierung» und deaktivieren für die entsprechende App die Option.

Das iPhone und iPad schlüsselt den Akkuverbrauch nach Apps auf und zeigt Sparpotenzial.

Android

Bei Android-Telefonen aktivieren Sie den «Energiesparmodus» über die Schnelleinstellungen. Die erscheinen, wenn Sie vom oberen Rand nach unten wischen. In den Einstellungen finden Sie die Option «Akku». Es gibt hier bei neueren Modellen die Option «Intelligenter Akku». Die hindert selten gebrauchte Apps daran, den Akku zu belasten. Sie können aber auch selbst entscheiden, welche App Priorität geniessen und welche Strom sparen sollen. Das tun Sie in den Einstellungen über «Apps». Klicken Sie auf «alle Apps ansehen», wählen Sie die fragliche App aus, tippen Sie, falls nötig, auf «Erweitert» und schliesslich auf «Akku > Akkuoptimierung».

Wie üblich gilt: Bei Android variieren die Einstellungen je nach Hersteller und Modell. Fragen Sie daher ggf. beim Support des Herstellers nach, wie Sie die Konfiguration bei Ihrem Gerät vornehmen.

Die Stromsparmöglichkeiten bei Android.
Bild: Matthias Schüssler (Screenshot)

«Intelligenter Akku»: Mit dieser Funktion soll der Energiehunger bei selten gebrauchten Apps eingedämmt werden.

Windows

Bei Windows 11 finden Sie in den Einstellungen unter «System > Strom und Akku» eine Reihe von nützlichen Funktionen: Sie können nicht nur den Stromsparmodus aktivieren, sondern auch bei «Energiestatus» zwischen drei Optionen umschalten («Beste Energieeinsparung», «Ausbalanciert» und «Beste Leistung»). Das hilft im Alltag, das Gerät entsprechend Ihren gerade aktuellen Bedürfnissen zu betreiben.

Bei «Akkunutzung» erfahren Sie, welche App wie viel Akku verbraucht. Bei manchen Einträgen in der Liste findet sich am rechten Rand ein Menü mit dem Befehl «Hintergrundaktivitäten verwalten». Über den legen Sie fest, ob eine App von sich aus tätig werden darf oder nicht. Standardmässig verwendet Windows die Option «Energieoptimiert». Schalten Sie auf «Nie» um, wenn eine App den Akku zu stark belastet.

Leider gibt es diese Option nur für die sogenannten UWP-Apps: Nur die unterstützen die neuesten Windows-Möglichkeiten und werden (normalerweise) aus dem Microsoft-Store geladen. Es kann sich daher lohnen, ein altes Programm ohne Optimierungsmöglichkeit durch eine App aus dem Microsoft-Store zu ersetzen.

Bei Windows 11 gibt es umfangreiche Optionen, um die Batterieleistung zu optimieren.

Auch Windows 11 zeigt die stromhungrigen Apps an.

Bei Windows 11 ist es möglich, einzelne Apps ruhigzustellen, sodass sie nicht unnötig Akkustrom verbrauchen.

Viele Hersteller liefern mit ihren Windows-Laptops eigene Apps mit Stromsparfunktionen; hier zum Beispiel HP Command Center.

Bei Windows-PCs gibt es oft auch ein Konfigurationsprogramm des Herstellers. Auf Laptops von HP findet sich das HP Command Center. Auch das hält bei «Gerätemodus» Stromsparfunktionen bereit. Da stellt sich die Frage: Sollte man dieses Programm nutzen oder die Windows-Optionen – oder gar beide?

Tendenziell lässt sich sagen, dass die Software des Herstellers besser auf die Hardware abgestimmt ist und meist gezieltere Konfigurationen zulässt. Diese Programme stehen auch bei älteren Windows-Versionen zur Verfügung, bei denen die oben vorgestellten Stromspar-Funktionen noch nicht vorhanden sind. Die Windows-Einstellungen ihrerseits halten das Betriebssystem und Apps im Zaum – darum lohnt es sich, beide Möglichkeiten zu kennen.

Mac

Die Stromsparoptionen stecken bei den Macs in den Systemeinstellungen bei «Batterie». Wählen Sie links die Rubrik «Batterie» und setzen Sie bei «Stromsparmodus» ein Häkchen, um die Laufzeit zu verlängern. Ausserdem ist es sinnvoll, die Option «Batteriestatus in der Menüleiste anzeigen» zu aktivieren. Dann zeigt der Mac in der Menüleiste ein Batteriesymbol. Klicken Sie das an, erscheint ein Menü, in dem die unter «Erheblicher Energieverbrauch» die Anwendungen aufgeführt sind, die den Akku belasten. Wenn Sie dort eine App finden, die Sie nicht dringend benötigen, sollten Sie sie beenden.

Beim Mac ist der Stromsparmodus in den Systemeinstellungen zu finden. Das Batterie-Menü (rechts oben) zeigt die energiehungrigen Anwendungen an.

Quelle: Newsnetz, Donnerstag, 11. August 2022

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