Ein günstiger Router für flottes WLAN

Praxistest Die Fritzbox 5530 unterstützt Wi-Fi 6, den schnelleren Datenfunkstandard. Bringt sie wirklich einen Tempogewinn?

Die Verbindung ins Netz ist nur so schnell wie ihr langsamster Abschnitt. Dieses Nadelöhr steckte lange Zeit zwischen dem Hausanschluss und dem Internetprovider: Wer sich noch erinnert, wie wir uns in der Anfangszeit mittels Analogmodem über die Telefonleitung eingewählt haben, der weiss auch noch, wie langsam eine Website mit einer Übertragungsrate von 33 Kilobit pro Sekunde lädt.

Mit Glasfaser fliessen die Daten auf dieser Strecke mehrere Tausend Mal so schnell. Damit verschiebt sich der Flaschenhals, zumindest bei Geräten, die nicht über ein schnelles Netzwerkkabel direkt am Modem hängen. Denn bei diesem Tempo kommt das WLAN nicht mehr mit.

Um das zu ändern, gibts den neuen Standard Wi-Fi 6, den die Hersteller seit gut einem Jahr in den neuen Geräten verbauen. Um ihn zu verwenden, braucht man ein Endgerät, das Wi-Fi 6 unterstützt und den passenden Router. Ein entsprechend gerüstetes Modell ist die Fritzbox 5530 von AVM für ca. 170 Franken.

Was dieser Router an Tempogewinn bringt, soll ein Vergleichstest zeigen. Er findet unter realen Bedingungen statt, in meinem Homeoffice, in dem für die WLAN-Verbindung keine idealen Verhältnisse herrschen: Es gibt keine Sichtverbindung zum Router, was ideal wäre, aber von einer Betonmauer verhindert wird. Mit dem alten, gut vierjährigen Netzwerkgerät beträgt die maximale Geschwindigkeit knapp 100 Megabit pro Sekunde – die Internetleitung gibt mit einem Gigabit pro Sekunde das Zehnfache her. Als Endgerät kommt ein neuer Laptop (HP Spectre x360 Convertible 14) mit Windows 11 zum Einsatz. Ausgetauscht wird nur der Router, ansonsten bleiben im Test alle Komponenten gleich. Sobald die Fritzbox 5530 online ist, vermeldet das Betriebssystem Windows 11, die Internetverbindung sei jetzt «besser».

Einfach in Betrieb zu nehmen

Eine neuerliche Geschwindigkeitsmessung ergibt dann ein klares Verdikt: Die Download-Geschwindigkeit wird jetzt mit 647 Mbps angegeben und für den Upload mit 688 Mbps. Das ist gegenüber von vorher 71 respektive 99,5 Mbps das Neun-beziehungsweise Siebenfache.

Ein neuer Router mit Wi-Fi 6 eröffnet also eine echte Chance für mehr Tempo im Homeoffice; zumindest, wenn die Laptops und Tablets mitspielen. Ein Nachteil besteht allerdings darin, dass die meisten Internetprovider (anders als mein Provider Init7) dem Kunden beim Router keine Wahl lassen, sondern nur ihre eigenen Geräte zulassen: Wer auf Wi-Fi 6 aufrüsten möchte, sollte nicht auf eigene Rechnung einen Router kaufen, sondern beim Kundendienst seines Anbieters nachfragen, ob er ein passendes Modell bereithält oder ob die Möglichkeit besteht, einen eigenen Router zu verwenden.

Die Fritzbox 5530 ist unkompliziert in Betrieb zu nehmen: Sie ist mit einem WLAN-Zugang vorkonfiguriert, sodass man sie auch drahtlos konfigurieren kann. Es ist möglich, die vorherigen WLAN-Zugangsdaten einzutragen, sodass man diese bei den Endgeräten nicht ändern muss. Allerdings sollte man sich das ursprünglich eingestellte Passwort aufschreiben, weil man das beim Ändern der Einstellungen unter Umständen braucht.

Matthias Schüssler

Die Fritzbox 5530 bringt mehr Surftempo ins Homeoffice. Foto: PD

 

Quelle: Tages-Anzeiger, Mittwoch, 23. Februar 2022

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