Notifications zur richtigen Zeit

So stellen Sie Mitteilungen auf Ihrem Gerät optimal ein

Nichts verpassen, aber auch nicht ständig abgelenkt werden: Tipps für die Einstellungen von iPhone, iPad, Windows und Android.

Matthias Schüssler

Für einen tiefen und gesunden Schlaf sollte man die Handy-Benachrichtigungen in die Schranken weisen.

Die Benachrichtigungen sind eine absolut zentrale Funktion eines smarten Geräts. Sie machen das Smartphone, das Tablet oder die vernetzte Uhr zum digitalen Assistenten, der uns genau im richtigen Moment die gerade benötigte Information liefert – so, wie es ein erfahrener Sekretär oder eine persönliche Hilfskraft tun würde.

Nur leider fehlt es den vernetzten Geräten nach wie vor an Einsicht, wann wir offen für Inputs sind und wann wir lieber nicht gestört werden wollen. Doch immerhin gibt es Konfigurationsmöglichkeiten, mit denen man die Mitteilsamkeit von iPhone, iPad, Mac, Windows und Android in geordnete Bahnen lenkt. Eine Übersicht:

Der neue Fokusmodus beim iPhone, iPad und Mac

Apple hat in den jüngsten Updates seiner Betriebssysteme den Fokusmodus eingeführt. Er hat den Zweck, die Mitteilungen auf die Tätigkeit und die Bedürfnisse des Benutzers abzustimmen – und zwar viel flexibler als der bisherige Nicht-stören-Modus, der sämtliche Benachrichtigungen unterdrückt.

Es gibt nun neben dem Nicht-stören-Modus weitere Modi, die allesamt die Benachrichtigungen deaktivieren, es Ihnen aber erlauben, je nach Situation unterschiedliche Leute und Apps zuzulassen:

  • Wenn Sie bei der Arbeit sind, sollen Facebook, Twitter und die Whatsapp-Chats von Freunden und Familie stumm geschaltet sein, doch für Ihre Kollegen, den Chef und die Termin-Benachrichtigungen aus Ihrem beruflichen Kalender wollen Sie natürlich erreichbar sein.
  • Im Modus Schlafen dürfen die Wecker-App Sie stören, ebenso enge Familienangehörige.
  • Auch bei Fitness-Aktivitäten wollen Sie Ihre Ruhe haben, aber für dringende berufliche oder familiäre Erfordernisse erreichbar sein.

Und so weiter. Standardmässig gibt fünf solcher Modi, nämlich Nicht stören, Fitness, Schlafen, Arbeiten und Zeit für mich. Sie können weitere hinzufügen und auch Modi ignorieren, wenn Sie sie nicht benötigen.

Im Fokusmodus (hier beim iPad) legen Sie fest, welche Personen und Apps Sie beim Arbeiten stören dürfen.

In dieser Ansicht verwalten Sie die Apps, deren Benachrichtigungen Sie sogleich zu Gesicht bekommen möchten.

Auch bei Mac OS 12 Monterey, dem nächsten Betriebssystem-Update für den Mac, gibt es den Fokusmodus. Und nicht nur das: Mit der Option «Geräteübergreifend teilen» werden die Einstellungen zwischen Mac, iPad und iPhone synchronisiert.

Sie konfigurieren diese Funktion in den Einstellungen von iPhone und iPad in der neuen Rubrik Fokus. Bei Mac OS 12 alias Monterey sind sie in den Systemeinstellungen bei Mitteilungen in der Rubrik Fokus zu finden. Damit sich der Initialaufwand fürs Einrichten im Rahmen hält, sollten Sie folgende Dinge tun:

  • Entscheiden Sie als Erstes, welche dieser Modi Sie verwenden wollen.
  • Diese Modi passen Sie Ihren Bedürfnissen an: Legen Sie fest, für welche Personen Sie erreichbar sein wollen und welche Apps Ihnen für den jeweiligen Kontext notwendige Mitteilungen machen.
  • Überprüfen Sie schliesslich die Einstellungen unter Automatisch aktivieren: Sie können die entsprechenden Modi manuell aktivieren, aber auch automatisch einschalten. Dazu richten Sie entweder einen Zeitplan ein oder legen den Ort fest, an dem ein Zeitplan automatisch aktiviert wird.

Auf diese Weise kann der Modus Arbeiten ohne Ihr Zutun eingeschaltet werden, wenn Sie im Büro ankommen. Der Modus Schlafen wird selbstständig gemäss dem Schlafplan aktiviert, der in der Health-App hinterlegt ist. Der Modus Fitness schaltet sich ein, wenn Sie via Apple Watch ein Training starten. Es ist sogar möglich, einen Modus an eine App zu koppeln: Sie können beispielsweise den Modus Zeit für mich einschalten, wenn Sie Ihre Lese- oder Hörbuch-App öffnen.

Die Option Fokusstatus gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kommunikationspartner wissen zu lassen, dass Sie die Mitteilungen stumm geschaltet haben. Die Partner erfahren nicht, welcher Modus aktiv ist, aber sie erhalten die Möglichkeit, die Stummschaltung zu durchbrechen – werden aber darauf hingewiesen, dass sie das nur in dringenden Fällen tun sollten.

Die Einstellungen bei Windows

Windows hält zwei Optionen zur Konfiguration der Benachrichtigungen bereit. Die erste befindet sich in den Einstellungen im Bereich System bei Benachrichtigungen und Aktionen. Deaktiviert man die Option Benachrichtigungen von Apps und anderen Absendern abrufen, sorgt man für komplette Ruhe.

In den Einstellungen bei System gleich darunter befindet sich der Benachrichtigungsassistent. Die Bezeichnung ist irreführend, denn genau wie der Fokusmodus bei Apple sorgt er dafür, dass nur die wichtigen Benachrichtigungen zugestellt werden und alle Mitteilungen, die die Konzentration stören könnten, unterbleiben.

Wenn die Option «Benachrichtigungen von Apps und anderen Absendern abrufen» abgeschaltet wird, gibt Windows ein für alle Mal Ruhe.

Der Benachrichtigungsassistent funktioniert ähnlich wie der «Bitte nicht stören»-Modus, nur ausgeklügelter: Sie können Mitteilungen mit Priorität zulassen und Situationen festlegen, bei denen Sie nicht gestört werden wollen – zum Beispiel am Feierabend.

Steht der Assistent auf Aus, werden alle Mitteilungen ungefiltert angezeigt. Die Option Nur mit Priorität führt dazu, dass nur wichtige Nachrichten zu sehen sind. Und die Option Nur Alarme deaktiviert alle Mitteilungen ausser Wecker und Termine.

Windows hält an dieser Stelle die Option bereit, den Benachrichtigungsassistenten in bestimmten Situationen automatisch zu aktivieren, beispielsweise nach Zeitplan, während Präsentationen, während Spielen und bei Apps im Vollbildmodus. Die Option Zusammenfassen, was ich verpasst habe, während der Benachrichtigungsassistent aktiv war, zeigt beim Beenden der verordneten Ruhe eine Übersicht der verpassten Informationen an.

Android: Schlaf- und Konzentrationsmodus

Wie immer bei Android gilt: Die verfügbaren Funktionen können je nach Hersteller und Handy-Modell variieren. Bei neueren Modellen, die mindestens Android 10 verwenden, gibt es zwei Modi, die die Ablenkung minimieren – die funktionieren ähnlich wie bei Apple, bieten aber nicht die Möglichkeit, eigene Modi einzurichten.

Diese Modi finden Sie in den Einstellungen bei Digital Wellbeing & Jugendschutzeinstellungen (die Bezeichnung kann variieren, manchmal heisst sie auch Digitales Wohlbefinden und Kindersicherung). Sie haben im Abschnitt Eine Auszeit nehmen den Schlafenszeitmodus und den Konzentrationsmodus (Focus mode) zur Verfügung.

  • Im Schlafenszeitmodus legen Sie fest, dass das Handy automatisch in den Nicht-stören-Modus wechselt. Sie können auch den Bildschirm auf Graustufen umschalten, um sich daran zu erinnern zu lassen, dass sie eigentlich schlafen sollten.
  • Im Konzentrationsmodus wählen Sie Apps aus, die besonderes Ablenkungspotenzial haben. Diese Apps dürfen keine Benachrichtigungen anzeigen, wenn der Modus in Benutzung ist. Sie können ihn manuell oder über einen Zeitplan aktivieren.

Der Konzentrationsmodus schaltet Apps stumm, die notorisch für Ablenkung sorgen.

Der Schlafenszeitmodus sorgt dafür, dass die Nachtruhe rechtzeitig einkehrt und gewahrt bleibt.

Die klassischen «Bitte nicht stören»-Optionen von Android stehen auch bei älteren Modellen zur Verfügung.

Bei allen Modellen, also auch bei älteren ohne die Optionen für die Auszeit, haben Sie folgende Möglichkeiten, um die Benachrichtigungen in die Schranken zu weisen:

  • Über die Schnelleinstellungen, die Sie durch Wischen vom oberen Rand nach unten zum Vorschein bringen, haben Sie die Möglichkeit, den Bitte-nicht-stören-Modus einzuschalten.
  • Wenn Sie lange auf dieses Symbol tippen, erscheinen die Einstellungen: Sie können Nachrichten und Anrufe von bestimmten Personen zulassen und weitere Ausnahmen wie Weckrufe, Medientöne, Erinnerungen und Termine zulassen. Schliesslich ist es möglich, einzurichten, wie lange der Nicht-stören-Modus aktiv bleiben soll. Sie können ihn auch über einen Zeitplan automatisch ein- und ausschalten.

Quelle: Newsnetz, Freitag, 24. September 2021

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