Sommerurlaub in 7 Ländern: Fiebermesspistolen, leere Grenzhäuschen – und Luca

Wir waren lange nicht mehr im Ausland. Und waren entsprechend gespannt darauf, wie es die Touristen und die Einheimischen mit den Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie halten.

Christoph Ammann, Paulina Szczesniak, Mathias Möller, Andreas Tobler, Matthias Schüssler, Aleksandra Hiltmann, Susanne Kübler

Nach einer langen Pause macht sich die nordfriesische Insel Sylt wieder für den Tourismus flott.

Die Länder gehen sehr unterschiedlich mit den vorgeschriebenen Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus um. Dies hat sich in den ersten langen Ferien nach Ausbruch der Krankheit gezeigt.

Deutschland: My name is Luca

Auf Schritt und Tritt ist Luca, die nervige Smartphone-App, beim Deutschland-Urlaub dabei.

Auf Sylt ist Luca unser ständiger Begleiter. Das ist die Smartphone-App, mit der man sich in jedem Lokal, Bistro, Museum und Hotel-Wellness-Bereich einloggen muss, bevor Einlass gewährt wird. Die App stand unter Kritik: Wegen Datenschutzbedenken, weil sie ohne reguläres Vergabeverfahren entwickelt wurde und weil Fanta-Vier-Frontmann Smudo irgendwie darin verwickelt ist. Aber selbst wenn man diese unrühmliche Vorgeschichte nicht kennt, nervt die App derart, dass ich darauf wette, dass Luca nie wieder in einer Rangliste mit den beliebtesten Babynamen auftauchen wird. Erstens weil man sein wertvolles Roaming-Datenguthaben verbrät, weil man sich online einloggen muss (es gäbe zwar die Möglichkeit, sich offline einzuloggen, nur hat das gestresste Personal weder Zeit noch Lust, einem den QR-Code zu scannen). Zweitens müsste man beim Verlassen der Lokalität daran denken, sich auszuloggen – was man in Ferienstimmung gerne vergisst. Darum sitze ich gemäss Lucas Aufzeichnungen heute noch in einer lauschigen Sylter Strandkneipe – was mich zwar gerade etwas romantisch stimmt, aber kaum im Sinn des Erfinders ist. (schü.)