Navigations-Apps im Vergleich

Google Maps oder Apple-Karten: Wer ist besser?

Anfänglich wurde der iPhone-Hersteller für seine Maps-App ausgelacht: Doch ist sie bei den digitalen Karten und der Navigation eine echte Alternative. Wir stellen Stärken und Schwächen gegenüber.

Matthias Schüssler

Google Maps ist ein Killer: Der Karten- und Navigationsdienst wurde 2005 lanciert und hat es in den 15 Jahren geschafft, die Konkurrenz fast gänzlich aus dem Weg zu räumen. Die Navigationsgeräte fürs Auto gibt es nur noch als Nischenprodukt, und die Hersteller waren gezwungen, sich neue Betätigungsfelder zu suchen. Garmin, beispielsweise, ist das mit den GPS-Uhren gut gelungen.

Grund für den durchschlagenden Erfolg ist der technologische Vorsprung, den Google schon nach wenigen Jahren herausgeholt hat. Es ist dem Konzern gelungen, seine Navigations-App zu einem vollumfänglichen geografischen Informationssystem auszubauen, das Live-Verkehrsdaten liefert und Empfehlungen zu Restaurants, Einkaufs-, Vergnügungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten in der Umgebung abgibt.

Aus der Not geboren

Schon 2007 wurden die Karten mit Fotos der Umgebung ergänzt: Streetview heisst diese Funktion, die damals vor allem in Deutschland für Datenschutzbedenken gesorgt hat. 2009 kam die geführte Navigation. 2015 gab es Unterstützung für andere Verkehrsmittel als das Auto. Seit 2017 kann man den eigenen Standort teilen. Und eine der neuesten Funktionen ist die Möglichkeit, mittels Augmented Reality die Richtungsangaben direkt ins Kamerabild einzublenden.

Apple hat sich von Googles Dominanz nicht abschrecken lassen, sondern 2012 einen eigenen Kartendienst gestartet. Der Grund war damals gemäss Insiderberichten ein Zwist mit dem damaligen Partner: Google hat bei Android für die Navigation eine Sprachausgabe eingeführt, die dem iPhone aber vorenthalten werden sollte. Doch auf diese Funktion wollte Apple nicht verzichten.

Der Konkurrenzdienst war aus der Not geboren, was anfänglich unübersehbar war: Die mit iOS 6 eingeführte Karten-App konnte dem Konkurrenten nicht das Wasser reichen. Noch schlimmer: Das Kartenmaterial war unzuverlässig und fehlerhaft, sodass Apple Hohn und Spott einstecken musste.

Vom Spottobjekt zur echten Alternative

Der Kritik zum Trotz hat Apple über die Jahre die Mängel ausgemerzt, nützliche Funktionen nachgerüstet und die Navigations-App hervorragend mit den eigenen Geräten und Diensten verzahnt: Dank dieser Ausdauer ist Apple Maps heute nicht mehr nur eine Notlösung, sondern eine echte Alternative. Und einen Vorteil von Apple Maps nehmen wir hier schon vorneweg: Das überzeugendere Bekenntnis zum Schutz von persönlichen Daten und Privatsphäre.

Ob in den Ferien oder Zuhause, Kartendienste sind häufig ein willkommener Helfer: Paris-Pano im Google-Campus bei Venice Beach in Kalifornien.

Die anderen Kriterien diskutieren wir im Video: Wir stellen die beiden Kontrahenten einander gegenüber, beleuchten deren Stärke und beantworten die Frage, welcher der beiden Techgiganten 2020 bei Informationsdichte, Benutzerführung, einfacher Handhabung und Alltagstauglichkeit die Nase vorn hat.

Was ist Ihr Urteil?

Und ja: Bei der Bewertung der Stärken und Schwächen spielen persönliche Vorlieben eine Rolle. Wir fällen daher kein apodiktisches Urteil, sondern ein subjektiv gefärbtes. Und wenn Sie anderer Meinung sind, lassen Sie uns das via Kommentare gerne wissen.

Eine Frage der persönlichen Interessen: Welche Karten-App ist die beste für Leute, die nicht Karten lesen können?
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Montag, 20. Juli 2020

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Thema: Patentrezept
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