Ein grosses Update für Windows 10 steht an

Microsoft ergänzt bei seinem Betriebssystem Funktionen und Einstellungen und baut um: Wir zeigen die wichtigsten Neuerungen.

Matthias Schüssler

Auch an Microsoft ist die Corona-Krise nicht spurlos vorbeigegangen. Weil viele Entwickler im Homeoffice arbeiten, hat der Softwarekonzern sein Entwicklungstempo reduziert. Das hat Windows-Expertin Mary Jo Foley Mitte Monat herausgefunden.

Trotzdem wird das nächste grosse Windows-Update noch rechtzeitig fertig, damit es nicht neu benannt werden muss. Es läuft nämlich unter der Bezeichnung Mai-2020-Update, und Microsoft wird voraussichtlich diese Woche damit beginnen, es über die Windows-Update-Funktion an die Anwender zu verteilen.

Cortana wird zurückgestuft

Das Update trägt die Versionsnummer 2004 und bringt nützliche Neuerungen und gewöhnungsbedürftige Änderungen. Die sechs wichtigsten führen wir im Video im Detail vor:

1. Die digitale Assistentin wird aus dem System ausgebaut und ist jetzt eine App.

2. Die Rechner-App wird weiter verbessert; neu werden Berechnungen auch grafisch ausgewertet.

3. Windows kann jetzt auf Wunsch die zuletzt verwendeten Apps beim Starten bzw. Anmelden wiederherstellen.

4. In der «Datennutzung» wird der Datenverkehr nach Apps aufgeschlüsselt.

5. Die Einstellungen zur Sprache des Systems, der Apps und Tastatur werden übersichtlicher.

6. Und Sie können nun die Benachrichtigungen einzelner Apps stummschalten.

Und ein Bonus: Im Video zeigen wir eine Neuerung für den Umgang mit Apps, die allerdings nicht wie behauptet aus dem wenig spektakulären letzten Update, sondern aus dem vorletzten Update stammt.

Mehr Sicherheit beim App-Download

Es handelt sich um die Möglichkeit, die Quellen für die Softwareinstallation einzuschränken: Das erhöht die Sicherheit, da Programme aus dem freien Internet einer der Wege sind, auf dem Schadsoftware ihren Weg auf den Computer findet. Natürlich reduziert man mit dieser Einstellung auch die Auswahl an Apps – doch dafür gibt es einen Kompromiss, den wir ebenfalls zeigen.

Wie üblich gilt: Die grossen Windows-Updates bergen gewisse Risiken. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, installiert die Aktualisierungen nicht sofort, sondern mit einer gewissen Verzögerung. Wie Sie solche Updates für eine bestimmte Zeit aussetzen, lesen Sie im Beitrag Nach dem Update-Fiasko: Wie Sie Windows-Pannen abwenden nach.

Die Verbesserungen summieren sich

Fazit: Die Strategie der evolutionären Entwicklung, die Microsoft mit Windows 10 eingeschlagen hat, bewährt sich. Es führt zwar dazu, dass mit den einzelnen Updates keine riesigen Veränderungen stattfinden.

Für die Nutzer hat das den Vorteil, dass sie nicht mit radikalen Neuerungen überrascht werden und sofort umlernen müssen. Über die Zeit summieren sich die Verbesserungen trotzdem, wie sich auch an der kürzlich vorgestellten, inzwischen ausgezeichneten Fotos-App zeigt.

Mehrere kleine Verbesserungen summieren sich zu einem nützlichen Update.
Video: Matthias Schüssler