Das Smartphone kann den Blutdruck präzise messen

Forscher haben eine Methode entwickelt, um den Blutfluss im Gesicht per Kamera zu messen. Bald soll eine App erhältlich sein.

Matthias Schüssler

Digital kompakt: 12. August 2019

+++ Die Smartphone-Kamera analysiert den Blutfluss im Gesicht +++ Verschlüsselungstrojaner für Digitalkamera +++ Mehr Schutz der Nutzer bei Marktforschung +++ Lautsprecher als Cyberwaffen

Smartphone-Kamera analysiert den Blutfluss im Gesicht. Forscher der Universität Toronto haben herausgefunden, dass der Blutdruck präzise anhand eines Videos gemessen werden kann. 1328 kanadische und chinesische Probanden haben zweiminütige Videos ihres Gesichts per iPhone aufgenommen. Die aus den Videos ermittelten Werte wurden mit herkömmlichen Blutdruckmessungen verglichen, was eine Übereinstimmung von 95 bis 96 Prozent ergab. Der Blutdruck wird anhand des Blutflusses im Gesicht berechnet, erklären die Forscher. Es soll demnächst eine App geben, mit der die Nutzer gegen eine monatliche Gebühr ihren Blutdruck überwachen können. Ausserdem wollen die Forscher die Analysemöglichkeiten ausweiten und auch Blutzucker, Hämoglobin und Cholesterin messen. Die Forscher gehen auch auf die Fragen des Datenschutzes ein – allerdings bleibt die Frage offen, wie damit umzugehen ist, dass man mit der Methode auch Personen ohne ihre Zustimmung analysieren kann.

Verschlüsselungstrojaner für Digitalkamera. Forscher des Sicherheitsunternehmens Check Point Research haben vorgeführt, wie eine Spiegelreflexkamera mit einer Schadsoftware infiziert werden kann. Über das Protokoll zur Bildübertragung (Picture Transfer Protocol, PTP) erfolgt der Zugriff auf die Kamera per Kabel oder USB. Es unterstützt diverse Befehle, mit denen die Software der Kamera unterwandert werden kann. Die Demo zeigt, wie die Bilder direkt auf der Kamera verschlüsselt werden. Das typische Verhalten eines Kryptotrojaners, mit dem die Opfer zu einer Lösegeldzahlung gezwungen werden sollen.

Mehr Schutz der Nutzer bei Marktforschung.Der Bundesbeauftragte für Datenschutz in Deutschland, Ulrich Kelber, fordert einen besseren Schutz der Internetnutzer, die den Unternehmen ihre Daten zum Beispiel für Marktforschung zur Verfügung stellen. Das Versprechen, die Daten würden nur anonymisiert verwendet, sei oft nichts wert. Es würden zwar Namen, Adresse, Telefonnummer und E-Mail entfernt, doch es blieben so viele persönliche Informationen erhalten, dass die Daten wieder der Ursprungsperson zugeordnet werden könnten. Es brauche mehr Klarheit, damit die Nutzer die Situation richtig einschätzen könnten, sagte Kelber gemäss Heise.de.

Lautsprecher als Cyberwaffen.Ein Forscher warnt, dass moderne Lautsprecher in «Cyberwaffen» verwandelt werden könnten. Die BBC berichtet, Sicherheitsforscher Matt Wixey habe herausgefunden, dass viele Lautsprecher und Kopfhörer so manipuliert werden könnten, dass sie für allerlei Sabotagezwecke verwendbar wären. Sie könnten durch sehr laute Töne das Gehör beschädigen, Einzelpersonen oder Gruppen belästigen und ganze Organisationen lahmlegen.

Quelle: Newsnetz, Montag, 12. August 2019

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Thema: Kompakt
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