Diese Kampfansage bringt Photoshop in Bedrängnis

Drei günstige Bildbearbeitungs-Apps könnten die teuren Profi-Programme von Adobe verdrängen. Wir stellen sie vor.

Matthias Schüssler

Serif ist alles andere als ein Newcomer: Die kleine Softwarebude aus dem englischen Nottingham entwickelt seit 1987 Programme für die Bearbeitung von Bildern, Illustrationen und Drucksachen. Die Produkte tragen klingende Namen wie DrawPlus und PagePlus und schaffen es nicht aus der Nische. Denn Adobe, eines der grössten Unternehmen der Branche, hat den Markt für professionelle Software fest im Griff: Photoshop, Illustrator, PageMaker und später InDesign sind die Produkte, an denen die professionellen Gestalter nicht vorbeikommen.

Das hat sich inzwischen geändert. Erstens hat Adobe viele Nutzer verprellt. Seit 2011 können die Softwareprogramme nicht mehr gekauft, sondern nur noch gemietet werden. Das stört die Leute mit einer grundsätzlichen Abneigung gegen Kaufsoftware. Und es bringt die Nutzer in Schwierigkeiten, die aus guten Gründen noch mit älteren Versionen der Produkte arbeiten: Adobe hat vor kurzem eine ältere Version der Videoschnittsoftware Premiere Knall auf Fall aus dem Verkehr gezogen, weil es lizenzrechtliche Probleme mit Dolby gab.

Kampfansage an Adobe

Zweitens hat Serif 2014 die Affinity-Produktreihe ins Leben gerufen. Sie ist als direkte Kampfansage an Adobe zu werten. Die Programme sind leistungsfähig und haben moderne Bedienkonzepte. Sie stehen nicht nur für Windows und Mac zur Verfügung, sondern auch als iPad-App.

Und vor allem fährt Serif eine aggressive Tiefpreisstrategie: Die Programme können für wenig Geld gekauft werden – ein Mietmodell gibt es nicht. Das macht einerseits den Adobe-müden Nutzern den Wechsel sehr leicht. Andererseits müssen sich Privatanwender nicht in Unkosten stürzen, um Gestaltungs-Apps mit professionellem Anspruch zu erwerben: Diese Apps kann man auch problemlos auf Verdacht hin erwerben.

Sehr günstig zu haben

Im Video stellen wir das Bildbearbeitungsprogramm Photo, das Illustrationsprogramm Designer und das Layoutprogramm Publisher vor. Alle drei Programme kosten für Windows und Mac jeweils 48 Franken. Die iPad-Version ist für 20 Franken erhältlich; mit Ausnahme der Publisher-App, die es bislang noch nicht fürs iPad gibt.

Ausführliche Besprechungen in Blogform gibt es hier für Photo, hier für Designer und hier für Publisher.

Es gibt auch frühere Videos zur Gestaltung und Medienproduktion: Mit diesen Gratis-Web-Apps können Sie sich teure Software sparen stellt Web-Anwendungen für das Layout und die Bildgestaltung vor. Und in Wo Google Docs aufhört, fangen andere erst an lernen Sie eine raffinierte Software für Drucksachen aller Art kennen.

Affinity Photo, Designer und Publisher kurz erklärt: Was Sie mit den günstigen Apps machen können.
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Montag, 15. Juli 2019

Rubrik und Tags:

Metadaten
Thema: Patentrezept
Nr: 15287
Ausgabe:
Anzahl Subthemen: 80

Obsolete Datenfelder
Bilder:
Textlänge:
Ort:
Tabb: FALSCH