Windows wird immer besser – nur zuverlässiger nicht

Microsoft hat mit der Auslieferung des Mai-2019-Updates begonnen. Dabei läuft leider nicht alles rund: Wir erklären, was Sie erwartet und wie Sie sich vor Ärger schützen.

Matthias Schüssler

Microsoft hält den strammen Aktualisierungstakt für sein Betriebssystem aufrecht und datiert es zweimal im Jahr auf. Die neueste Version heisst Mai 2019 Update und ist seit kurzer Zeit erhältlich. Sie wird automatisch über die Updatefunktion ausgeliefert. Das bedeutet, dass alle Windows-10-Nutzer früher oder später mit ihr in Kontakt geraten.

Da stellen sich zwei Fragen. Erstens: Hat Microsoft aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt? Das Oktober-2018-Update war ein eigentliches Fiasko: Es hat bei manchen Nutzern zu Datenverlust geführt, sodass Microsoft es zurückziehen und überarbeiten musste. Zweitens kann man diskutieren, ob die Neuerungen es wert sind, schon wieder eine grosse Aktualisierung durchziehen zu müssen.

Die Antwort auf die erste Frage ist ein Jein. Es gibt zwar keine so gravierenden Probleme wie vor einem halben Jahr. Allerdings ist auch dieses Update weit von der Zuverlässigkeit entfernt, die man sich wünschen würde. Unser Testrechner kämpft nach der Installation mit Bluescreens und Abstürzen des Grafiktreibers, und auch die Option für den Ruhezustand ist aus dem Menü zum Herunterfahren verschwunden (hier sind die Probleme im Detail beschrieben). Und auch wenn solche unerwünschten Nebenwirkungen in aller Regel auf besondere Konstellationen zurückzuführen sind, stellt man als Nutzer klar den Anspruch, dass Microsoft der Zuverlässigkeit und Stabilität oberste Priorität einräumt.

Drei Tipps gegen Update-Knatsch

Wir haben daher drei klare Empfehlungen für das Mai-2019-Update (das übrigens manchmal auch 1903-Update genannt wird).

Erstens: Führen Sie das Update nur aus, wenn Sie genügend Zeit haben, allfällige Fehlerbehebungsmassnahmen in Angriff zu nehmen oder das Update rückgängig zu machen. Sie können die Updates gemäss unseren Tipps zum letzten Update für eine gewisse Zeit aussetzen. Falls das Update bereits installiert wurde und nicht lösbare Probleme verursacht, können Sie es entfernen. Das tun Sie über die Einstellungen und «Update und Sicherheit > Wiederherstellung > Zur vorherigen Version von Windows 10 zurückkehren».

Zweitens: Führen Sie unbedingt eine Datensicherung durch. Auch dazu liefert der erwähnte Beitrag eine Anleitung.

Drittens: Beachten Sie unsere allgemeinen Tipps zum Umgang mit Windows-Updates aus dem Beitrag Damit Windows nicht im dümmsten Moment querschlägt.

Cortana ausquartiert

Was die Frage angeht, ob die Neuerungen den ganzen Ärger wert sind, gibt es keine so klare Antwort – denn das liegt im Auge des Betrachters. Die neue Möglichkeit, die Windows-Oberfläche auf eine helle Optik umzuschalten, dürfte vielen Nutzern gefallen. Auch die Suchfunktion ist nun viel aufgeräumter, da Microsoft die (wenig populäre) digitale Assistentin Cortana ausquartiert hat. Und schliesslich gibt es mit der Windows-Sandbox eine sehr sinnvolle Sicherheitsfunktion, die allerdings den grossen Nachteil hat, dass sie bei den deutschsprachigen Windows-Installationen noch nicht richtig funktioniert.

In Video führen wir diese und ein paar weitere Neuerungen vor und erklären, wie Sie Updates künftig viel einfacher aufschieben können. Und als Extra-Tipp lesen Sie hier, wie Sie in der neuen Version einstellen, aus welchen Quellen Windows Software lädt.

Bei unserem Test sorgte das Update für Bluescreens und Ärger mit dem Grafiktreiber.
Video: Matthias Schüssler

Quelle: Newsnetz, Montag, 3. Juni 2019

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Thema: Patentrezept
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