Fünf Sensoren für ein Foto-Halleluja

2016 kamen die Doppelkameras, 2018 dann die Dreifachkameras. Man braucht nun kein Diplom in Zukunftsforschung, um zu erahnen, dass die Hersteller dieses Forschungsprinzip weiter vorantreiben werden. Und tatsächlich: Das Nokia 9 Pureview hat auf der Rückseite nicht nur eine Linse, sondern eine Art Objektivblüte: fünf Sensoren, einen LED-Blitz und einen ToF-Sensor, der den Abstand eines jeden Bildpunkts zum Objektiv ermittelt.

Dieses Arsenal an Sensoren verwendet das Smartphone, um bei schlechten Lichtverhältnissen mehr herauszuholen, die Kontraste zu verbessern und die Bildqualität zu erhöhen.

Das weckt Erwartungen. Doch auf den ersten Blick macht das Nokia 9 Fotos in ordentlicher, aber nicht überragender Qualität. Was gefällt, sind die feinen Nuancen zum Beispiel bei Porträts und die guten Kontraste. Doch wie für Smartphones typisch sind die Farben manchmal zu überdreht.

Doch dagegen hilft der überzeugende monochrome Modus. Er rechnet nicht einfach die Farben weg, wie das normalerweise der Fall ist: Die Kamera hat echte Schwarzweiss-Sensoren eingebaut. Sie sorgen für gute Kontraste, auch bei den Farbaufnahmen.

Die Phalanx mit fünf Kameras hat auch unerwartete Nebenwirkungen. Erstens dauert die Verarbeitung recht lange. Zweitens kann es sein, dass sich das fertige Bildvon der Voransichtunterscheidet. Doch leider ist es nicht möglich, zu beeinflussen, welche Aufnahmen für die Berechnung des fertigen Bildes herangezogen werden.

Fazit: ein spannender Ansatz, aber noch mit Luft nach oben. Sowohl bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit als auch bei der Bildqualität lässt sich noch mehr herausholen. (schü.)

Quelle: Tages-Anzeiger, Mittwoch, 10. April 2019

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