Nach Pittsburgh: Rechtsradikale Social-Media-Plattform offline

Diverse Internet-Unternehmen verweigern der umstrittenen Plattform die Zusammenarbeit. Plus: Die jüngste Android-Version ist ein Debakel.

Matthias Schüssler

Digital kompakt: 29. Oktober 2018

+++ Internethoster zieht rechtsradikaler Plattform den Stecker +++ Die neueste Android-Version kommt nicht vom Fleck +++ Twitter will mehr Diskussionen +++ Microsoft beliefert Militär und Geheimdienste

Internethoster zieht rechtsradikaler Plattform den Stecker. Die Social-Media-Plattform Gab ist offline, nachdem der Internet-Hoster Godaddy den Betreibern 24 Stunden Zeit gegeben hatte, um zu einem neuen Anbieter zu wechseln. Auch andere Unternehmen, inklusive der Zahlungsdienst Paypal und Cloudbetreiber Joyent, hatten Gab übers Wochenende die Zusammenarbeit aufgekündigt. Die Unternehmen hatten reagiert, nachdem bekannt geworden war, dass Robert Bowers, der mutmassliche Täter des Anschlags auf eine Synagoge in Pittsburgh, auf Gab antisemitische Nachrichten veröffentlicht hatte. Gemäss «The Verge» werde das soziale Netzwerk für mehrere Wochen ausser Betrieb sein.

Die neueste Android-Version kommt nicht vom Fleck. Die neue Version des Android-Betriebssystems Pie hat nach drei Monaten einen Marktanteil von 0,1 Prozent. Das zeigen neue Zahlen von Google. Das sei ein einziges Desaster, kommentiert das GoogleWatchBlog: «So enttäuschend wie jetzt waren sie noch nie.» Es zeige sich, dass Googles Bemühungen, dass Android-Telefone schneller auf die neuesten Versionen gebracht werden, komplett ins Leere laufen würden. Im Bild: Dave Burke, der Chef der Android-Entwicklung im Mai.

Twitter will mehr Diskussionen. Twitter testet neue Funktionen, mit denen der Meinungsaustausch gefördert werden soll. Unterhaltungen sollen mehr wie eine «Diskussion unter Freunden» wirken, beschreibt «The Verge». Wenn sich der Verfasser des ursprünglichen Beitrags zu Wort meldet, werden seine Tweets in einer speziellen Farbe dargestellt. Ausserdem sollen Nutzer, die gerade bei Twitter aktiv sind, mit einem entsprechenden Indikator markiert werden.

Microsoft beliefert Militär und Geheimdienste. Microsoft will nicht auf die Geschäfte mit Militär und Geheimdiensten verzichten. In einem Blogpost erklärt der Konzern seine Gründe: Man glaube an eine starke Verteidigung, und man wolle, dass die Verteidiger des Landes Zugang zur besten Technologie hätten, auch von Microsoft. Wie Heise.de beschreibt, gibt es in vielen US-amerikanischen Unternehmen ähnliche Diskussionen, da sich oftmals die Angestellten gegen eine Zusammenarbeit aussprechen. Mitarbeiter von Microsoft und Amazon haben gegen eine Zusammenarbeit mit dem Pentagon opponiert, und Google ist aus einem Drohnenprojekt des Militärs ausgestiegen.

Quelle: Newsnetz, Montag, 29. Oktober 2018

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