Google hat Manipulationen von Suchresultaten diskutiert

Mitarbeiter haben überlegt, Informationen über den Kampf gegen Trumps Einreisestopp Vorrang zu geben. Plus: Apples Problem mit Sex und Gewalt.

Matthias Schüssler

Digital kompakt: 24. September 2018

+++ Der Konzern bestätigt Diskussionen über Eingriffe in die Suche +++ Apples Streamingdienst: Kein Sex, keine Gewalt +++ Twitter verschickt Direktnachrichten an die falschen Leute +++ Auch Paypal wirft Alex Jones raus

Der Konzern bestätigt Diskussionen über Eingriffe in die Suche. Trumps Regierung hat im Januar 2017 einen Einreisestopp für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Staaten verhängt. Bei Google wurden daraufhin Möglichkeiten diskutiert, die Suchresultate anzupassen: Gegner des Dekrets sollten auf Protestmöglichkeiten aufmerksam gemacht und mit Aktivistengruppen in Kontakt gebracht werden. Gemäss dem «Wall Street Journal» hat Google diese Diskussionen bestätigt. Doch man habe nichts davon umgesetzt. Trump hatte sich erst vor kurzem negativ über Google geäussert, weil bei seinen Suchen nach seinem Namen vor allem negative Meldungen erscheinen würden.

Apples Streamingdienst: Kein Sex, keine Gewalt. Apple arbeitet an einem eigenen Video-Streamingdienst, der – wenn die Gerüchte stimmen – 2019 starten soll. Das «Wall Street Journal» beschreibt den Dienst unter dem Titel «No Sex Please, We’re Apple» («Bitte keinen Sex, wir sind Apple») nun näher: Apple würde familienfreundliche Projekte bevorzugen. Apple-Chef Tim Cook habe sich persönlich gegen Shows mit zu viel Sex und Gewalt ausgesprochen und die Show «Vital Signs», die lose auf den Erfahrungen des Hip-Hoppers Dr. Dre (Bild) basiert, gestoppt. Diese Haltung sorgt schon jetzt für viele künstlerische Differenzen, zum Beispiel bei der Neuauflage von «Amazing Stories»: Einer der kreativen Köpfe hatte das Projekt Anfang Jahr verlassen, weil Apple mehr Familienfreundlichkeit gefordert habe.

Twitter verschickt Direktnachrichten an die falschen Leute. Ein Fehler bei Twitter hat offenbar dazu geführt, dass Direktnachrichten an die falschen Leute verschickt worden sind. Das hat das Unternehmen bekannt gegeben: Weniger als ein Prozent der Nutzer seien betroffen gewesen: Der Fehler sei nur dann aufgetreten, wenn der Kommunikationspartner eine bestimmte, fehleranfällige Schnittstelle benutzt habe – empfangen haben die fehlgeleiteten Nachrichten dementsprechend nur registrierte Entwickler. Twitter hat die Lücke inzwischen geschlossen und die Betroffenen informiert.

Auch Paypal wirft Alex Jones raus. Für den Verbreiter rechtslastiger Verschwörungstheorien wird es eng: Nach Apple, Spotify und Twitter will nun auch Paypal Alex Jones (Bild) nicht mehr als Nutzer haben. Die Zusammenarbeit mit der Website «Infowars» sei beendet worden, weil sie Hass und Intaleranz gegen bestimmte Gruppen und Religionen propagiere, hat der Zahlungsdienst in einem Mail an Jones mitgeteilt. Gemäss «The Verge» war Paypal öffentlich kritisiert worden, weil die Kooperation mit Jones und «Infowars» gegen die Nutzungsbestimmungen verstossen würden.

Quelle: Newsnetz, Montag, 24. September 2018

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